Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1149 prozess und die Preisgestaltung waren bereits vorher auf einem so tiefstehenden Niveau angelangt, dass trotz aller Bemühungen bald auch der neuen Direktion eine fruchtbare Weiterarbeit unter den herrschenden Umständen aussichtslos erschien. Die weiter gestiegene Schuldenlast zwang zunächst zu einer sehr erheblichen Einschränkung des Gesamtbetriebes, in der Hoffnung, dadurch doch noch einen zielbewussten Wiederaufbau zu ermöglichen. Aber selbst diese a. o. einschneidenden Zwangsmassnahmen reichten nicht mehr aus, die Verhältnisse grundlegend zu bessern. Daher sah sich die Direktion vor die Notwendigkeit gestellt, um den Konkurs zu vermeiden, den besonders verlustreichen Fabrikationsbetrieb Anfang Dez. 1926 stillzulegen u. die dadurch freiwerdenden Grundst. u. das Fabrikationsinv. zu verkaufen, um die immer mehr drängenden Gläubiger zu befriedigen. Damit ist die Ges. auf den urspr. Zweck ihres Gründers, einen reinen Kunstverlag, zurückgeführt. Leider hat sich herausgestellt, dass der Kunstverlag allein die Ges. nicht lebensfähig gestalten konnte, denn dieser Verlag besteht zum allergrössten Teile aus lange vor dem Kriege reproduzierten, heute nicht mehr zeitgemässen Bildern. Zum selbständigen Ausbau des Kunstverlages würden aber umfangreiche Mittel nötig sein, die der Fa. nicht zur Verfüg. stehen. Gegründet: 12./7. 1899 mit Nachtrag v. 28./7. bezw. 21./8. 1899; eingetr. 30./8. 1899. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 d. Handb. Sitz der Ges. bis März 1927 in Berlin Schöneberg. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der in Berlin unter der Firma Otto Troitzsch u. Verlag der Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königl. National-Gallerie Ad. O. Troitzsch bestehenden Kunstverlagsinstitute sowie aller mit der Herstellung, dem Verlage u. Vertriebe von Druck- u. Kunstdruckerzeugnissen zus.hängenden Geschäfte. Kapital: RM. 161 000 in 8050 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 1 Mill., erhöht 1901 um M. 100 000, 1904 um M. 110 000, 1921 um M. 790 000, 1922 um M. 500 000, lt. G.-V. v. 16./5. 1923 um M. 11 500 000, lt. G.-V. v. 27./9. 1923 um M. 46 Mill. Näheres über diese Erhöh. s. Jahrg. 1926. Kapital-Umstell. lt. G.-V. v. 27./11. 1924 von M. 60 Mill. auf RM. 1 200 000 durch Herabsetzung des Aktien-Nennwertes von je M. 1000 auf RM. 20. Die G.-V. v. 9./6. 1926 beschloss Einzieh. der im Besitz der Ges. befindlichen nom. RM. 395 000 Verwert.-Akt., ferner Herabsetz. des restl. Kapitals um RM. 639 000 auf RM. 161 000 durch Zus. leg. der Akt. im Verh. 5: 1. Grossaktionär: Verleger Joachim Trowitzsch, Frankft. a. O. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen Vergütung), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. auch zu Sonderrücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Haus 480 000, Masch. 25 920, Lithographiesteine 24 500, Kassa 2290, Bank. 28 033, Beteil. 50 179, Konto-Korrent 120 418, Photogravüren u. Negative 1, Lizenz- u. Patentrechte 1, Lithographie u. Verlagsrechte 1, Künstlerlithographie 1, Waren 45 000, Schriften 2700, Wagen 1, Einricht. 1, Betriebsutensil. 1, Verlust (Vortrag aus 1925 296 704, Herabsetzung des umlaufenden A.-K. 644 000, abzügl. Verlust 1926, einschl. Abschr. 469 885, bleibt 174 114), 122 589. – Passiva: A.-K. 161 000, Hyp. 469 547, Bank. 97 591, Konto-Korrent 142 380, Akzepte 13 119, Pensions-K. 18 000. Sa. RM. 901 638. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 296 704. Abschr. 81 734, Verlust für eingezogene eigene Aktien 395 000, Gen.-Unk. 300 011, Waren 34 112, Pension 18 000, Konto Dubio 51 317, unerhobene Div. 9. – Kredit: Bruttogewinn 1 054 301, Verlust-Vortrag 122 589. Sa. RM. 1 176 891. Kurs Ende 1914–1924: 57*, –, 50, 100, 120*, 192.50, 375, 878, 5900, 3, 1.10 %. Notiert in Berlin. Die Notiz wurde Ende 1925 eingestellt. Dividenden 1913–1926: 0, 0, 0, 0, 0, 18, 20, 20 (– 15 % Bonus), 12, 500, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: M. Belohlawek. 5 Aufsichtsrat: Vors. Verleger Joachim Trowitzsch, Frankfurt a. d. O.; Stellv. Bankier Martin Schiff. Berlin; Verlags-Dir. Kurt Lohse, C. Pflanzer, Frankfurt a. d. O.; R. v. Padberg, Bankier G. Helfft, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Reichsbanknebenstelle B.-Schöneberg. Carl Flemming & C. T. Wiskott Akt.-Ges. für Verlag und Kunstdruck in Glogau, Bahnhofstr. Gegründet: 1./7. 1897. Die Ges. ist hervorgegangen aus der im J. 1790 gegründ. Firma: „Neue Günther'sche Buchhandlung“, die im J. 1833 von Carl Flemming in Glogau über- nommen u. unter der Firma ,Carl Flemming Verlag' weitergeführt wurde. Am 1/7. 1897 wurde diese in eine A.-G. umgewandelt. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 15./5. 1919: Carl Flemming, Verlag, Buch- u. Kunstdruckerei. Zweigniederlassung in Berlin SW 48, Wilhelmstr. 9. 1919 Erwerb der Firma C. T. Wiskott, die seit 1806 in Breslau bestand. Zweck: Herstell. sämtl. Drucksachen für Handel u. Gewerbe, künstlerischer Werbe- drucke u. Reklame-Zugabeartikel für jeden Industriezweig, Bücher jeder Art, Zeitungen u. Zeitschriften, Spielkarten, Landkarten u. Atlanten für jeden Zweck. Graphischer Gross- betrieb, eingerichtet für die modernsten Drucktechniken: Offsetdruck, Steindruck, Buch- druck, Rotationsdruck mit den entsprechenden Neben- u. Zweigabteil.: Handsetzerei, Maschinensetzerei, Schnellstereotypie, Galvanoplastik, Photolithographie, Grossbuchbinderei.