Papier-, Pappen- und Zellulose-Fabriken. 1099 Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. Gegründet: 27./12. 1871; eingetr. 3./1. 1872. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation von Papieren wie: Druckpapiere für Kupfer-, Bunt-, Karten-, Werk- Noten-, Licht-, Autotypie-, Tief-, Offsetdruck in Bogen u. Rollen; Brief-, Normal-, Kanzlei-, Konzept- u. Kartonpapiere. Gestrichene Kunstdruckpapiere, Elfenbein- u. Bristolkartons. Roh- papiere für Luxus-, Karton-, Chromo-, Kunstdruck- u. Buntpapier-Fabriken. Rollenfabrikation für Telegraphenscheiben usw. Tageserzeugung 70 000 kg. Besitztum: Fabriken in Bautzen, Obergurig, Doberschau, Singwitz. Ferner gehören der Ges. ein Bauerngut in Schwarznauslitz sowie das Rittergut Obergurig bei Bautzen, deren Grundstücke an ihren Besitz anschliessen, wodurch ihre Arbeiter mit billigen landwirtschaftl. Produkten versorgt werden können. Der gesamte Grundbesitz beläuft sich auf 112.72 ha, wovon bebaute Fläche zirka 11 ha. Das Werk Bautzen erzeugt auf 4 Papiermaschinen feine u. mittelfeine Papiere. Es besitzt 7 Hochspannungsdampfkessel von 2810 qm Heiz- fläche, 3 Dampfmasch. von 2300 Kw u. 4 Dampfmasch. von 200 Ps; zur Fabrik gehört ein Verwalt.-Geb. u. 5 Beamtenwohnhäuser. Das Werk Obergurig erzeugt auf 2 Papiermasch. feine u. feinste Papiere; es besitzt 2 Wasserturbinen mit etwa 120 PS, 4 Dampfmasch. von etwa 500 PS, 5 Dampfkessel von 1000 qm Heizfläche u. bezieht ausserdem Kraft aus der Kraftzentrale des Werkes Singwitz. Zum Werk gehören 7 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, ferner auf dem Fabrikgelände erschlossene Kies- u. Sandgruben sowie Granit- u. Syenitstein- brüche. Das Werk Doberschau erzeugt auf 2 Papiermasch. u. 1 Pappenmasch. Spezial- sorten; es besitzt 5 Dampfkessel von 800 qm Heizfläche, 2 Wasserturbinen von etwa 180 PS u. 3 Dampfmasch. von 270 PS; zum Werke gehören 3 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Das Werk Singwitz ist mit 8 teils doppelseitigen, teils einseitigen Streichmasch. für Kunst- druckpapiere u. 1 Kartonklebemasch. ausgerüstet. 3 Dampfkessel von 600 qm Heizfläche treiben eine Dreifach-Expansionsmasch. von 750 PS. Zurzeit etwa 735 Beamte u. Arb. – Kapital: RM. 3 183 000 in 52 500 St.-Akt. (Nr. 1–52 500) zu RM. 60, 750 Vorz.-Akt. (Nr. 1–750) zu M. 11 u. 450 Vorz.-Akt. (Nr. 751–1200) zu RM. 55. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % mit Nachzahl.-Pflicht u. eine Zusatzdiv. von ¼ % für jedes volle Prozent, das die St.-Akt. über 4 % hinaus erhalten. Sie können durch Zahl. von 120 % ihres Nennbetrages auf vorherige von 5 zu 5 Jahren u. zwar erstmalig zum 30./6. 193 1, halbjähr. Aufkündig. eingezogen werden. Urspr. M. 2 700 000. 1909 Erhöh. um M. 1 350 000, 1918 um M. 225 000, 1920 um M. 4 225 000. 1921 um M. 4 250 000 u. lt. G.-V. v. 30./1. 1922 um M. 12 000 000 auf M. 24 750 000. Erhöht lt. G.-V. v. 3./4. 1923 um M. 30 750 000 auf M. 55 500 000 durch Ausgabe von 28 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 5000. Die St.-Akt. von einem Konsort. übern. (Dresdner Bank, Dresden), M. 24 750 000 angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 1: 1 zu 100 %. Lt. a. o. G.-V. vom 29./12. 1924 Umstell. von M. 55 500 000 auf RM. 3 183 000 (St.-Akt. 50: 3, Vorz.-Akt. 1000: 11) in 49 800 St.-Akt. zu RM. 60, 9000 Anteilscheine zu RM. 18, 750 Vorz.-Akt. zu RM. 11, u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 55. 4 % Hyp.-Anleihe von 1912, rückzahlbar zu 103 %. M. 3 500 000 in Stücken zu M. 1000 u. 500 aufgewertet auf RM. 150 bzw. RM. 75. 2 % für 1925 u. 3 % für 1926, zahlbar auf die Aufwertungsbeträge. Zahlst. wie Div. Die Anleihe war zur Rückzahl. am 1./7. 1923 gekündigt. Sie wurde in Dresden notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: Je nom. RM. 6 St.-Akt. = 1 St., je nom. RM. 11 Vorz.-Akt. = 10 St. u. in best. Fällen 100 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., etwaige besond. Abschr. u. Rückl., Tant. an Vorstand, 8 % Div. auf Vorz.-Akt. u. etwaige Rückstände aus früheren Jahren, 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. nach Abzug von 4 % Div. auf das gesamte Grundkapital; der Überschuss wird, soweit nicht die G.-V. mit einfacher Mehrheit anderweit beschliesst, auf die St.-Akt. u. Vorz.-Akt. in der Weise verteilt, dass die Vorz.-Akt. je % für jedes volle Prozent erhalten, das an die St.-Akt. über 4 % hinaus gezahlt wird. 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Bodenfläche 368 346, Geb. I 327 010, do. II 1 690 912, Masch. 948 624, Fernsprecher-Anlage 17 397, Aussenst. 1 051 727, Wertp. 252, Wechsel 6116, Kassa 4574, Fabriklager 853 419, Materiallager 901 778. – Passiva: St.-Akt. 3 183 000, Rück- stell. 1 440 000, 4½ % Anleihe von 1912 94 650, Altbesitz-Genussrechte 53 150, Hyp. 9100, Verpflicht. einschl. Akzepte 2 374 036, unerhob. Zinsscheine 293, do. Div. 3931, Gewinn 11 995. Sa. RM. 6 170 157. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Kosten, Versich.-Gebühren, Abgaben, Steuern usw. 471 570, Zs. 141 493, Abschr. 209 709, Gewinn 11 995. – Kredit: Vortrag a. 1925 33 245, „ 784 336, Wertp., Kursgewinn u. Zs. 8739, Pacht u. Mietzins 8447. Sa. I. 834 769. Kurs: Ende 1914–1917: 25*, –, 50, — %. Vorz.-Akt. 60* —, 102, —– . Gleichber. St.-Aktien Ende 1918–1926: 149*, 204.50, 458.50, 777, 5000, 3.1, 3.7, 34, 88.20 %. Notiert in Dresden. Das gesamte St.-Akt.-Kap. ist an den Börsen in Dresden u. Berlin eingeführt. In Berlin Kurs Ende 1925–1926: 34, 88 ¾ %. Dividenden: St.-Akt. 1914–1917: 0, 0, 4, 16 %. Vorz.-Akt. 6, 6, 6, 18 %. Gleichber. Akt. 1918–1926: 20, 20, 32, 30, 150, 0, 5, 6, 0 %. Vorz.-Akt. 1922–1926: 8, 0, 8/, 8 , 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.).