Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1373 Zustandekommen der Zustimmung von der Abstimmenden. Wird das Kapital ohne einen solchen Beschluss des Gemeinschaftsausschusses erhöht, so findet eine Veränderung der Beteil.-Quoten nicht statt. Überschreitet die Erhöhung der Beteilig. das Mass, welches sich aus dem Verhältnis zwischen dem neu zugesicherten u. dem bisher. Kap. ergibt, 80 bedarf es ausserdem der Zustimmung beider G.-V. Hierbei wird das bisher. Kapital nach dem durchschittl. Berl. Börsenkurs (Kassakurs) der letzten 30 Tage vor dem Tage der über die Quotenerhöhung bestimmenden Sitzung des Gemeinsch.-Aussch. berechnet. Beschliesst eine der Ges., für ein Geschäftsjahr eine geringere Summe als Div. oder in sonst. Form an ihre St.-Aktion. auszuschütten, als es im Vergleich zu der für dasselbe Geschäftsjahr von der anderen Ges. an deren St.-Aktion. ausgeschütteten Summe der Beteil.-Quote entspricht, so wird der hierfür ersparte Betrag Sondervermögen derjenigen Ges., welche die verhält- nismässig geringere Summe ausschüttet. Der Ertrag dieses Sondervermögens bleibt bei dem jährl. Gewinnausgleich u. das Sondervermögen selbst bei dem im Falle der Beendigung der Interessengemeinschaft vorzunehmenden Vermögensausgleich ausser Betracht; jede Ges. ist jederzeit berechtigt, über das Sondervermögen u. dessen Ertrag ganz oder teilweise zu verfügen. – Lt. G.-V. v. 14./11. 1922 Interessengemeinschaft der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei A.-G. mit der Pschorr-Bräu A.-G. (Näheres s. Jahrg. 1925 II.) Die Interess.-Ge- meinschaft ist 1925 aufgehoben u. besteht nur noch eine gegenseitige Aktien-Beteil. Beteiligungen: Seit dem 1. Aug. 1914 bat die Ges. folgende Entwicklung genommen: Die beiden Ges., durch deren Verschmelzung die Ostwerke A.-G. entstanden ist – Breslauer Spritfabrik A.-G., Breslau u. Ostelbische Spritwerke A.-G., Berlin –—, haben urspr. die Reinigung von Rohspiritus betrieben. Im Zus. hang mit den nahen Bezieh. zu den land- wirtschaftlichen Spirituserzeugern hat sich ein Handelsgeschäft mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln entwickelt. Der Getreidehandel führte zur Interessen- nahme an der Mühlen-Industrie. Als durch die Branntwein-Monopol-Gesetzgebung die Spiritusreinigungsanstalten zunächst auf Lohnarbeit für die Reichsmonopolverwaltung beschränkt, später von dieser in eigene Regie übernommen wurden, lag es nahe, zur sprit- verarbeitenden Industrie (Likör- u. Spirituosen-Fabrikation) überzugehen, andererseits sich den verwandten Gebieten sonst. Nahrungs- u. Genussmittel-Industrien zuzuwenden. Während der erstere Weg durch Abschluss einer Interess.-Gemeinschaft mit der C. A. F. Kahlbaum A.-G. beschritten wurde, hat die Ges. selbst sich in erster Linie der Brauerei u. Hefe fabrikation zugewandt. Im J. 1919 wurde durch Fusion die Oberschlesische Bier-Brauerei vorm. L. Haendler, Hindenburg O.-S., sowie die Majorität der Vereinsbrauerei A.-G. Beuthen u. der Oppelner Aktienbrauerei u. Presshefe-Fabrik in Oppeln erworben. 1920 beteiligte sich die Ges. an der Umwandlung der Lagerbierbrauerei E. Haase, Breslau, in eine G. m. b. H., an der Brieger Brauhaus G. m. b. H., Brieg, ferner an der Brauerei Jaeckel A.