Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1555 Zweck: Herstellung und Vertrieb von Hefe, Spiritus, Spirituosen und anderer Artikel, die mit Presshefefabrikation und Destillation zusammenhängen, insbesondere der Fortbetrieb des bisher der Firma C. Ganguin gehörenden Fabrikgeschäfts. Die Ges. ist befugt, gleichart. u. ähnl. Unternehm. zu erwerben u. sich an solchen Unternehm. u. Syndikaten des Fachs zu beteil. oder deren Vertret. zu übernehmen. Besitztum: Die Grundst. der Ges. liegen in Tilsit, Grabenstr. 3 u. Klausiusstr. 36/37. Auf dem Grundst. Grabenstr. 3, das 2324 qm umfasst, befinden sich die Presshefefabrik (Leistungsfähigkeit ca. 20 000 Ztr. Hefe) u. die Brennerei mit einem Durchschnittsbrand von 226 735 1 Weingeist. Das Grundst. Klausiusstrasse 36/37 umfasst 1807 qm. Hier werden die Likörfabrik u. die Weingrosshandl. betrieben. Ausser dem Fabrikgeb. befinden sich auf diesem Grundst. 3 zweistöckige Wohn- und Beamtenhäuser. Der Grundbes. ist zur Hälfte bebaut. In den Betrieben werden 100 Angestellte u. Arb. beschäftigt. Die Ges. gehört infolge der Fusion vom 8./3. 1927 zum Ostwerke-Konzern. Kapital: RM. 635 000 in 310 St.-Akt. zu RM. 1000, 600 St.-Akt. zu RM. 100, 12 500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Urspr. M. 300 000. Dazu lt. G.-V. v. 29./3. 1920 M. 1 000 000; dazu lt. G.-V. v. 26./11. 1920 M. 800 000. Die G.-V. v. 13./10. 1921 beschloss Erhöh. um M. 1 400 000 in 1050 St.-Akt. u. 350 Nam.-Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./5. 1922 um M. 4 500 000 in 4050 St.-Akt. u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.- Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu pari begeb. Im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 115 %. Die Vorz.-Akt. wurden der Ferd. Rückforth Nachf. A.-G. in Stettin überlassen mit der Verpflicht., sie bis 31./12. 1932 bei sich bzw. bei der Gen.-Dir. des Rückforth-Konzerns A.-G. zu behalten. Lt. G.-V. v. 13./3. 1923 erhöht um M. 22 000 000 in 19 800 St.-Akt. u. 2200 Vorz.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./8. 1923 um M. 70 Mill. in 70 000 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. u. davon M. 13 500 000 den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 v. 3./9.–18./9. 1923 zu 15 000 % plus Steuer angeb. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 9./1. 1925 unter Einzieh. von M. 35 Mill. Schutz-Aktien von M. 65 Mill. auf RM. 635 000 (St.-Akt. 100: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 31 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit der Ges. ist im Besitz der Gen.-Direkt. der Ost- werke A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 2 Stimmen in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder G.-V.-B. = Bilanz am 30. Juni 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. 217 744, Fabrikeinricht. 301 176, Geschäftseinricht. 1, Fuhrwerk 1, Automobile 15 000, Lager- u. Transportgebinde 1, Kassa 4951, Eff. 1800, Aussenst. 183 458, Vorräte 161 156, Aufwert.-Ausgleich 17 092, Verlust 87 534. – Passiva: A.-K. 635 000, R.-F. 63 890, Hyp.-Aufwert. 26 092, Bankschulden 264 933. Sa. RM. 989 916. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebsunk. RM. 721 209. – Kredit: Gewinnvortrag per 1. Juli 1925 6333, Bruttogewinn 627 342, Verlust 1925/26 87 534. Sa. RM. 721 209. Dividenden 1919/20–1925/26: 15, 15, 25, 500, 0, 0, 0 %. Kurs Ende 1923–1926: In Königsberg i. Pr.: 1.7, 0.50, 0.15 (für PM. 100), 53 %. Wieder- zulass. der RM.-St.-Akt. Mai 1926 in Königsberg i. Pr. Notiz in Berlin 1926 eingestellt. Direktion: Otto Ganguin. Aufsichtsrat: (mind. 4): Vors, Arthur Petereit, Königsberg; Stellv. Gen.-Dir. Geh. Komm.- Rat Rud. Müller, Stettin; Gen.-Dir. Joh. Diebel, Rud. Barth, Königsberg i. Pr.; Gen.-Dir. Johannes Bundfuss, Stettin. Zahlstellen: Tilsit: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank, Reichsbankstelle Tilsit; Königs- berg i. Pr. u. Berlin: Disconto-Ges. Tilsiter Actien-Brauerei in Tilsit. (Börsenname: Brauerei Tilsit.) Gegründet: 2./12. 1871; eingetr. 13./12. 1871 u. 16./3. 1909. Zweck: Bierbrauerei, Mälzerei, Mineralwasserfabrik u. Herstell. u. Handel mit Erzeug- nissen der Nahrungs- u. Genussmittelbranche, Handel mit Roh- u. Betriebsstoffen sowie Erzeugnissen der obigen Geschäftszweige. – 1918 Erwerb der Brauerei Louis Geiger A.-G. in Tilsit durch Aktien-Umtausch. 1921 Ankauf der Mineralwasserfabrik R. Kissen. Der Grundbesitz in Tilsit beläuft sich auf 3 ha 66 a 77 qm, davon bebaut 1, 76 ha, u. 16 ha 34 a 87 qm Wiesengelände, in Pillkallen u. Lasdehnen ½ ha, wovon die Hälfte bebaut ist. Die G.-V. v. 18./12. 1924 genehmigte einen Interess.-Gemeinsch.-Vertrag mit 5 der grössten Brauereien Ostpreussens. Kapital: RM. 665 000 in 9250 St.-Akt. zu RM. 20 u. 4500 St.-Akt. zu RM. 100 sowie 300 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 288 000 in 960 Aktien Lit. A zu M. 300; 1898 Erhöh. um M. 384 000 in 320 Aktien Lit. B zu M. 1200. 1919 Erhöh. um M. 350 000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 16./4. 1921 um M. 978 000 in 978 Akt. zu M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1923 um M. 4.6 Mill. in 4000 St.-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1923. Die St.-Akt. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 vom 3