792 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Besitztum: Eigene Werke. Überlandzentrale Lübeck, welche ausser der Stadt Lübeck auch eine Anzahl von Kommunalverbänden, Genossenschaften u. Industrieanlagen beliefert. Leistungsfähigkeit 22 750 KVA., Heizfläche 5200 qm, Leistung der Umspanner 14 800 KVA., erzeugte Kraft 1925/26: 37 840 640 KWh. — UÜberlandzentrale Harburg dient als Strom- lieferant für die Stadt Harburg, für die Industrie daselbst u. versorgt den östlichen Teil des Elektrizitätsverbandes Stade. Leistungsfähigkeit 13 220 KVA., Heizfläche 2800 qm, Leistung der Umspanner 15 420 KVA., erzeugte Kraft 1925/26: 31 272 360 K Wh. – Kraftwerk Unterweser in Farge versorgt den westlichen Teil des Elektrizitätsverbandes Stade u. ist mit der Überlandzentrale Wiesmoor mittels einer 60-KV-Leitung verbunden. Leistungs- fähigkeit 32 000 KVA., Heizfläche 4400 qm, Leistung der Umspanner 53 600 KVA., erzeugte Kraft 1925/26: 24 167 000 K Wh. – Die Überlandzentrale Wiesmoor versorgt Ostfriesland u. den nördlichen Teil Oldenburgs. Leistungsfähigkeit 19 520 KVA., Heizfläche 4560 qm, Leistung der Umspanner 20 300 KVA., erzeugte Kraft 1925/26: 36 374 000 KWh. – Das Versorgungsgebiet der Ges. reicht dadurch von Wismar i. M. bis zur holländischen Grenze; es umfasst 28 preuss. Kreise, 12 oldenburg. u. mecklenburg. Amter, die Freie u. Hansestadt Lübeck, die Provinz Lübeck, die Städte Aurich, Emden, Leer, Norden, Wilhelmshaven- Rüstringen, Harburg u. Wismar, insges. rd. 22 300 qkm mit rd. 1 600 000 Einwohnern. Die Gesamtlänge der von den Kraftwerken gespeisten Hochspannungsleitungen beträgt 7727.5 km, hiervon sind 1069.5 Eigentum der Ges. u. 6658 km Eigentum der Abnehmer. An das Hochspannungsnetz sind angeschlossen 624 Umspannwerke mit einer Leistung von 142 905 KVA., hiervon sind Eigentum der Ges. 10 Umspannwerke mit einer Leistung von 52 350 KVA. u. 614 Umspannwerke mit einer Leistung von 90 555 KVA. Eigentum der Abnehmer. Als Brennstoff verwendet die Überlandzentrale Wiesmoor ausschl. den in der eigenen Torfgewinnung erzeugten Torf, während das Kraftwerk Unterweser u. die ÜUber- landzentralen Harburg u. Lübeck mit Steinkohle betrieben werden. Der Stromabsatz ist durch langfrist. Verträge gesichert. – Im Verein mit der Hamburgische Electricitätswerke A.-G. gründete die Ges. 1923/24 die Stromversorgung Wilhelmsburg G. m. b. H. – Lt. G.-V. v. 17./12. 1925 übernahm die Ges. die Kraftwerk Unterweser A.-G. in Hamburg mit einem Kraftwerk in Farge. Vertragsverhältnisse: Die Verträge mit der Regierung in Aurich, dem Freistaat Oldenburg, den Kreisen, Amtsverbänden, Städten u. Gemeinden, die zur Überlandzentrale Wiesmoor u. dem Kraftwerk Unterweser gehören, haben durchweg eine Laufzeit von 25 Jahren. Ein Heimfallsrecht für die Erzeugungsstätten besteht bei den vorgenannten Verträgen nicht; auch kann die Übernahme von Durchgangsleitungen nicht verlangt werden. Der Vertrag mit der Stadt Lübeck, welcher am 31./12. 