934 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Bilanz am 3t. Dez. 1925. Aktiva: Inv. 1686, flüss. Mittel 7735, Aussenstände 96 949, Vorräte 15 714. – Pass iva: A.-K. 10 000, R.-F. 1000, Verpflicht. 106 693, Gewinn 4392. Sa. RM. 122 086. Gewinn- u. Verlust-Kontb. Debet: Abschr. 204, Betriebsergebnis 9519, Gewinn 4392. Sa. RM. 14 116. – Kredit: Vortrag RM. 14 116. Dividenden 1924–1925. 0 %. Direktion. Willy Sichel, Willy Sander, Julius Kahn. Aufsichtsrat. Samuel Bachrach, Fritz Vogel, Leopold Heilbrunn, Ludwig Spitz, Frankf. a. M. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Hanfwerke Füssen-Immenstadt A.-G. in Füssen i. Allgäu. Gegründet:. 2./9. 1861; eingetr. 20./8. 1862. Firma bis 17./3. 1920: Mechanische Seiler- warenfabrik Füssen. Zweck: Verarbeitung von Hanf und anderen Spinnstoffen zu Halb- und Fertigfabrikaten sowie deren Vertrieb und Verwertung. Die Ges. ist berechtigt, Unternehm. zu erwerben u. sich daran zu beteiligen, die sich mit dem Anbau oder der Herstellung solcher Spinnstoffe, mit dem Handel, Vertrieb oder der Verwertung oder Weiterverarbeitung derselben u. der daraus hergestellten Halb- und Fertigfabrikate befassen. Im März 1920 Angliederung der Mechan. Bindfadenfabrik Immenstadt. Die beiden Werke in Füssen u. Immenstadt beschäft. zus. etwa 2800 Arb.; sie verfügen für den Antrieb der Arbeitsmasch. über grosse Wasserkräfte. Das Werk in Füssen besitzt eine eig. Wasserkraft von ca. 1500 PS sowie eine auf viele Jahre gesicherte hydro-elektr. Kraft von 800 PS von einem in der Nähe gelegenen Werk. Das Werk Immenstadt besitzt eine Hochdruck-Wasserkraft von ca. 1100 PS u. eine Niederdruck.- Wasserkraft von ca. 200 PS. Die Hochdruckwasserkraft ist zeitweise abhängig von den Niederschlagsmengen und es besteht daher in beiden Werken eine Dampfreserve von ins- gesamt 3000 PS, welche vorübergehend während mehrerer Wochen im Jahre mit herangezogen werden müssen. Auf diese Weise beschränkt sich der Bedarf an Brennstoffen für die beiden Werke in der Hauptsache auf Erzeugung von Dampf für technische Zwecke und zur Beheizung der Räume im Winter. Der Grundbesitz in Füssen und Immenstadt be- trägt 18.7 ha bezw. 24.7 ha und die bebaute Fläche 4.6 ha bezw. 3.3 ha. Kapital: RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 Vorrats-Akt. zu RM. 1000 u. 600 Vorz-Akt. zu RM. 200, Urspr. A.-K. fl. 500 000 = M. 857 142. Allmählich erhöht bis 1920 auf M. 20 000 000 (Näheres hierüber s. Jahrg. 1921/22 dieses Handbuches). Die G.-V. v. 11./12. 1920 beschloss Erhöh. von M. 12 000 000 in 2000 6 % mit 10 fach. Stimmrecht ausgestattete Vorz.-Aktien u. 10 000 St.-Akt. Lt. G.-V. v. 14./3. 1922 Erhöh. um M. 15 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1923 um M. 25 000 000 in 25 000 Schutzaktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, eingez. mit 25 %, übern. zu treuen Händen vom Bankenkonsort. Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 73 Mill. auf RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt., 10 000 Schutz-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 30./3. 1925 beschloss, je 5 Schutz-Akt. zu RM. 200 in eine solche zu RM. 1000 umzuwandeln. Dawesbelastung: RM. 1 805 000. Genussscheine: M. 130 000 000 in 130 000 Genussscheinen à M. 1000. Die G.-V. v. 19.8. 1922 beschloss die Ausgabe von M. 20 000 000 Genussscheinen à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, angeb. den St.-Aktionären im Verh. 1: 1 zu 100 %, Anspruch auf Aktionärsrechte ausgeschlossen, Tilg. der Genusssch. nicht vor 1926 zum Nennwert. Die G.-V. v. 26./3. 1923 beschloss weitere Ausgabe von M. 110 000 000 Genusssch. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923, angeb. den St.-Aktionären u. den Genusssch.-Inh. Em. 1922 im Verh. 1: 2 bzw. 1:1 zu 100 % –£ 40 % Bezugsrechtsteuer. – Kurs Ende 1925: Freiverkehr Augsburg u. München: RM. 6 je Stück. Ende 1926: Em. 1922: RM. 6.50, Em. 1923: RM. 8 je Stück. Die Genuss- scheine sollten zum 31./12. 1926 zurückgezahlt werden (130 000 Genussscheine = RM. 52 753). – Gegen die Umstell. ist von einem Genussschein-Inhaber, die Anfechtungsklage erhoben worden, die in der ersten u. zweiten Instanz zu Gunsten der Ges. entschieden wurde. Gegen das Urteil ist vom Kläger beim Reichsgericht Berufung eingelegt worden. Wegen des schwebenden Prozesses wurde der Vollzug der Kündig. der Genussscheine vorläufg noch hinausgeschoben. Im Dez. 1926 kündigte die Ges. sämtl. Genussscheine Em 1922 u. Em. 1923 auf den 31./12. 1927 zur Einzieh. mit dem in Goldmark umgerechneten Einzahlungs- wert, somit auf Grund der offiziellen Aufwertungsmesszahlen mit RM. 2.13 für den Genuss- schein Em. 1922 u. RM. –.16 (16 Reichspfennig) für den Genussschein Em. 1923. Die Kündig. wurde in der G.-V. v. 21./3. 1927 genehmigt. Anleihen: I. M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 8./3. 1906 in 4 % Oblig. zu M. 1000, abgestempelt auf RM. 150. Zs. 1./5., 1./11. Tilg. durch Verlos. bis 1951; seit 1912 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg u. München: Bayer. Vereinsbank. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Augsburg Ende 1914–1926: 92.50*, –, 90, –, 95*,94, 99, 95, 100, –, 12, –, 10.5 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1919; Stücke zu M. 1000. Gekündigt zum 1./11. 1925 zur Rückzahlung mit RM. 10 per Stück. Gesetzl. Aufwertungs-Betrag RM. 14.50 für je M. 1000. –