802 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Schuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu ab 1./7. 1934. Lt. Reichsmarkbilanz wurde der Rest auf RM. 37 500 aufgewertet. Die Anl. ist gekündigt zum 1./2. 1927. Ablös-Betrag £ Zs. = RM. 13.30 für nom. M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Eff. 585 00), Debit. 336 087, Verlust 734. – Passiva: A.-K. 5000, Obl.-Anleihe 15 150, Kredit. 901 671. Sa. RM. 921 821. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Saldo 21, Steuern 115, Handl.-Unk. 2828. — Kredit: Zs. 43, Abgaben 2187, Verlust 734. Sa. RM. 2965. Dividenden 1913/14–1925/26: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Aug. Dotzheimer, Baden; Stellv. Bank-Dir. Dr. Carl Jahr, Mannheim; Dir. Carl Günther, Mannheim; Ing. A. Nizzola, Baden; Justizrat Dr. Paul Roediger, Dir. Fritz Funk, Baden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Rheinische Creditbank Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München, Brienner Str. 38. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Gründer s. Jahrg. 1923/24. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbe- sondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung, dann der Erwerb u. Betrieb des Elektrizitäts- werks Pfaffenhofen a. d. Ilm u. anderer ihren Interessenbereich berührender Anlagen, die Ausnützung von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Unterbruck u. Kranzberg sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Näheres über die Einbring.werte bei der Gründung s. Jahrg. 1925 1. Das Ver- sorgungsgebiet der Ges. erstreckt sich im Norden über Neuburg/Donau u. Ingolstadt hinaus bis nach Eitensheim, Stammham, Appershofen und Pförring; im Westen bis Mering bei Augsburg; im Süden links der Isar bis Fürstenfeldbruck, rechts der Isar, südlich von Sauerlach, bis Lochen u. Jahrsberg; im Osten bis über Schwaben, Nandlstadt und Main- burg hinaus. Am 30. Juni d. J. waren 1086 OÖrtschaften mit insgesamt 29 244 Strom- abnehmern an das Leitungsnetz angeschlossen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 160 ha = 470 Tagwerk. Darauf befinden sich nachfolgende Stromerzeugungs-, Betriebs- u. Verteilungsstationen sowie Verwalt.-Geb. mit Dienstwohn.: das Wasserkraftwerk I Unterbruck bei Lohhof, das Wasserkraftwerk II Kranzberg, das Wasserkraft werk III Hohenwart a. d. Paar, das Wasserkraftwerk IV Engl- mannszell a. d. Paar, das Dampfkraft werk Riem bei München, die Betriebsstation Pfaffen- hofen a. d. Ilm, Schalt- u. Verteilungsstationen in Schrobenhausen, Wolnzach, Geisenfeld, Kothau bei Ingolstadt, Etzenhausen bei Dachau, Mering bei Augsburg, Mainburg, Unterföhring. In München besitzt die Ges. ein Doppelwohnhaus an der Brienner Strasse im Gesamtflächen- ausmass von 0.295 ha. Ferner besitzt die Ges. das Mühl- u. Sägeanwesen in Unterbruck bei Lohhof. Hierzu kommen Fischrechte in der Amper u. ihren Altwässern so wie in der Paar u. einigen Nebenflächen. Die ausgebauten eigenen Wasserkräfte ergeben zusammen 4900 Ps., die von der Tochter- unternehm. der Neuen Amperkraftwerke A.-G. gepachtete Anlage 5800 PS., zusammen also 10 700 PS. Normalleistung aus Wasserkraft. Die Dampfreserve hat eine Normalleistung von 2500 PS. Ausser diesen eigenen Krafterzeugungsquellen bestehen zur Deckung des Höchst- strombedarfs Verträge mit dem Bayernwerk u. anderen Werken, wodurch unter normalen Betriebsverhältnissen bis zu 15 000 PS. Fremdstrom zur Verfügung stehen. Ausser den in den Werken untergebrachten sowie für die Bayernwerksanschlüsse in Finsing u. Dachau vorhandenen Haupttransformatoren u. den für den Strombezug aus dem Netz der Städtischen Elektrizitätswerke München erstellten grossen Stationen in der Hirschau bei München u. Achering-Kranzberg u. den obenerwähnten Verteilungsstationen besitzt die Ges. 865 Trans- formatorstationen mit 890 Transformatoren von rund 26 746 KW Leistung in 1086 an- geschlossenen Ortschaften. Das Hochspannungsleitungsnetz hatte am 30./6. 1926 eine Länge von 1618.42 km, wovon 1610.61 km auf Freileitung u. 7.81 km auf Kabelleitung entfallen. Die Niederspannungsverteilungsnetze nebst Strassenbeleuchtungseinrichtungen in den an- geschlossenen Ortschaften sind gleichfalls Eigentum der Ges. u. fast ausnahmslos wie auch die Hochspannungsleitungen, aus Kupfer gebaut. Konzessionen: Die Ges. besitzt die von der Firma „Industrielle Unternehmungen G. m. b. H. , München, 1907 bzw. 1908 erlangten Konzess. für Wasserkraftanlagen an der Amper bei Kranzberg oberhalb Allershausen, sowie bei Unterbruck, welche nur dann abgaben- pflichtig und widerruflich bzw. zeitlich auf fünfzig Jahre vom Eintritt der Bedingung ab beschränkt wären, wenn die Eigenschaft der Amper als öffentlicher oder Staatsprivatfluss an den für diese Anlagen in Betracht kommenden Strecken festgestellt sein würde. In der Denkschrift des Bayer. Staatsministeriums des Innern vom Febr. 1910 über „die Aus- nützung der Wasserkräfte Bayerns ist indessen die Amper von Otterhausen bis Inkofen als Privatffuss ausdrücklich bezeichnet. Sonach sind die beiden Konzessionen als abgabenfrei u. auf unbeschränkte Zeitdauer erteilt zu betrachten. Die Konzes-ionen enthalten – mit Ausnahme der Herstell. u. Unterhalt. von Brücken –— keinerlei erschwerende Bedingungen. Die Amperwerke haben ferner von den Süddeutschen Wasserwerken A.-G., (damals) Nürnberg, die 1899 bzw. 1900 unbefristet u. abgabenfrei erteilten Konzess. der letzteren für die Erricht. von Elektrizitätswerken mit Hilfe der Wasserkraft der Paar bei Hohenwart u. Englmannszell erlangt. Mit den angeschlossenen Ortschaften sind Stromlieferungs- u. Leitungsverträge mit =