780 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. gemeinsam mit anderen für eigene oder für fremde Rechnung. Sie kann Grundst. u. andere Immobilien erwerben, verwerten u. veräussern, auch Patente, Erfindungen u. Erfahrungen erwerben, verwerten u. veräussern. Beteil. an anderen Unternehm. u. allen Geschäften, die mit dem Gegenstand des Unternehmens zusammenhängen. Besitztum: 1926 befanden sich folg. Kraftwerke im Betrieb: Goldenberg-Werk (Masch.- Leist. 290 000 KWy), Reisholz (75 000 KW), Essen (37 000 KW), Niederrhein Wesel (15 000), Ibbenbüren (30 000 K W), sonst. eig. Kraftwerke (28 000 K W), zus. 475 000 KW). Im Betrieb befinden sich rd. 1172 km 100 000 Voltleit. u. im Bau sind weitere 130 km. 100 000 Volt- Stationen sind 20 im Betrieb, während 5 neue Stationen sich im Bau befinden. Es befindet sich ausser einer Leitung nach Osten insbesondere eine 220 000 Voltleitung nach Süden im Bau, sodass durch diese Leitung eine Verbindung mit dem Kraftwerk der Mainkraftwerke A.-G. in Höchst 4. M. bei Frankfurt a. M. hergestellt sein wird. Da die Mainkraftwerke ihrerseits eine Höchstspannungsverbindung mit dem Bayernwerk nach dem Süden herstellen, ist hier- durch bereits der beabsichtigte Zus.schluss mit den süddeutschen Wasserkräften gegeben. Durch diese Südleitung nach Höchst a. M. hat die Gesellschaft einen technischen Zus. schluss mit den Tochterges. der befreundeten Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co., angebahnt. Um diese Zus.schlussbewegung zu fördern, ist auch massgebender Einfluss auf die A.-G. für Energiewirtschaft in Berlin durch Erwerb von Aktien genommen, die Wasserkraft G. m. b. H. Niederhausen a. d. Nahe u. Beteil. der Eifelkraftwerk-A.-G. erworben. Auch Aktienbeteili- gung von 40 % bei der Frankfurter Gasgesellschaft in Frankf. a. M. – Für 1926 war ein grosszügiges Bauprogramm zwecks Ausbau des Leitungsnetzes im rhein.-westfäl. Industrie- bezirk geplant. Vorgesehen war der Bau einer Hochspannungsleitung von 220 000 Volt, die das Goldenberg-Kraftwerk bei Köln mit dem Kraftwerk Wesel verbinden soll. Diese über 100 km lange Leitung wird linksrheinisch geführt werden u. bei Möllen im Kreise Dins- laken den Rhein überschreiten. In Wesel wird die Errichtung einer grossen Zwischen- station Zwecks Umformung des Stromes auf 100 000 Volt geplant. Von Wesel aus ist der Bau von je zwei 100 000-Volt-Leitungen nach Hamborn u. nach Emmerich vorgesehen. Die Ges. will durch diese neue Einrichtung die Stromversorgung im ganzen Rheinland und bis nach Holland hinein bedeutend verbessern. Mit dem Hessischen Staat u. der Hessischen Eisenbahn-A.-G. wurden im Geschäftsjahr 1925/26 Verträge zur Durchführung einer 220 000 Voltleitung durch Hessen abgeschlossen; der Hessische Staat beteiligte sich an der Ges. Ferner wurde ein Vertrag mit dem Baden- werk abgeschlossen zum Zus.schluss der 220 000 Voltleitung in einer Station in Rheinau bei Mannheim mit dem 100 000 Voltnetz des Badenwerks, wodurch ein Austausch von Kohlen- strom u. Wasserstrom erreicht wird. Die Leitung bis Rheinau ist im Dez. 1926 fertiggestellt worden. Eine Fortsetzung der Leitung zum Zus. schluss mit dem Grosskraftwerk Württem- berg bei Heilbronn ist vorgesehen. Das Grosskraftwerk Württemberg hat bereits den Bau der Fortsetzung dieser Linie bis in die Gegend von Ludwigsburg begonnen u. plant hier Durchführung bis zu den von den Vorarlberger Illwerken G. m. b. H. in Aussicht genommenen Wasserkräften in den Vorarlberger Alpen, da das Grosskraftwerk an dem Ausbau dieser Wasserkräfte u. an der dadurch zur Verfüg. gestellten Leistung erheblich beteiligt ist. Auf diese Weise wird durch die Südleitung das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk nicht nur über die Mainkraftwerke der Zus.schluss mit dem Bayernwerk über Aschaffenburg erreicht, sondern ein ähnlicher Zus.schluss über das Badenwerk mit den oberrheinischen u. schweizer Wasser- Kräften u. endlich über das Grosskraftwerk Württemberg durch die Fortsetzung der 220 000 Voltleitung direkt mit den Wasserkräften des Alpenmassivs. Es wird dadurch eine ver- zweigte und leistungsfähige Verbindung des dichten Konsumgebiets von Rheinland und Westfalen u. des Kohlenstroms mit süddeutschen u. alpinen Wasserkräften geschaffen. Die Ges. betreibt ausser den Elektrizitätswerken eine Gasfernversorgung, indem sie von den Kokereien der Gew. Mathias Stinnes in Essen, des Essener Bergwerksvereins König wimelm in Essen-Borbeck u. der Arenbergschen A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Essen Gas einkauft u. dieses durch eine 240 km lange Hochdruckleitung abgibt. Aus ihr werden die Gemeinden des Bergischen Landes, ferner nach Überquerung des Rheins die Stadt Neuss u. nach Süden verschiedene Gemeinden bis nach Wiesdorf b. Köln versorgt. Insgesamt sind 30 Gemeinden angeschlossen, die ihrerseits das durch die Fernleitung bezogene Gas vertreiben. Die Ges. besitzt auch die Gasanstalten Rotthausen u. Mettmann sowie das Gas- u. Wasserwerk Borbeck u. den Pachtbetrieb Dülken. Die Ges. hat Ende 1912 die Gasfernversorgung des bergischen Landes nunmehr mit zunächst 25 Städten bzw. Gemeinden aufgenommen. Durch die Gasfernleit. wurden 1918/19–1925/26 abgesetzt (in Mill. ebm): 54.7, 65.8, 76.4, 81.4, 61.6, 30.4, 61.5, 69.6. In Borbeck vermittelt die Ges. auch die Wasserverteilung, indem sie das Wasser von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr bezieht. Der Stromabsatz betrug 1917/18–1924/25 insgesamt 772 466 378, 687 989 372, 626 361 428, 748 945 874, 960 900 239, 989 432 229, 696 387 509, 1099 477 186, 1 157798 847 Kwst. Die Zunahme in 1924/25 ist dadurch verständlich, dass der Absatz im Vorjahre unter der Ruhrbesetz. gelitten hatte. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich von der holländischen Grenze im Norden bei Cleve u. Emmerich bis über das Ahrtal im Süden, es umfasst mit einer Fläche von rund 6100 qkm den grössten Teil der Regierungsbezirke Düsseldorf u. Köln. Beteiligungen: Die Beteil. an fremden Unternehm. umfassen folg. Werte: Aktien der Kreis Zuhrorter Strassenbahn A.-G.; Anteile der Bochum-Gelsenkirchener Bahn-Ges. m. b. H.; Akt.