Industrie der Steine und Erden. 851 Chamottebrennerei in Siershahn u. Bendorf. Der Grundbes. der Ges. in Mehlem u. den an- grenzenden Orten beträgt ca. 33.3 ha, derjenige in Ottweiler, Eschweiler und im Westerwald insges. ca. 93.4 ha. Das Werk Hagendingen (Lothr.) wurde an eine französische Firma verkauft. Als Entschäd. für das sequestrierte Werk hat die Ges. von der deutschen Regier. Anfang 1925 RM. 2100 erhalten. 1921 wurde die Abt. Ottweiler von einem grösseren Feuerschaden betroffen. 1917 Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannesdorf u. Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Köln gehörigen, für diese bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betrieb. Unternehmens, bestehend aus 3 ha 23 a 51 qm Grundstücken mit aufstehenden Fabrikgeb. u. Fabrikeinricht. sowie in 10 ha 44 a 46 dm Grundbesitz u. Hälfteanteil an einer von der Fabrik zu den Gruben führenden Grubenbahn (deren andere Hälfte bereits der A.-G. gehörte). Beteiligungen: Von den Pfälz. Thongruben G. m. b. H. in Eisenberg besitzt die Ges. seit 1904 sämtl. Stammanteile. Kapital: RM. 2 900 000 in 2900 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht 1897 um M. 600 000, 1900 um M. 100 000. Lt. G.-V. v. 30./4. 1924 wurde das A.-K. in bisher. Höhe auf Reichsmark- Währung umgestellt. „ Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. der Ges. ist im Besitz des Klöckner-Konzerns. Anleihe: M. 1 200 000 in 5 % Obl. von 1901, Stücke zu M. 500 abgestempelt auf RM. 75. Die Anleihe war zur Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. Für den Altbesitz wurden neue Genussrechtsurkunden über je RM. 50 für nom. M. 500 ausgegeben. – 2 % Zs. für 1925 zahlbar gegen Coupons per 1./10. 1925 mit RM. 1.50 bei der Ges.-Kasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. 1./10. d. A.-K.) Rest nach statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer jährlich von der G.-V. zu bestimmenden festen Vergüt. noch 10 % Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen. Bilauz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Ländereien 81 000, Fabrikgrundst. 478 500, Geb. 1 662 600, Steinbrüche, Gruben u. Belehnungen 215 850, Gleisanl. 213 400, Öfen 233 500, Masch. 314 150, Beleucht.-Anl. 4800, Fuhrwesen 2900, Mobil. u. Geräte 19 300, Roh-, Brennmaterial. u. Fabrikate 745 990, in Arbeit befindliche Bauten 5150, Kassa 4375, Wertp. 550, Aussen- stände 372 341, (Bürgschaften 6000), Beteilig. 38 235, Verlust 51 512. – Passiva: A.-K. 2 900 000, R.-F. 290 000, do. II 234 684, Steuerrückl. 220 575, Beamten- u. Werkmstr.-Unterst.- bestand 114 045, rückst. Div. 275, Schulden 684 574, (Bürgschaften 6000). Sa. RM. 4 444 154. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 125 130, Steuern 76 410, Zs. 31 701, Zs. auf Teilschuldverschreib. 598, do. auf Industriebelastung 17 910, Unk. 140 335. – Kredit: Betriebsgewinn 340 573, Verlust 51 512. Sa. RM. 392 085. Kurs Ende 1913–1926: 105.75, 82.25*, –, 110, 164.75, 120*, 299, 630, –, 27 000, 45, 102, –, 79 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1926: 6, 0, 0, 5, 16, 20, 25, 75, 40, 850, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (F.) Vorstand: Dir. Dr. Arthur Hahn, Dir. Bruno Fecht. Prokuristen: H. Offermanns, H. Pückel, C. Vorstadt, W. Beinhoff, Dr. F. Fuchs, G. Briefs. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Peter Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg; Geh. Komm.-Rat Dr. e. h. Louis Hagen, Köln; Dr. rer. pol. h. c. Florian Klöckner, M. d. R., Haus Waldhügel b. Löttringhausen; Dir. Julius Grauenhorst, Rauxel (Westfalen); Bankier Carl Theodor Deichmann, Köln; Konsul a. D. J. L. Kruft, Bad Oeynhausen. Zahlstellen: Mehlem: Ges.-Kasse; Köln: Deichmann & Co.; Berlin; Köln u. Godesberg: Deutsche Bank; Köln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein; Eschweiler: Eschweiler Bank; Saarbrücken u. Berlin: Gebr. Röchling; Saarbrücken: C. F. Grohé-Henrich & Co. „Keramag“ Keramische Werke Akt.-Ges., Meiningen. (Börsenname: Keramag.) Gegründet: 9./3. 1917. eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton und anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangsliquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. 1917 die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörs- heim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, gekauft. Besitztum: Die Steingutfabrik Flörsheim a. M. nimmt ein Areal von 15 ha ein, davon 2.öha bebaute Fläche. Hierbefinden sich massive Gebäude, 8 grosse Brennöfen von 200–250 cbhm Inhalt u. eine Dampfmasch. von 550 PS; eine elektr. Hochbahn dient zur Entladung der auf dem Wasser ankommenden Kohlen u. Rohmaterialien. Ferner ist ein Verwalt.-Gebäude sowie eine Beamten- u. Arbeiterkolonie vorhanden. Die Steingutfabrik in Wesel a. Rh. umfasst ein Areal von etwa 5 ha, das vollständig bebaut ist. Das Werk hat 10 Brennöfen von je 200 cbm Inhalt sowie eine Dampfmasch.-Anlage von 200 PS., eig. Gleisanschluss u. zwei Tunnelöfen. Ferner ist ein Beamtenwohnhaus vorhanden. Die Feuertonfabrik in Ratingen 3 54*