-G. in Strehlen i. Schles. u. der Brauerei in Giesmannsdorf i. Schles. An der Hefe-Fabrikation beteiligte man sich zuerst durch die noch im Interesse einer Erweiterung der Spritfabrikation vor- genomm. Fusionen mit den in Interessengemeinschaft stehenden Firmen Norddeutsche Spritwerke A.-G., Hamburg, u. Dampfkornbrennerei u. Presshefe-Fabriken A.-G. vorm. Heinr. Helbing in Wandsbeck. Nach Einführung des Branntweinmonopols übernahm die Ges. pachtweise die Hefefabrik in Giesmannsdorf, sowie die Majorität der Dresdner Presshefen- u. Kornspiritus-Fabrik (sonst J. L. Bramsch), Dresden u. der Spiritus- u. Presshefe-Fabrik Neuhaldensleben G. m. b. H. Schon früher bestand eine Beteil. an der F. Wulf A.-G. in Werl i. Westf. u. Dessau. Im Geschäftsjahr 1924/25 wurde je die Hälfte des A.-K. der C. Lefevre-Werke A.-G. u. der F. Crépin A.-G., beide in Stettin erworben. Im Geschäftsjahr 1925/26 hat die Ges. ihre Hefe-Unternehmungen organisatorisch zus. ge- schlossen, um die Voraussetzungen für eine Rationalisierung des Herstellungsprozesses u. Verkaufsapparates zu schaffen. Die Trägerin dieses Zusammenschlusses ist die F. Wulf A.-G. in Werl i. Westf. Beteiligt an der Vereinigung sind ausser den Unternehm., an denen die Ostwerke bisher schon interessiert sind, die Konstädter Presshefefabrik Rosen- thal; & Liebrecht in Konstadt O.-S u. die Schlesischen Hefewerke A.-G. in Reichenbach in Schl. Ferner haben die Ostwerke für die F. Wulf A.-G. von der Ferd. Rückforth Nach- folger A.-G. in Stettin eine Option auf die Mehrheit des A.-K. der Ostdeutschen Hefewerke A.-G. in Tilsit erworben, welche voraussichtlich die Grundlage für einen Anschluss auch dieser Hefefabrik bilden wird. In der Mühlen-Industrie besass die Ges. die Mehrheit der Anteile der Rechte Oder-Ufer-Mühle Julius Rosenthal G. m. b. H., Kreuzburg O.-S. u. das gesamte Kap. der Rosenthaler Mühlenwerke G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau. Hierzu wurde der grösste Teil des A.-K. der Schlesische Mühlenwerke A.-G. erworben. Zwischen der Schlesischen Mühlenwerke A.-G. u. der Rosenthaler Mühlenwerke G. m. b. H., besteht eine Interess.-Gemeinschaft. – Die Ostelbische Spritwerke Produkten-Abteilung G. m. b. H., eine Tochterges. der Ostwerke A.-G., erwarb die bei Eberswalde gelegene Schöpfurther Mühle. Im Handel mit landwirtschaftl. Produkten u. Bedarfsartikeln betreibt die Ges. die Geschäfte der Stammges. unter den Firmen Breslauer Spritfabrik Produkten-Abt. G. m. b. H., Breslau u. Ost- elbische Spritwerke Produkten-Abt. G. m. b. H., Berlin; weiterer Besitz sind sämtl. Anteile der Melassefutter- u. Spiritus-Fabrik G. m. b. H., Breslau. Die Ges. ist ferner an einigen schles. Produktenhandl. massgebend beteiligt, insbes. an der Waren-Aktiengesellschaft Katz & Nau- mann in Görlitz u. besitzt ein Aktienpaket der Th. Flöther, Maschinenbau A.-G., Gassen i. Laus., welche ihrerseits die Majorität der H. F. Eckert A.-G., Berlin-Lichtenberg, besitzt. Weitere Beteil. sind durch den Besitz von Aktien der Vereinigten Portland Cement- u. Kalkwerke Schimischow,