650 Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. u. 7 Arbeitshäusern ausgestattet. – Das Messingwalzwerk Schafsbrücke liegt in der Land- gemeinde Lüdenscheid u. hat Bahnanschluss. Die Grundstücke dieses Werkes haben eine Grösse von 2 ha 96 a 53 qm u. sind mit drei Fabrikgeb. nebst 3 Beamtenhäusern, von denen eins im J. 1923 hergestellt wurde, im Ausmass von 3685 qm bebaut. Erzeugt werden hier Messing- u. Tombak-Stangen, -Bleche, -Bänder u. -Drähte, d. s. solche Halbfabrikate, die im Lüdenscheider Werk zu Fertigwaren verarbeitet werden. Der Antrieb der Walzen u. u. übrigen Masch. erfolgt teils durch zwei Verbund-Dampfmaschinen moderner Bauart, teils durch vom Kommunalen Elektrizitätswerk „Mark“', Hagen, gelieferten Strom. –— Das Werk in Hof i. Bayern, das sich bis zum 1./7. 1923 im Besitze der Groh & Co. G. m. b. H. befand, ist nach der Übernahme durch die Lüdenscheider Metallwerke Akt.-Ges. vormals Jul. Fischer & Basse durch Neubauten vergrössert u. mit modernen Maschineneinrichtungen versehen worden. Es hat eine Grösse von 1.841 ha u. ist im Aus- masse von 1278 qm mit Fabrikgebäuden u. zwei Arbeiterwohnhäusern bebaut. Erzeugt wird Porzellan für elektrische Zwecke. Im August 1924 wurde die Fabrik elektrischer Apparate, Ludwig Hirsch, Düsseldorf, welche hauptsächlich Kleinmotore herstellt, erworben. Sie wird unter der Firma „Lüdenscheider Metallwerke A.-G. vorm. Jul. Fischer & Basse, Abt. Ludwig Hirsch, Düsseldorf, weitergeführt Die Ges. gehört der Vereinigung von Fabriken für Elektro-Install.- Gegenstände (Eltfabriken) in Berlin sowie dem Verband Deutscher Messingwerke in Köln an. – Beschäftigt werden ca. 1000 Arbeiter. Kapital: RM. 3 600 000 in 60 000 St.-Aktien zu RM. 60. Urspr. M. 1.2 Mill., erhöht 1906 um M. 600 000, 1911 um M. 900 000. Weiter erhöht 1920 um M. 1 450 000 in St.-Akt. u. M. 350 000 in 350 7 % Vorz.-Akt. mit 6fachem Stimmrecht. Weiter erhöht 1921 um M. 2.7 Mill. in 2500 St.-Aktien, diese übernommen von einem Konsort. (Bank f. Handel u. Industrie, Essener Creditanstalt, Baruch Strauss u. C. Basse) zu 125 % u. 200 Vorz-Akt. M. 1000, ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. sowie Nachzahl.-Anspruch und 6fachem Stimmrecht, begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./4. 1922 um M. 4.8 Mill. in 4250 St.-Aktien u. M. 550 000 Vorz.-Aktien zu M. 1000, ausgestattet wie die bisherigen Vorz.-Aktien. Lt. G.-V. v. 30./10. 1922 erhöht um M. 6.5 Mill. in 6100 Inh.-St.-Aktien u. 400 Nam.-Vorz.-Akt., div.-ber. ab 1./5. 1922, übern. von einem Konsort., M. 4 360 000 den alten St.-Aktionären im Verh. 5: 2 zu 200 % v. 27./11.–20./12. 1922 angeboten. Lt. der- selben G.-V. wurde das A.-K. bis Anfang April 1923 um weitere M. 3 Mill. (auf M. 21.5 Mill.) erhöht. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 3./8. 1923 um M. 10 Mill. (auf M. 31.5 Mill.), div.- ber. ab 1./4. 