Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 1633 Gutsbes. A. Brüggemann, Drütte; Gutsbes. Hr. Aselmann, Adenstedt; Rittergutsbes. J. Wrede, Lichtenberg (Amt Salder); Gutsbes. Halbe, Klein Stöckheim; E. Wittler, Gr. Twülpstedt; Ritter- gutsbes. Brendecke, Alvesse. Zahlst.: Ges.-Kasse; Hamburg u. Berlin: Commerz u. Privat-Bk. Zuckerfabrik Fröbeln Aktiengesellschaft in Fröbeln bei Löwen in Schles. (Börsenname in Berlin: Fröbelner Zuckerfabrik.) Gegründet: 24./1. mit Nachtrag v. 27./2. 1905 mit Wirkung ab 1./5. 1904; eingetr. 4./3. 1905. Gründer: Die Firma Fröbelner Zuckerfabrik Silvius Moll & Söhne etc. (s. Handb. II 1921/22). Zweck: Errichtung, Erwerb u. Pachtung sowie Veräusserung u. Betrieb von Zucker- fabriken, Erwerb, Veräusserung u. Pachtung von Landgütern, Betrieb der Landwirtschaft u. der damit zus. hängenden Industrien, Ein- u. Verkauf aller in Betrieben der erwähnten Art gewonnenen Produkte, Erwerb u. Verwertung von Patenten auf den Gebieten der Zucker- industrie u. der Landwirtschaft. Besitztum: Die Fabrikanlagen umfassen 19 ha 91 a 52 qm, u. zwar: a) eine Rohzucker- fabrik, mit Anlage für Schnitzel- und Blättertrocknung sowie Melassefuttermischanstalt, b) eine Melasseentzuckerungsanlage, c) eine Zuckerraffinerie. Die tägliche Leistungs- fähigkeit der Zuckerfabrik beläuft ich auf 22–24 000 Ztr. Rübenverarbeitung. Insgesamt können bei normaler Ernte rd. 2 000 000 Ztr. Rüben jährl. verarbeitet werden. In der Melasse- entzuckerungsanstalt wird der grösste Teil der selbstgewonnenen Melasse entzuckert u. zwar täglich 600–700 Ztr. Die Raffinerie kann ca. 3000 Ztr. Rohzucker täglich verarbeiten. Die Kraftanlage umfasst 11 Dampfkessel mit zus. 21 838 qm Heizfläche, 194 qm Überhitzer, 650 am Economiser, 1 Dampfturbine mit Generatoren von 850 K W, 6 Betriebs- u. 19 Reserve- dampfmasch. von zus. 1700 PS, 4 Reservedynamos von zus. 500 KW u. über 100 Elektro- motoren von zus. 1170 KW. Die Fabrik hat Bahnanschluss an die Hauptstrecke Breslau- Oberschlesien u. besitzt für dessen Betrieb 1 Dampflokomotive von 45 PS u. 1 Lokomotivkran von 30 PS. – Es sind ferner 2 Direktorenwohnhäuser, 17 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, ein Arbeiterschlafhaus u. ein Kasinogebäude vorhanden. Die übernommenen Rittergüter Fröbeln, Rauske und Stroschwitz –— die gemeinschaftliche grundbuchliche Bezeichnung der beiden letzteren ist Herrschaft Löwen –— haben eine Gesamtfläche von 708 ha 11 qm. Es werden vorwiegend Rüben u. Getreide, daneben auch Kartoffeln angebaut; ferner werden Milchwirtschaft, Vieh- u. Schweinezucht betrieben. In den Überschwemmungsgebieten am Neisseufer sind grosse Weidenkulturen angelegt. Auf Rittergut Stroschwitz befindet sich eine Ziegelei, welche jährlich ca. 450 000 Ziegel herstellt. Die Ges. ist Mitglied des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie E. V. u. des Verbandes Deutscher Zuckerraffinerien, beide in Berlin. Anfang 1926 trat die Ges der Ausfuhr- vereinigung der deutschen Zuckerfabriken bei. – Rübenverarbeit. 1924/25–1925/26: 1 441 000, 1 885 689 Ztr.; Verbrauchszuckererzeug.: 283 033, 305 756 Ztr. – Hinsifchtl. der Position des des Gewinn- u. Verlust-Kontos „Zinsen der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb derZuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitätssatz, u. zwar von z. Zt. 5 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Landwirtschafts-K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-K. 5 % des auf dieselbe entfallend. Anlage- u. Betriebskapit. in Rechnung gestellt u. ein alsdann hoch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-K. verrechnet. Kapital: RM. 4 072 320 in 35 904 St.-Aktien zu RM. 80 u. 3000 St.-Aktien zu RM. 400. Urspr. M. 3 Mill., dazu lt. G.-V. v. 20./2. 1920 M. 1 500 000. Lt. G.-V. v. 2./4. 1921 erhöht um M. 4 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1921 um M. 6 Mill. in 6000 Inh.-Vorz.-Akt. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1922 um M. 9 Mill. Die G.-V. v. 13./3. 1923 beschloss weitere Erhöh. um M. 27 Mill. in 27 000 St.-Akt. Die G.-V. v. 28./9. 1923 beschloss die Kündig. u. Einzieh. der Vorz.-Akt. sowie ihre Umwandl. in St.-Akt. Eingereicht wurden 5904 Vorz.-Akt., die in St.-Akt. umgewandelt sind. 96 Stück sind zu 115 % £ 6 % Zs. ab 1./5. 1923–15./1. 1924 zurückgezahlt. Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 14./8. 1924 von M. 50 904 000 auf RM. 4 072 320 durch Abstempel. der St.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 5000 auf RM. 80 bzw. RM. 400. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 20/5 1920. Noch in Umlauf Ende August 1926 RM. 1636 (aufgewertet). Gesetzl. Aufwertungsbetrag RM. 8.75 für je nom. M. 1000. Zuckerrentenschuld: Wertbeständ. Darlehen von zus. 40 000 Ztr. Zucker = RM. 1040 000, aufgenommen bei der Deutschen Zuckerbank A.-G., Berlin, u. bei der Schlesischen Zucker- rentenbank A.-G., Breslau. Den Gegenwert hat die Ges. in 6 % Zuckerwertanleihestücken bzw. 6 % Schlesischen Zuckerrentenbriefen Das Darlehen der Deutschen Zuckerbank A.-G., Berlin (35 000 Ztr.) ist jährlich in voller Höhe verzinslich, am 15./6. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen im vorangegang. Monat Mai u v. 15./6. 1925 ab mit jährlich 5,6 % bis zum 15./6. 1936 zu amortisieren. Die Zuckerrentenschuld bei der Schles. Zuckerrentenbank A.-G., Breslau (5000 Ztr.), ist jährlich in jeweiliger Höhe am 83. mit 6 % nach dem Durchschnitt der Magdeburger Melisnotierungen in der Zeit vom 1.–15./4. zu verzinsen u. vom 1./5. 1925 bis 1./5. 1930 in steigenden Raten von 14. 15, 16, 17, 18 u. 20 % zu amortisieren. Das Darlehen betrug am 31./8. 1926 noch RM. 685 489. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. (bis 1923: 1./5.–30./4.). Gen.-Vers.: Spät. ult. Febr. Stimmrecht: Je RM. 80 A.-K. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 103