1176 Holz-Industrie, Möbelfabriken, Büro- und Geschäftseinrichtungen, Musikwerke. 5 Zweck: Betrieb von Sägewerken u. die Kistenfabrikation sowie die Vornahme aller damit in Verbindung stehenden Holzgeschäfte, insbesondere die Übernahme u. Fortführung des unter der Firma Max Fischer G. m. b. H. in Dresden betriebenen Unternehmens. Kapital: RM. 300 000 in 300 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Direktion: Max Fischer. 3 Aufsichtsrat: Fabrik-Dir. Franz Uhlmann, Fabrik-Dir. Ewald Koerner, Syndikus Dr. Rudolf Weide, Max Lehmann, Dresden. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gebrüder Schöndorff, Akt.-Ges. in Düsseldorf, Königsberger Str. 100. Gegründet: 26./11. 1910, mit Wirkung ab 17./7. 1910; eingetr. 17./12. 1910. Gründer siehe Handb. 1921/22 II. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Geschäftseinrichtungen u. Möbeln, Innenausbau von Geschäftshäusern, Wohnhäusern u. Schiffen, sowie Herstellung u. Vertrieb von Metall, Glas u. anderen zu diesen Geschäftszweigen gehörig. Waren; ferner Betrieb einer Waggonfabrik, insbesondere die Herstellung u. der Vertrieb aller Arten von Eisenbahn-, Kleinbahn- u. Strassenbahnwagen, sowie zu diesen Geschäftszweigen gehörigen Waren. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt eine teilweise in der Gemark. Eller, teilweise in der Gemark. Flingern gelegenes Grundstück Königsberger Str. 100 in Grösse von 23 ha 16 a 15 qm. Hier wurde im Jahre 1916 mit dem Bau neuer Werkanlagen begonnen, die im Jahre 1920 fertiggestellt wurden. Die bebaute Fläche beträgt 72 387.10 qm; sie umfasst umfangreiche Holzlagerschuppen mit fünf Trockenkammern, eine Pendelsäge- halle, einen Saal für mech. Holzbearbeit., Bankschreinerei, Montagehallen für den Waggon- bau, darunter eine solche mit 46 Gleisen, Schmiede u. mech. Werkstatt, eigene Schrauben- fabrik u. Bohrerei, Lagerhäuser, ein Verwalt.-Gebäude sowie verschied. kleinere Baulich- keiten. Sämtl. Anlagen sind aus massivem Material errichtet, mit elektr. Beleucht. u., soweit Arbeitsstätten in Frage kommen, mit Dampfheiz. versehen. Sämtl. Arbeitsmasch. werden einzeln oder gruppenweise durch elektr. Motoren angetrieben. Der hierzu erforder- liche Strom wird in einer eig. Kraftzentrale erzeugt vermittels einer Dampfkesselanlage, bestehend aus sechs Doppelflammrohrkesseln von zus. 780 dm u. zwei Wasserrohrkesseln von 622 qm Heizfläche sowie zwei Turbogeneratoren von zZzus. 2000 KW Leistung, ausser- dem steht ihr im Bedarfsfalle Mietstrom aus dem städtischen Elektrizitätswerk zur Ver- fügung. Die Zahl der elektr. Motoren beträgt 241. Eine eig. Pressluftanlage, deren Netz sich durch alle in Frage kommenden Werkstätten erstreckt, versorgt die Betriebe mit der für die Handhabung der Werkzeuge notwendigen Pressluft. Der Abteil. Holzbearbeitung dienen 156, der mech. Werkstatt für die Eisenbearbeitung 187 Arbeitsmasch. Die Abteil. Schmiede u. Presswerk verfügt über Dampf- u. Lufthämmer bis zu 3000 kg Bärgewicht, eine kombinierte dampfhydraulische Presse von 1200 t Druck, eine grosse Zahl von Spindel- u. Exzenterpressen u. eine eig. Schraubenfabrik, die in der Lage ist, den Gesamtbedarf des Werkes an Schrauben u. Muttern zu decken. In der Abteil. Holzbearbeitung werden vor- zugsweise Inneneinrichtungen für Geschäfts- u. Privathäuser hergestellt. Die Abteil. Metallwaren liefert die für die Schaufensterdekoration u. Ausstellungszwecke notwendigen Gegenstände. In der Abteil. Waggonbau werden Eisenbahnfahrzeuge, sowohl Güter- als auch Personenwagen, Strassen- u. Kleinbahnwagen erzeugt. Die monatliche Leistungs- fähigkeit beträgt z. Zt. etwa 400 Güterwagen, 40 Personenwagen bzw. Strassenbahnwagen. Die Ges. hat 1919/20 mit der preussisch-hessischen Eisenbahnverwalt. einen langjähr. Vertrag auf bedeutende Lieferungen abgeschlossen. Neuerdings ist die Fabrikation von Karosserien aufgenommen. Zahl der Arbeiter Anfang 1927: rd. 1000. Im Geschäftsjahr 1925/26 war die Abteilung Holzbearbeitung befriedigend u. zu aus- kömmlichen Preisen beschäftigt, dagegen hatte die Abteilung Waggonbau unter den un- günstigen Verhältnissen zu leiden. Durch das unter Beteil. der deutschen Reichsbahn zu- stande gekommene Abkommen, an dem auch die Schöndorff Ges. teilnimmt, ist die Möglich- keit geschaffen, dass der Waggonbau wieder hochkommt. Die Reichsbahn hat zur Be- dingung gemacht, dass das übrige In- u. Auslandsgeschäft von den 29 Waggonfabriken ge- meinschaftlich behandelt werde, wodurch auch hier erträgliche Preise erzielt wurden. Kapital: RM. 3 600 000 in 28 330 Aktien zu RM. 80 u. 13 336 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 2 500 000. 1911 Erhöh. um M. 500 000. Nochmals erhöht 1916 um M. 3 000 000. 1919 Erhöh. um M. 4 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1920 um M. 10 000 000. Lt. G.-V. v. 16./3. 1921 weiter um M. 10 000 000 erhöht, die von Jul. Sichel & Co. in Mainz zu 140 % übern. u. den Aktion. 2: 1 zu 150 % angeb. wurden. Durch G.-V.-B. v. 15./12. 1921 wurde das A.-K. um M. 20 000 000 erhöht. Nochmals erhöht tt. G.-V. v. 13./3. 1923 um M. 35 Mill. St.-A., div.-ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. (Barmer Bank-Verein, Darmstädter u. Nationalbank, Westbank Akt.-Ges., Siegfried Falk, Düsseldorf) u. davon M. 25 Mill. 2:1 zu 500 % – Steuern an die Aktionäre. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 85 Mill. auf RM. 6 800 000 (100: 8) derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 80 umgewertet wurde. Die G.-V. v. 30./10. 1925 beschloss, das A.-K. von RM. 6 800 000 auf RM. 2 266 400 herab- zusetzen dadurch, dass 3 Aktien zu je RM. 80 in 1 Aktie zu RM. 80 zus.gelegt wurden. Gleichzeitig wurde das A.-K. um RM. 1 333 600 auf RM. 3 600 000 durch Ausgabe von 13 336