Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 1079 Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grundst., Immobil. u. Arbeiterwohnhäuser 176 500, Fuhrpark 3000, Wertp., Kassa, Reichsbank u. Postscheck 7503, Masch. u. Utensil. 54 200, Fastage 3500, Waren 51 733, Debit. 63 331, Verlust 40 996. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 43 865, aufgewertete Hyp. 30 000, Darlehen 56 444, Kredit 70 454. Sa. RM. 400 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 147 902, Delkr. 16 448, Abschr. 10 622. –— Kredit: Grundstücksertrag 4136, Waren 129 841, Verlust 40 996. Sa. RM. 174 974. Dividenden 1923/24–1925/26: , 0, 0 %. Direktion: Fabrikant Heinrich Huth. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Otto Bühring, Halle a. S.; Bankherr Rudolf Steckner, Fabrikbes. Richard Ernst Rudolf Sauer, Dr. med. Hermann Haug, Bad Mergentheim. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Verein chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Liqu. in Zeitz. (Börsenname in Leipzig: Zeitzer chem. Fabriken.) Die G.-V. v. 17./7. 1926 beschloss Liqu. der Ges., da fast das gesamte A.-K. verloren ist. Liduidatoren: Dir. Georg Friedrich, Zeitz, Rahnestr. 7; Dir. William Rasmussen, Magdeburg, Goethestr. 7. Lt. Bekanntm. v. 26 /6 1926 machte ein Bankenkonsortium den Aktion. der Ges. ein Angebot auf Umtausch ihrer Akt. in solche der Saccharin-Fabrik vorm. Fahlberg, List & Co. in Magdeburg-Südost. Auf je RM. 3000 Akt. der Ges. mit Div. ab 1./11. 1925 RM. 300 Fahlberg-List-Akt. mit Div. ab 1./1. 1926. Von dem Angebot machten fast alle Aktionäre Gebrauch. Gegründet: 22./3. 1907 mit Wirkung ab 1./11. 1906; eingetr. 28./3.1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Werke in Aue b. Zeitz, Cöthen, Rehmsdorf, Hettstedt u. Dodendorf. Zweck: Betrieb, Errichtung, Erwerb und Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehm., sowie der Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zus.hang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie Beteilig. an anderen Unternehm. gleicher oder verwandter Branchen. Die Gesamtanlagen umfassen folgende Einzelbetriebe: 1. Die Fabrik Rehmsdorf, unmittel- bar am Bahnhof der Strecke Zeitz-Altenburg, mit eig. Anschlussgleis. Eine Kleinbahn dient zur Bewegung der Rohstoffe u. Fertigfabrikate innerhalb der Fabrik. Die Fabrikation umfasst die Gewinnung pflanzlicher u. tierischer O0le sowie deren Raffination u. Weiterverarbeit., ausserdem die Herstell. von Stickstoffdünger. Die Rohfette werden auf Spezialfette für die verschied. Industrien weiter verarbeitet. Nach eig. Sonderverfahren werden Stearin u. Olein bester Qualität hergestellt. Neu angegliedert wurde die Herstell. von Kunstlederplatten für die Schuhindustrie. Das Werk liegt unmittelbar an der Kohlengrube Neuglück (Deutsche Erdöl-A.-G.) u. ist mit dieser durch elektr. Drahtseilbahn verbunden. 2. Die Fabrik Cöthen in Anhalt, am Bahnhof der Strecke Leipzig-Cöthen-Magdeburg u. Cöthen-Dessau, mit eig. Anschlussgleis. Werk A: Düngerfabrik –— Superphosphat u. Mischdünger. Werk B: Schwefel- säurefabrik. 3. Die Fabrik Dodendorf, am Bahnhof der Strecke Magdeburg-Halberstadt-Thale, mit eig. Anschlussgleis. Werk A: Düngerfabrik – Superphosphat u. Mischdünger. Werk B: Schwefelsäurefabrik. 4. Die Fabrik Hettstedt, am Bahnhof der Strecke Berlin-Sanger- hausen-Cassel, zur Herstell. künstl. Düngemittel — Superphosphat u. Mischdünger. 5. Die Fabrik in Aue bei Zeitz, in welcher in der Hauptsache Stickstoffdünger erzeugt wird, sowie Superphosphat u. Mischdünger aller Art. Die Anlagen 2, 3, 4, 5 würden am 1./10. 1926 an die Mitteldeutsche Superphosphatwerke G. m. b. H. Rehmsdorf verkauft. Die Grundstücke, auf welchen sich die vorbezeichneten Fabrikanl. befinden, umfassen éein Gesamtareal von 269 813 am, wovon 138 504 am bebaut sind. Die Ges. besitzt 21 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 69 Wohnungen. Die Fabrikationseinricht. gestatten eine Jahresproduktion von mehr als 5 Mill. Ztr. Zur Dampferzeug. dienen 22 Dampfkessel mit 2725 qm Heizfläche. Die zum Betriebe erforderl. Kraft wird von 20 Betriebsmasch. mit 2750 PS geliefert, darunter 6 Gaskraft- masch. mit 650 PS, ferner 150 Elektromotoren mit 3500 PS, insgesamt 6860 PS. Ausser zahlreichen besonderen Apparaten sind im Betriebe: 37 Extrakteure von 285 cbm Fassungs- raum mit zugehörigen Destillations-, Raffinations- u. Kühlanlagen, 30 Mühlen u. Zerklei- nerungsanlagen verschiedenster Konstruktion, 18 Schwefelkiesöfen, 6 Bleikammern mit 11 376 chbm Kammerraum, 3 Schwefelsäurekonzentrationen, 18 eig. Eisenbahnkesselwaggons für den Versand von Schwefelsäure. Jede Fabrik hat ein eig. Laboratorium. Alle Werke verfügen über eigene Reparaturwerkstätten zur Selbstherstellung u. Reparatur der nach eigenen Verfahren arbeitenden Maschinen, Apparate und Einrichtungen, sowie über Werkstätten für die in den Betrieben vorkommenden Schmiede-, Schlosser-, Kupfer- schmiede-, Zimmerei- und Tischlerarbeiten Die Beleuchtung ist in allen Werken elektrisch aus je einer eigenen Zentrale bezw. aus eigener Akkumulatoren-Batterie. Es werden ca. 1000 Beamte und Arb. beschäftigt. Die hauptsächlichsten Beteilig. sind folgende: Schlickum-Werke A.-G., Hamburg (abgestossen in 1926 an die Schlickum-Werke A.-G. selbst im Wege des Akt.-Austausches im Verhältnis 1:1); Breslauer Chemische Fabrik A.-G. vorm. Oscar Heymann, Breslau; Vera Fabrikker A. S., Sandefjord im Seehafen Sandefjord am Christianiafjord; Düngerfabrik Schwarzenbek 03 m. b. H., Schwarzenbeck-Lbg. (Okt. 1926 verkauft); Delta Chemische Fabrik G. m. b. H., Worms.