Papier-, Pappen- und Zellulose-Fabriken. 1109 Jagenberg-Werke Akt.-Ges. in Düsseldorf, Himmelgeisterstr. 107. Gegründet: 28./8. 1917 mit Wirkung ab 1./7. 1917; eingetr. 20./9. 1917. Gründer und Gründungsvorgang s. Jahrg. 1921/22. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des bisher von der offenen Handelsges. unter der Firma Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf betriebenen Fabrikunternehm. (Betrieb einer Maschinen- u. Rollenpapierfabrik sowie einer Papiergarnspinnerei), Ankauf, Verkauf u. Herstellung von Masch. jeder Art sowie aller Gegenstände der Papier verarbeitenden Industrie u. verwandter Geschäftszweige. Die Ges. erwarb in Siegmar in Sachsen ein Terrain von 15 000 am zwecks Ausbau ihrer Zweigfabrikat. Die neugegründete Jagenberg A.-G. mit RM. 300 000 A.-K. ist ein Tochterunternehmen der Ges. Kapital: RM. 3 300 000 in 16 500 Aktien zu RM. 200. Urspr. M. 5 Mill., übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1922 um M. 10 Mill. in 10 000 St.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./6. 1923 um M. 20 Mill. in 3000 St.-Akt. zu M. 1000, 1500 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 10 000, letztere waren mit 7 % Vorz.-Div. u. 10 fach. St.-Recht ausgestattet. Lt. G.-V. v. 9,/12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 35 Mill. nach Einzieh. der M. 2 Mill. Vorz.-Akt. also von verbleib. M. 33 Mill. auf RM. 3 300 000 (Verh. 10: 1) in 16 500 Akt. zu RM. 200. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht : . 1 St. „Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rückl., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grundst. 275 000, Geb. 1 042 000, Masch. u. Einricht. 672 500, Werkzeuge u. Geräte 103 000, Vorräte 1 292 246, Wertp. u. Wechsel 350 642, Kassa, Reichsbank u. Postscheck 69 277, Schuldner einschl. Bankguth. 1 685 206, Bürgschaft 41 400, Beteilig. 382 500. — Passiva: A.-K. 3 300 000, Hyp. 1 270 000, R.-F. 330 000, Rückl. aus Goldmarkumstell. 86 921, Gläubiger einschl. Anzahl. 588 313, Übergangsbuchungen 33 309, Bürgschaft 41 400, Überschuss 263 828. Sa. RM. 5 913 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Steuern 949 702, Abschr. 223 336, Überschuss 263 828. – Kredit: Vortrag 63 715, Betriebsergebnis 1 322 776, Beteilig. 50 376. Sa. RM. 1 436 867. Dividenden 1917/18–1925/26: 10, 10, 10, 20 £ (Bonus) 10, 30, 0, 2, 5, 6 %. Ausserdem für 1917/18 u. 1918/19 je M. 100, 1919/20 M. 40 (a. d. Spez.-R.-F.) Sondervergüt. auf jede Aktie verteilt. Direktion: Dr. ing. h. c. Emil Jagenberg. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Max Jagenberg, Homburg v. d. H.; Stellv. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Georg Müller, Oerlinghausen; Heinz Oeking, Fritz Bagel, Konsul Rudolf Grolmann, Düsseldorf. Zahlstellen: Düsseldorf: Ges.-Kasse, C. G. Trinkaus. Papierfabrik Reisholz Akt.-Ges. in Düsseldorf, Ludwig-Loewe-Haus. (Börsenname in Berlin: Reisholz Papier.) Gegründet: 25./1. 1905; eingetr. 17./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Sitz bis 28./10. 1911 in Kabel. Zweck: Herstellung u. Handel von Papier, Karton u. ähnl. Erzeugnissen sowie daraus gefertigten Gegenständen u. Herstell. u. Handel mit den dafür erforderl. Rohstoffen. Besitztum: Die Ges. besitzt 5 nach modernen Grundsätzen einger. Fabrikanl. in Reisholz bei Düsseldorf, Flensburg, Uetersen bei Hamburg, Löhnberg a. d. Lahn u. Arnsberg i. Westf. — Die Anlage in Reisholz ist errichtet auf einem am Rhein geleg. Grundst. von 148 315 qm. Es ist durch Gleisanl. mit der Staatsbahn u. der Rheinwerft verbunden. An Kraftmasch. sind 4 Dampfturbinen von insges. ca 10 800 PS. vorhanden. Als Spezialität wird in Reis- holz Rotationsdruckpapier auf beiden Papiermasch. hergestellt. Im unmittelbaren Zus. hang mit der Papierstoffbereitung steht die zur Herstell. des wichtigsten Rohstoffes, nämlich des Holzschliffes, errichtete Dampfschleiferei. Die Anlage in Flensburg umfasst 105 458 qm. An Kraftmasch. sind Dampfturbinen mit insges. 6500 PS. vorhanden. Auf den beiden Papiermaschinen wird ausser Rotationsdruckpapier auch Tapetenpapier hergestellt; es ist ebenso wie in Reisholz eine Dampfschleiferei vorhanden. Die Anlage in Uetersen bei Hamburg umfasst 80 024 qm, wird von der schiffbaren Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe, durchschnitten, besitzt auf beiden Seiten des Flusses eig. Ladestellen und ist ausserdem an das Staatsbahngleis angeschlossen. Die Fabrik stellt, wie Reisholz, auf zwei Papiermaschinen ausschliesslich Zeitungsdruckpapier her. An Kraftmaschinen besitzt die Fabrik 3 Dampfturbinen von insgesamt ca. 9400 PS. Die Anlage in Löhnberg a. d. Lahn umfasst 150 683 qm u. ist 1924 zur Abrund. um 15.20 a vergrössert worden. Die Fabrik ist mit 5 Kochern ausgerüstet. Für den Betrieb sind 2 Dampfmasch. von insges. 500 PS. vor- handen, ausserdem besteht eine Wasserkraft von ca. 75 PS. Die Fabrik stellt Sulfitzellulose *