Industrie der Steine und Erden. 865 Besitztum: Die Ges. besitzt in Schwandorf, Pirkensee, Wiesau, Amberg u. Schwarzenfeld d. 200 ha eig. Grund u. Boden, von dem ungefähr 120 000 am bebaut sind. Die Fabrik- u. Verwalt.- Gebäude bestehen aus mehrstöckigen massiven Geb. mit Anschlussgleisen in Schwandorf, Pirkensee, Schwarzenfeld u. Wiesau. Ausserdem hat die Ges. ca. 20 Beamten- u. über 100 Arb.- Wohnungen errichtet. Zu den Fabrikationseinricht. gehören unter anderem 5 Gasringöfen, 1 Kammergasringofen, 28 Rheinische Oefen, 9 Porzellan- u. Steingutrundöfen, 4 Feuerton- Muffelöfen. Für den Betrieb der Spezialmaschinen der Grob- u. Feinkeramik werden Diesel- motoren, Lokomobilen, Dampfmaschinen u. Elektromotoren verwendet. Hergestellt werden Steinzeug, Chamottewaren, Porzellan, Steingut u. Feuerton waren. Bei Höchstbelegschaft von ca. 2000 Arb. u. Beamten beträgt die Gesamtproduktionsfähigkeit der Ges. pro Jahr über 6000 Waggons gebrannter Ware. – Die Ges. gehört nachstehenden Verbänden als Mitglied an: Verkaufsgesellschaft Deutscher Steinzeugwerke, Berlin-Charlottenburg, Süd- u. West- deutscher Chamotteverband, Bonn-– Stuttgart, G. m. b. H. Vereinigter Steingutfabriken, Neu- haldensleben, Vereinigte Hochspannungs- -Isolatorenwerke G. m. b. 45 in Berlin. Die Ges. trat 1920 in. Interessengemeinsch. mit der H. Schomburg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte bei Bautzen u. 1922 mit der Porzellanfabrik Kahla A.-G. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich fast ganz im Besitz der Porzellanfabrik Kahla A.-G. u. der H. Schomburg & Söhne A.-G. Kapital: RM. 2 250 000 in 15 000 Akt. zu RM. 150. Urspr. M. 500 000; über die Wandl. des A.-K., Erhöh., Vorz.-Akt. etc. siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. 1909 Ausgabe von M. 330 000 neuer Akt. zu pari. 1920 Erhöh. des A.-K. um M. 1 600 000. Weiter erhöht 1921 um M. 6 400 000 in 6400 Akt. M. 1000. Abermals erhöht lt. G.-V. v. 1./11. 1923 um M. 5 400 000 in 5400 Akt. zu M. 1000, ausgeg. zu 100 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./3. 1925 von M. 15 Mill. auf RM. 2 250 000 (20: 3) in 15 000 Akt. zu RM. 150. Anleihe: M. 750 000 in 4 % Schuldverschreib. v. 1893, Stücke à M. 500 u. 1000. Gekündigt gemäss §§ 36 u. 25 des Aufwert.-Gesetzes zum 31./12. 1925. Rückzahl. bei Einreich. bis zum 31. Dez. 1925 bei der Ges.-Kasse mit RM. 152.80 für M. 1000 Nennwert, für Ablös. des Auf- wertungsbetrags mit RM. 100 für M. 1000 Nennwert für Ablös. des Genussrechts bei nach- gewiesenem Altbesitz. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1919 Kalenderj . Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. wenn keine besond. Abschr. oder Rückl., sonst 15 % (ausser einer festen Vergüt. von RM. 200 der Vors., RM. 150 dessen Stellv., RM. 100 je Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1926: Aktiva: Grundst. 163 724, Ausbeuterechte 18 360, Fabrikgeb. 864 540, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser 297 760, Öfen 308 600, Industriegleise 6705, Masch. 437 350, elektr. Anl. 66 400, Dampfheizungsanlagen 13 900, Rollbahnen 38 460, Werkz- 46 210, Mobil. 24 990, Wasserleit. 2100, Drahtseilbahn 7000, Fuhrpark 20 700, Eff. u. Beteilig. 597 236, Kassa 7090, Wechsel 13 870, Debit. 562 302, Aufwert.-Ausgleich 177 185, Fabrikat. u. Waren 466 696, Material-Vorräte 152 028. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Kredit. 1 595 592, Hyp.-Aufwert. 192 185, Gewinn 30 430. Sa. RM. 4 293 208. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 374 409, Gen.-Zs. 128 320, Abschr. 149 293, Dubiose 8310, Gewinn 30 430. – Kredit: Vortrag 46 356, Waren 644 407. Sa. RM. 690 764. Kurs Ende 19241–1926: 9.40, 59, – %% Mai an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912–1919: 4, 4, 4, 4, 4, 6, 8, 0 %; 1./1.–30./9. 1920: 10 %; 1920/21–1925/26: 20, 10, 0, 0, 0, 0 %. (Ausserd. a. dem Gew. für 1920 5 % Div. für 1919 nachgezahlt. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Gust. Siewecke, Rudolf Niedrig, Friedr. Dennhardt Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Dir. Dr. h. c. Heinr. Fillmann, Kahla; Stellv. Fabrik-Dir. Dipl.-Ing. W. Hofmann, Freiberg i. Sa.; Dir. Johannes Dönitz, Klosterlausnitz; Fabrikbes. Oskar Fischer, Kloster Vesra; Bank-Dir. Ludwig Fuld, Mannheim; Bankier Dr. Georg Hirschland, Essen; Dir. Werner Hoffmann, Freiberg; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Standesherr Dr. Walter Naumann. Konigsbrück; Fabrik-Dir. Dr. Max Richter, Kahla; Bank-Dir. Albrecht Schadt, Meiningen; Fabrik-Dir. Fritz Scheid, Hermsdorf; Bankier Martin Schiff, Berlin. Zahlstellen: Ges. -Kasse; Berlin: Diskontogesellschaft u. deren Filialen, Bankhaus Martin Schiff, Bank des Berliner Kassenvereins; Essen: Simon Hirschland; München: Bayerische Stagtsbank u. deren Filialen. Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Akt.-Ges. in Selb. (Börsenname: Lorenz Hutschenreuther.) Gegründet: 1./2. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 1./4. 1902. „ M. 1 600 000. s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerei u. Erdgruben in Fischern bei Karlsbad in Böhmen. Besitztum: a) in Selb: die Stammfabrik Ludwigsmühle mit 14 Begeteß- die 762 cbm Inhalt haben u. zwei Fürbringer-Muffeln, die kompl. Fabrikations-Anlage „Abteilung B' mit 17 Brennöfen mit 811 chm Inhalt, drei Fürbringer-Muffeln. Die Abteilung B besitzt eine eigene, komplett eingerichtete Buntdruckerei, die imstande ist, den Buntdruckbedarf der drei Fabriken vollständig zu decken; die Fabrik Paul Müller, welche ebenfalls eine voll- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 55