1940 abläuft, sieht das Übernahme- recht, der Stadt auf die gesamten Anlagen der Überlandzentrale nach dem 1./1. 1931 vor. Der Übernahmepreis soll ein Vielfaches des durchschnittl. Bruttogewinns der der Übernahme vorausgehenden letzten 3 Betriebsjahre sein, u. zwar nach 20 Jahren der 14fache Brutto- gewinn, mind. aber der Buchwert nach Vornahme normaler Absghreib. Die Verträge mit der Stadt Wismar u. den übrigen Kommunalverbänden, die zur Überlandzentrale Lübeck ge- hören, laufen im Zeitraum von 1936 bis 1938 ab. Über die Dauer des Vertragsverhältnisses zur Stadt Harburg müssen noch endgültige Vereinbarungen getroffen werden. Erzeugt u. bezogen wurde 1924/25–1925/26: 125 812 419, 131 453 316 KWh. — Zahl der Angestellten 70, der Arb. 222; bei der Torfgewinnung in Wiesmoor Zahl der Angestellten 21, der Arb. im Jahresdurchschnitt 361. Kapital: RM. 8 600 000 in 86 000 Aktien zu RM. 100 (Nr. 1– 86 000). Urspr. M. 5 000 000; 1907 Erhöh. um M. 2 500 000. 1912 Erhöh. um M. 5 000 000. Nochmals erhöht 1913 um M. 5 000 000. Die G.-V. v. 27./5. 1914 beschloss weitere Erhöh. um M. 12 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./8. 1918 um M. 10 000 000, welche an die Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. zu pari begeben wurden. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./9. 1924 von M. 40 000 000 auf RM. 4 000 000 (10: 1) durch Herabsetz. des Nennwertes der 40 000 Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./9. 1925 Erhöh. um RM. 4 000 C00 in 40 000 Aktien zu RM. 100, begeb. zum Nennwert an den Preuss. Staat (Handelsministerium), Div.-Ber. ab 1./10. 1925. Lt. G.-V. v. 17./12. 1925 Erhöh. um RM. 600 000 in 6000 Aktien zu RM. 100. Die neuen Aktien dienten zum Umtausch der Aktien der Kraftwerk Unterweser A.-G. in Hamburg. Grossaktionäre: Die Aktienmajorität der Ges. ging Ende 1925 aus dem Besitz der Schweizer Ges. für elektr. Industrie in Glarus u. der Siemens-Schuckert-Gruppe in den Besitz des Preuss. Staates über. Für den Erwerb standen Mittel zur Verf., die dem Preuss. Staat vor einiger Zeit vom Reich als Abschlagszahl. für die Verluste in den abgetretenen Gebieten mit der Bestimm. zur Wiederanlage in werb. Staatseigentum überwiesen wurden. Anleihen: 1) M. 5 000 000 in 4½ % Obl. v. 1901. Im Umlauf am 30./9. 1926 aufgewertet RM. 193 725, rückzahlbar spät. 31./13. 1931. 2) M. 2 500 000 in 4½ % Obl. v. 1907. Im Umlauf am 30./9. 1926 aufgewertet RM. 159 075, rückzahlbar am 1./10. 1935. 3) M. 6 000 000 in 4½ % Obl. v. 1912. Im Umlauf am 30./9. 1926 aufgewertet RM. 530 025, rückzahlbar am 1./10. 1940. 4) M. 4 500 000 in 5 % Obl. v. 1913. Im Umlauf am 30./9. 1926 aufgewertet RM. 446 250, rückzahlbar am 15./7. 1940. Zahlstellen für Anleihen 1)–4): Hamburg: Zweig- anstalt Hamburg der Girozentrale Hannover in Hamburg. 2 % Zs. für 1925 zahlbar am 2./1. 1926 mit RM. 3 für M. 1000 u. RM. 1.50 für M. 500 abz. 10 % Kapitalertragssteuer gegen Coupons Nr. 49 der Anl. v. 1901, Coupons Nr. 17 der Anl. v. 1907, Coupons Nr. 27