Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1459 Stiftung 50 000, Beamten- u. Arbeiter-Unterst. 112 000, Betriebssparkasse 40 958, Kredit. 1 783 909, (Bürgsch. 70 220), Reingewinn 441 655. Sa. RM. 6 297 366. Gewinu- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 207 945, Reingewinn 377 369 (davon: Div. 3 100 000, Vortrag 74 355). Sa. RM. 585 314. – Kredit: Betriebsübersch. RM. 585 314. Dividenden 1913/14–1925/26: 10, 10, 10, 10, 9, 9, 9, 18, 30, 0, Direktion: Karl Schrempp, Fr. Schrempp, R. Madlener. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Hofrat Dr. G. Binz, Karlsruhe; Hauptmann a. D. A. Körber, München; Brauerei-Dir. Herm. Ganter, Freiburg; Privatier Max Printz, Karlsruhe; Dir. Dr. Emil Wolf, Rastatt. Zahlstellen: Eigene Kasse; Karlsruhe u. Baden-Baden: Rheinische Creditbank. Sinner A.-G. in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden). Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Firma bis 24./2. 1920: Ges. für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vorm. G. Sinner. Zweigniederlass. in Berlin u. Gross- Massow; Niederlassungen in Pforzheim, Mannheim, Baden-Baden, Konstanz, Mainz, Frank- furt a. M., Marienburg. Zweck: Betrieb von Brauerei, Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation, Herstellung und Vertrieb von Nahrungs-, Genuss- u. Futtermitteln, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwert. der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Reederei u. Spedition. Entwicklung: Im Jahre 1906 gründete die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Paul Julius Stahlberg in Stettin u. der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft die Akt.-Ges. ,Stettiner Spritwerke, Vereinig. von Landwirtschaft u. Industrie Akt.-Ges.“ u. brachte in diese Ges. ihre Spiritus-Raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser sowie das Lager- haus in Stolp ein. Sie erhielt als Gegenwert hierfür M. 1 400 000 Aktien der Stettiner Sprit- werke u. übernahm ausserdem noch M. 700 000 Aktien dieser Ges. gegen Barzahl. zu 100 %. Im Jahre 1920 wurde der Betrieb der Stettiner Spritwerke mit Ausnahme der Filialfabrik in Neufahrwasser u. der Chemischen Abteilung in Stettin an die Monopolverwaltung auf 10 Jahre verpachtet u. ihr ein Optionsrecht auf die Aktien der Stettiner Spritwerke eingeräumt. Die Chemische Abteilung der Stettiner Spritwerke wurde 1922 unter Mit- wirkung der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft in eine neue Gesellschaft, die Stettiner Spritwerke Chemische Abteilung G. m. b. H., umgewandelt. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss, sich ab 1./1. 1908 als stille Gesellschafterin mit M. 1 200 000 an dem Betriebe der dem Gen.-Dir. Sinner gehörigen 3 Rittergüter Labuhn, Zewitz u. Gross- Massow, mit einer Presshefefabrik auf letzterem Gute, zu beteiligen. Der Besitz umfasst 3650 ha. Der Vertrag, der zunächst bis 1922 lief, wurde am 24./2. 1921 bis 31./12. 1931 verlängert mit der Anderung, dass er nur den gewerbl. u. landwirtschaftl. Betrieb des Ritterguts Gross-Massow umfasste u. dass die Gewinne beider Betriebe je zur Hälfte geteilt werden. Im Jahre 1924 ging das Rittergut Gross-Massow mit der Hefefabrik in den Besitz der Sinner-Ges. über, 1926 erwarb die Ges. das an Gross-Massow angrenzende Grundstück Wussower Mühle. Dasselbe umfasst 215 Morgen Acker, Wiesen u. Wald u. hat eine ständige Wasserkraft von 50 PS. Ende 1911 erwarb die Sinner-Ges. die Hefefabrik Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritusfabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Dresden, Lüneburg u. Altona sowie einem Hefe- produktionsrecht von 20 320 Ztr. jährlich. Das Hefeproduktionsrecht der Lüneburger Brennerei wurde auf die verschied. Fabriken der Sinner-Ges. übertragen u. die Brennerei selbst 1913 verkauft. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten u. 1920 zu einer modernen Hefefabrik umgebaut. Im Jahre 1914 wurde die Brauerei W. Fels, Karlsruhe, 1918 die Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim u. 1920 die Mühlburger Brauerei vorm. Freiherrl. von Seldeneck'sche Brauerei, Karlsruhe, erworben. Im Jahre 1920 wurde die Lubaner Fabrik (Posen) unter Mitbeteiligung der Sinner A.-G. an die poln. Ges. Lubonska Fabryka Drozdze dawu G. Sinner verkauft. Im Jahre 1921 wurde in Gemeinschaft mit der Akt.- Ges. Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe-Fabrik Bast in Nürnberg die Sinner-Bast G. m. b. H. gegründet u. in diese die Hefefabrik in Neuhaldensleben eingebracht. Der Geschäftsanteil wurde im Jahre 1925 verkauft. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasste Ende 1926 eine Fläche von 1062 ha 50 a 83 qm, davon entfallen auf Grünwinkel 60 ha 97 a 93 qm, auf Gross-Massow 1001 ha 52 a 83 qm. Ausserdem besitzt die Ges. Liegenschaften in Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Hilpertsau, Wiesloch, Konstanz, Moers, Sinzheim, Kloster-Reichenbach, Baden-Baden u. erlin sowie 45 eig. Wirtschaften. In Grünwinkel sind in Betrieb eine Presshefe- u. Spiritus- fabrik, eine Spiritus-Raffinerie, Brennerei, Gross-Mühle, Likör-, Nährmittel-, Obst- und Gemüsekonservenfabrik sowie Glashütte. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied des Hefeindustrievereins in Berlin u. ver- schiedener anderer Fachverbände. Sie ist beteiligt an den Baltischen Spritwerken in Danzig-Neufahrwasser, der Stettiner Spritwerke A.-G., der Stettiner Spritwerke Chem. Abteil. G. m. b. H., der Lubonska Fabryka Drozdze dawn G. Sinner. Kapital: RM. 6 500 000 in 65 000 St.-Akt. zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1912 auf M. 7 000 000, näheres siehe hierüber Jahrg. 1920/21. Nochmalige Erhöh. 1913 um M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 25./2. 1918 beschloss die Uberlass. 92*