1530 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Entwicklung: Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei hervorgegangen. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Übernahme der Anlagen. 1918 Pachtung des Münchener Brauhauses in Berlin (siehe dort). 1920 Verkauf des Kontingents der Abt. Pichelsdorf nebst allem Betriebszubehör an die Brauerei Königsstadt A.-G., jetzt: Königstadt A.-G. für Grundstücke u. Industrie. (Siehe auch den Artikel über diese Ges.) Die der Ges. früher angehörende Brauerei Pichelsdorf wurde 1920, stillgelegt; die Anlagewerte bald darauf verkauft. 1921 fand im Wege der Fusion die Übernahme des Einsiedler Brauhauses A.-G. in Einsiedel bei Chemnitz u. der Feldschlösschen-Brauerei A.-G. in Dresden statt, 1922 erfolgte in gleicher Weise die Anglieder. der Aktienbierbrauerei Gambrinus u. der Hofbrauhaus Aktien-Bierbrauerei und Malzfabrik in Dresden. Die Brauereigrundstücke dieser letzten beiden Ges. sind verkauft worden. Besitztum: Zur Zeit umfasst der Brauereibetrieb der Gesellschaft 3 Brauerei- unternehm.: Radeberger Exportbierbrauerei in Radeberg, mit einem Flächeninhalt von ca. 42 000 qm, wovon ca. 9800 qm bebaut sind. Brauerei zum Feldschlösschen in Dresden, mit einem Flächeninhalt von ca. 33 000 qm, davon bebaut ca. 17 000 qm. Einsiedler Brauhaus in Einsiedel bei Chemnitz, mit einem Flächeninhalt von ca. 56 000 qm, davon bebaut ca. 5300 qm. Die Position Grundstücke u. Häuser II in der Bilanz umfasst insbes. die ausser- halb der Brauereigrundstücke liegenden Ausschanklokale u. Niederlagsgrundstücke. Er. wähnenswert sind die in Dresden liegenden Grundstücke: Zwingerstr. 7 ,Stadtrestaurant Gambrinus“, Wettinerstr. 12 „Tivoli“, Gerhart Hauptmann-Strasse 62/64 „Hotel Königshof“, Schützenplatz 2/4 „Volkswohlsaal“, in Einsiedel 2 Brauereigüter. Die gesamte Produktions- fähigkeit aus den einzelnen Abteil. der Ges. beträgt bis 750 000 hl, der Braurechtsfuss 561 299.86 hl. Die Vermälzungsmöglichkeit der Abteil. Radeberg beträgt 16 000 Zentner Gerste, der Abteil. Dresden 40 000 Zentner Gerste. Die Stärke der gesamten Kraftanlagen beträgt für elektr. Betrieb ca. 200 P§, für Dampfbetrieb ca. 1000 PS, wobei die durch Dampfbetrieb erzeugte elektr. Kraft nicht berücksichtigt ist. Die Ges. beschäftigt in ihren Abteil. 142 Angestellte u. 468 Arbeiter. Beteiligungen: Durch Aktienbesitz ist die Ges. an der Königstadt A.-G. für Grund- stücke u. Industrie in Berlin sowie durch Anteilbesitz an verschiedenen Genossenschaften beteiligt. – 1926 sicherte sich die Ges. gemeinsam mit der Bank für Brauindustrie die sämtl. Anteile der Brauerei Gebr. Klein G. m. b. H. in Hainichen von RM. 375 000. Zur Deckung des Kaufpreises sowie zur Schaffung von Betriebsmitteln hierfür beschloss die G.-V. v. 2./3. 1927 Kapitalerhöh. um RM. 300 000. Kapital: RM. 4 205 000 (wird erhöht) in 30 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1903 um M. 2 Mill. Weiter erhöht 1918 um M. 600 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./9. 1921 um M. 6 Mill. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 24./3. 1922 um M. 1 900 000 in 900 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. oder im Wege der Kündig. vorab rückzahlbar mit 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 18 500 000 in 18 500 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1922, übern. von einem Konsort. (Gebr. Arnhold, Dresden), davon M. 11 750 000 angeb. den bisher. St.-Aktion. im Verh. 1: 1 u. den Vorz.-Aktion. im Verh. 4:1 vom 30./1.–13./2. 1923 zu 600 %. Lt. gleicher G.-V. wurde das Stimmrecht für besond. Fälle von bisher. 7fach. Stimmrecht auf das 20fache erhöht. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 26./9. 1924 von M. 31 Mill. auf RM. 4 205 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die G.-V. v. 2./3. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 300 000 zwecks Erwerb von An- teilen der Brauerei Gebr. Klein G. m. b. H. in Hainichen. Die neuen Aktien sind ab 1./10. 1926 div.-ber. Sie werden zunächst im Betrage von RM. 100 000 zum Eintausch von nom. RM. 184 100 Anteilen der Gebrüder Klein G. m. b. H. benutzt, während die restl. RM. 200 000 zur Verfügung der Ges. bleiben zwecks Ausübung der Option auf die restl. nom. RM. 190 900 Klein-Anteile, die sich noch im Besitz der Bank für Brauindustrie befinden. Die gleiche G.-V. beschloss ferner Umtausch von je 5 Akt. zu RM. 140 in je eine Aktie zu RM. 700. Anleihen: I 4½ % der Deutschen Bierbrauerei A.-G. von 1903; II. 5 % der Hofbrauhaus, Aktienbrauerei u. Malzfabrik in Dresden von 1914; III. 4 % der Aktienbrauerei Gambrinus in Dresden von 1899; IV. 4 % der Brauerei zum Feldschlösschen A.-G. in Dresden von 1897; V. 5 % der Einsiedler Brauhaus A.-G. in Einsiedel von 1912; VI. 4½ % der Einsiedler Brauhaus A.-G. in Einsiedel von 1904. – Die Stücke von M. 1000 u. M. 500 wurden auf den Aufw.-Betrag von RM. 150 bzw. RM. 75 abgestempelt. Von sämtlichen Anleihen Ende Sept 1926 noch in Umlauf RM. 22 800. Für 1925 2 % = RM. 3 Zs. für nom. M. 1000; für 1926 3 % Zs. = RM. 4.50 für M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je GM. 20 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 7 St., in besond. Fällen 40 St Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien (ferner ein weiteres ½ % Div. für jedes Proz., welches die St.-Akt. über 10 % Div. hinaus erhalten), 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. I 2 604 000, do. II 1 260 000, Quell- wasserleit.-Grundst. u. -Anlage 63 000, Masch. 400 000, Gär- u. Lagerbehälter 200 000, Ver- ―