Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 1249 * Aufsichtsrat. Vors. Rittergutsbes. Oberstleutnant a. D. von Versen, Schloss Crampe (Kr. Köslin); Stellv. Dir. Moritz Pretzsch, Alt-Ruppin; Rechtsanw. Dr. Paul Haenisch. Berlin; Gutsbes. Robert Schaefer, Lebus b. Frankf. a. O.; Paul Burggraf, Ibo (Portugiesisch-Ostafrika). Zahlstelle. Ges.-Kasse; Sorau: Sorauer Bankverein E. G. m. b. H.; Berlin: Deutsche Bank (Depos.-Kasse L). Deutsche Südscephosphat-Aktiengesellschaft in Bremen, Bahnhofstr. 55. Gegründet: 20./5. 1908; eingetr. 11./7. 1908. Gründer, welche sämtl. Aktien übernommen haben: Nordd. Lloyd, Deutsche Nationalbank, Bremen; Tellus-Akt.-Ges. für Berg- u. Hütten- Industrie, Frankf. a. M.; Wm. H. Müller & Co., Rotterdam. Zweck: Die Ausbeutung von Lagerstätten nutzbarer Mineralien, besonders von Phosphat- lagerstätten, Verarbeit. u. Verwert. der gewonnenen Produkte sowie der Betrieb aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Betriebsanlagen auf Angaur sind während des Krieges von Japan mit Beschlag belegt worden. Der Verkauf des Südseebesitzes an ein ja- panisches Konsortium hat stattgefunden. 1924 hat das Reich mit der japan. Regierung einen Vertrag geschlossen, nach welchem u. a. der Ges. ein Teil des Liquidationserlöses aus- gezahlt wurde. Die Gesellschaft hat sich 1922 an N. V. Phönix Handel en Cultuur Maatschappy mit Handelsstationen im Molukken-Archipel u. auf Neu-Guinea beteiligt, welche sich im Aufbau befindet. 1925 beteiligte sich die Ges. mit RM. 500 000 an den Vereinigten Blei- u. Silber-Erzbergbau-Gewerkschaften in Stribro i. Böhmen u. ferner mit einem kleineren Be- trage an einer Kupferhütte in Chile; letztere Beteil. wurde jedoch abgeschrieben u. als aussichtslos aufgegeben. Kapital: RM. 2 255 000 in 4500 St.-Akt. zu RM. 500 u. 500 6 % Nam-Vorz.-Akt. zu RM. 10. Urspr. M. 4 500 000 in 4500 St.-Akt. zu RM. 1000 in Serien A– zu 500 St. Erhöht lt. G.-V. v. 14./2. 1923 um M. 500 000 in Nam.-Vorz.-Akt., zu 100 % begeben. Die am 25./8. 1924 genehmigte Goldmark-Bilanz u. beschlossene Umstell. (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 100: 1) war wegen eines Formfehlers ungültig u. wurde daher im Handelsregister gelöscht. Nach Aus- zahlung des Liquidationserlöses (s. a. oben) erfolgte dann die Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 5./8. 1925 von M. 5 Mill. auf RM. 2 255 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 im Verh. 2:1 auf RM. 500 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1000 im Verh. 100: 1 auf RM. 10 ermässigt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o d. A.-K.), etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstell., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Bankguth. u. Debit. 1 768 880, Kassa 245, Beteilig. 800 808, Büroeinricht. 1. – Passiva: A.-K. 2 255 000, R.-F. 225 500, Kredit. 78 814, Über- schuss 10 621. Sa. RM. 2 569 935. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Steuern 121 257, Abschreib. 30 000, Überschuss 10 621. – Kredit: Vortrag 8236, Zs. 153 642. Sa. RM. 161 878. Kurs Ende 1925–1926: Freiverkehr Berlin 19.50, 90 %. Freiverkehr Hamburg: 20, 90 %. Freiverkehr Bremen: 19.11, – %. Dividenden: 1911–1913: 0, 6, 11 % (M. 80 auf Interimsscheine G=–1), 1914–1921: 0 %, 1922–1926: 200, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Wilh. Schönian. Aufsichtsrat: Vors. Präs. Dr. Phil. Heineken; Stellv. Gen.-Konsul Bankier Dr. jur. Aug. Strube, Bremen; Dr. A. Sondheimer, Nathan Sondheimer, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Bankier Friedr. Hincke, Berlin; Reg.-Rat a. D. Dir. Arnold Petzet, Bremen; Bankdir. Komm.- Rat Dr. Millington-Herrmann, Berlin. Zahlstelle: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank. Hamburg Columbien Bananen Act.-Ges. in Hamburg. Gegründet: 23./6. 1910. Gründer s. dieses Handb. 1912/13. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Bananenplantagen u. anderen Kulturen in Kolombien sowie die Ausübung von Handelsgeschäften jeglicher Art. Die a. o. G.-V. v. 20./7. 1910 genehmigte den Erwerb der Rechte u. Übernahme der Pflichten des Konsort. Albingia, sowie den Ankauf des Grundstücks Thoms Erben am Bahnhofsplatz in Hamburg für M. 230 000. In der G.-V. v. 18./6. 1913 wurde dem Verwalt.-Antrage zugestimmt u. die Pflanzung mit dem Bananengeschäft auf 30 Jahre gegen eine jährliche Zahlung von M. 145 000 an die englische Firma Eldegse Fyffes Ltd. übertragen. Die Ges. liegt mit dieser Firma im Prozess. Ein Londoner Gericht entschied bereits, dass der Vertrag erledigt sei. Falls die Londoner Firma den fälligen Betrag von 2½ Mill. M. nicht zahlt, hat die Bananengesell- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 79 . —