1923, übern. von einem Konsort. u. davon M. 4.3 Mill. den Aktionären zu 10 000 % £ Steuern im Verh. 5: 1 angeboten. Gleichzeitig wurde beschlossen die Ausgabe von 21 500 Genussscheinen zu M. 1000 u. den Aktionären zu 100 % £ Steuern angeboten. Die a. o. G.-V. v. 20./10. 1923 beschloss Erhöh. zwecks Stärkung der Betriebsmittel um M. 30 Mill. (auf M. 61 500 000) u. zwar durch Umwandl. der M. 21 500 000 Genussscheine in St.-Akt. in der Weise, dass an Stelle der Genussscheine gegen Zahlung des Gegenwerts von $ 3 auf je nom. M. 1000 die gleiche Anzahl von St.-Akt. trat, die für 1923/24 div.-ber. sind, sowie durch Ausgabe von M. 8 500 000 St.-Akt. über je nom. 1000 mit Div.-Ber. für 1923/24. Diese Akt. wurden von einem Konsort. (Darmstädter u. Nationalbank Filiale München) zum Kurse von 100 % übernommen, das nom. M. 7 875 000 den Inhabern der alten St.- u. Vorz.- Akt. derart anbot, dass auf je nom. M. 4000 alte St.- oder Vorz.-Akt. gegen Zahlung des Gegenwerts von $ 1.50 zuzügl. Bezugsrechtssteuer eine junge Aktie über nom. M. 1000 bezogen werden konnte. nom. M. 625 000 aber bestens im Interesse der Ges. verwertete. Die G.-V. v. 22./1. 1925 beschloss Umstell. von M. 61 500 000 auf RM. 3 616 500 in der Weise, dass jede der 60 000 St.-Akt. von M. 1000 in eine St.-Akt. von RM. 60 u. jede der 1500 Vorz.-Akt. von M. 1000 in eine Vorz.-Akt. von RM. 11 abgestempelt wurde. Auf Beschl. der G.-V. v. 27./10. 1925 sind die Vorz.-Akt. aus dem Reingewinn zu pari durch Ankauf eingezogen u. das A.-K. somit um RM. 16 500 herabgesetzt worden. Grossaktionär: Die Gumpel-Gruppe. Anleihe: Ursprünglich M. 600 000 in 4½ % hypoth. Oblig. von 1900 à M. 1000, rückzahl- bar zu 103 %. Tilg. ab 1903 mit mind. 3 % des urspr. Anleihebetrages. Auslos. in der G.-V. auf 1./5. Zahlstellen: Lüdenscheid u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt. Anleihe: Ursprünglich M. 300 000 in 4½ % Oblig. von 1906, rückzahlbar zu 103 %, Tilg. ab 1907 mit mind. 3 % des urspr. Anleihebetrages. – Der noch umlaufende Betrag von beiden Anleihen betrug am 30./4. 1926 M. 26 000, aufgewertet auf RM. 3900. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: In den ersten 6 Mon. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R. (ausserd. jedes Mitgl. eine feste Vergüt., der Vors. erhält das 1½ fache des auf eines der übrigen Mitgl. entfallenden Betrages), Rest weitere Div. an St.-Akt. bezw. nach G.-V.-B. „ Bilanz am 30. April 1926: Aktiva: Grundst. 324 088, Geb. 1 531 000, Fabrikeinricht. 929 102, Vorräte 1 721 297, Kassa 5479, Wechsel 108 586, Guth. bei der Reichsbank u. dem Postscheckamt 13 329, Bankguth. 27 388, Debit. 1 309 585. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Obl. 3900, Hyp. 325 000, R.-F. 646 500, Kredit. 1 202 240, Gewinn 192 213. Sa. RM. 5 969 854. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. einschl. Löhne u. Gehälter 3 254 047, Abschr. 168 635, Gewinn 192 213 (davon: 4 % Div. 144 000, Vortrag 48 213). – Kredit: Vortrag 42 983, Fabrikationsgewinn 3 571 912. Sa. RM. 3 614 896.