812 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kapital: RM. 300 000 in 4500 Akt. zu M. 20, 2000 zu RM. 50 u. 1100 zu RM. 100. Urspr. M. 2 000 000, übern. von den Gründern zu 100 %, dazu lt. G.-V. v. 28./4. 1921 M. 2 000 000, begeben zu 110 %. Die G.-V. v. 26./9. 1922 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 5 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./12. 1922 um M. 21 000 000 in 1100 Akt. zu M. 10 000 u. 2000 zu M. 5000, ausgeg. zu 150 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. vom 27./11. 1924 von M. 30 Mill. auf RM. 300 000 derart, dass zunächst eine Zus. leg. der Aktien im Verh. 2: 1 stattfand u. dann der Nennwert von bisher M. 1000 bzw. M. 5000 bzw. M. 10 000 auf RM. 20 bzw. RM. 100 bzw. M. 200 herabgesetzt wurde. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1921, rückzahlb. zu 103 %, Tilg. innerhalb 25 Jahre. Gekündigt zum 31./1. 1927. Einlösungsbetrag RM. 11.12 für PM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), dann Abschr. u. Rückl., 4 % Div., Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt., die jährl. von der G.-V. festgesetzt wird). Rest nach G.-V.-B. Liquidations-Bilanz am 1. Jan. 1926: Aktiva: Grundst. u Geb. 113 250, Masch., Werkz., Einricht. u. Fuhrpark 22 700, Debit 177 856, Unterbilanz 300 000. – Passiwva: A.-K. 300 000, Obl. 20 761, Kredit. 293 044. Sa. RM. 613 806. Dividenden 1920–1925: 10, 8, 50, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Hofrat Hans Remshard, Stellv. Bankier Jos. Strauss, München; Bank-Dir. Max Böhm, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hyp. u. Wechselbank. Sächsische Elektrizitätswerk- und Strassenbahn-Akt.-Ges. in Plauen i. V., Melanchthonstr. 4. Gegründet: 26./6. 1895; eingetr. 30./9. 1895. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Firma bis 22./4. 1921 Sächsische Strassenbahnges. in Plauen i. V. Konz. von 1893 auf 50 Jahre; Betriebseröffn. 17./11. 1894. Zweck: Errichtung u. Betrieb von elektrischen Zentralen, von Verkehrsunternehmungen jeder Art, Lieferung von Elektrizität für Licht u. Kraft u. zugehörigem Material, von Apparaten u. Beleuchtungskörpern, Ausführung von Installationen u. Anlagen jeder Art zur Ausnützung elektr. Kraft sowie die Beteil. an Unternehmungen, die gleichartige Zwecke verfolgen. Linien in Plauen: 1. Haselbrunn- Neundorf 5,06 km, 2. Oberer Bahnhof- Unterer Bahnhof 3,26 km, 3. Preiselpöhl-Dittrichplatz 2,88 km, 4. Tivoli-Reinsdorf 0,93 km, 5. Albertbrück-Hauptfriedbof 2,49 km. Betriebslänge insges. 13,41 Kkm. Die eigene Kraft- station wurde ausser Betrieb gesetzt, da die Ges. von Ende 1904 ab den Strom aus dem städtischen Elektrizitätswerke bezieht. – Beförd. Personen 1914–1925: 6 478 310, 4 844 027, 75 512 896, 7 934 262, 9 670 671, 9 131 799, 7 266 133, 6 542 806, 4 941 947, ?, 4 980 540, 9 174 156. Fahrgeldeinnahme: M. 624 118, 442 680, 532 219, 806 242, 1 153 475, 1 530 717, 2 890 590, 4 362 934. 29 689 253, ? (1923 bis 15./4. 1924 stillgelegt), RM. 680 128, 1 217 507. Es sind 41 Motorwagen vorhanden. 1926 erwarb die Ges. das Grundst. u. Geb. Melanchthonstr. 4. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Mehrheit der Aktien der Geraer Elektriz.-Werk u. Strassenbahn-A.-G. Ferner war die Ges. an der Kraftwerke Westsachsen A.-G. in Zwickau massgebend beteiligt. Anlässlich der Liqu. der Kraftwerke Westsachsen im Jahre 1925 wurde von einem Angebot der Akt.-Ges. Sächsische Werke in Dresden – die Aktien der liquidierenden Ges. in solche der Elektra, Akt.-Ges. in Dresden, umzutauschen – Gebrauch gemacht. Um dem Personal die Möglichkeit zu geben, zu angemessenen Sätzen Erholung zu finden, beteiligte sich die Ges. an der Berghof Raupennest, Erholungsstätten G. m. b. H., Altenberg i. Erzgeb. Die Ges. ist ferner mit ¾ beteiligt an der Geraer Speditions u. Lagerhaus A.-G. Verträge: Die Stadtgemeinde Plauen erhält für die Erteil. der Genehmig. v. 1./1. 1904 bis 31./12. 1924 pro Geschäftsj. einen Betrag von M. 3000, zahlbar in den ersten 3 Mon. des nächst- folgenden Geschäftsj. Vom Jan. 1915 ab erhält sie von dem Reingew. des gesamten Strassen- bahnbetriebs, nachdem die Aktion. eine 4 % Div. abgabefrei erhalten haben, von dem nach Abzug der gesetzl. u. statut. Rückl. u. Tant. noch verbleibenden Uberschuss die Hälfte. Nach Ablauf der Konz. (17./11. 1944) fällt die Gesamtanlage unentgeltlich an die Stadtgemeinde. Vonf 20. Betriebsjahre ab in Zeiträumen von 5 zu 5 Jahren kann die Stadtgemeinde die Bahn- anlage erwerben, also zuerst 1914. Der Kaufpreis ist nach Wahl der Stadt entweder ein Vielfaches des Reingewinns oder der Taxwert mit prozentualem Zu- u. Abschlag. Im Jahre 1913 erfuhren die bestehenden Konzessionsverträge eine Abänder., gemäss deren die Stadtgemeinde auf das ihr mit Ablauf der Jahre 1914 u. 1919 zustehende Übernahmerecht verzichtet, 8o dass die Übernahme durch die Stadtgemeinde nunmehr nicht vor Ende 1924 erfolgen kann. Dagegen übernahm die Ges. gewisse Ausbauverpflichtungen. Durch den neuen Vertrag wurde weiterhin die Berechnung des Gewinnanteils der Stadtgem. ab 1914 neu geregelt. Mit den Stadtgemeinden Reichenbach i. V., Mylau u. Netzschkau hat die Sächsische Strassenbahn-Ges. 1913 einen 50jährigen Konz.-Vertrag über die Erbauung u. den Betrieb einer etwa 7 km langen, eingleisigen elektr. Strassenbahn zwischen den genannten drei Städten abgeschlossen. Mit dem Bau soll begonnen werden, sobald die Verhältuisse es