1766 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. u. Sept. des Jahres 1924 mit rund £ 14 000 000 ihren Höchststand erreicht hatten, waren etwa Ende Jan. 1925 auf die Höhe des eigenen Kapitals, Anfang Mai 1925 auf etwa £ 3½ Mill. gesunken. Inzwischen hatte die Reichsbank sämtliche Anteile der Bank erworben, wozu sie durch ein besonderes Gesetz vom 19./3. 1924 (RGBl. II, S. 73) ermächtigt war, und den bei der Bank von England aufgenommenen Kredit in Höhe von £ 5 000 000 — bereits vor Fälligkeit – zurückgezahlt. Den Konsortialmitgliedern wurden in Höhe der von ihnen gemachten Goldeinzahlungen Bezugsrechte auf neue, vom 1./1. 1925 ab gewinnberechtigte Reichsbankanteile eingeräumt. Im April des Jahres 1925 entschloss sich dann die Reichs- bank mit Zustimmung aller beteiligten Stellen, die Golddiskontbank aus dem Liquidations- zustande wieder herauszuführen, da es im Interesse der deutschen Wirtschaft und ange- sichts der fortdauernden Kapitalknappheit erwünscht erschien, auch diese volkswirtschaft- lich zweckmässigste Möglichkeit der Aufnahme von Auslandskrediten den am Aussenhandel beteiligten Wirtschaftskreisen zu erhalten. Die Golddiskontbank befindet sich demgemäss seit Mitte Mai 1925 wieder in voller Tätigkeit. Ihre Kredite hatten nach dem Stande vom 23./12. 1925 wieder einen Betrag von £ 9 200 000 erreicht. Gewährung eines kurzfristigen Realkredites von ca. RM. 250 000 000 an die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt zur Weiter- begebung an die Landwirtschaft. – Im Dezember 1926 beschloss die Ges. die Ausgabe von RM. 10 Mill. Solawechseln mit 3 monat. Laufzeit fällig am 14./3. 1927. Am 31./12. 1926 waren RM. 72.6 Mill. = £ 3 553 597 begeben. Durch den Eingang des Gegenwertes der Solawechsel war es möglich, die Schuldverpflicht. an die Reichsbank bis auf £ 970 778 zu tilgen. 1926 nahm die Inanspruchnahme der Deutschen Golddiskontbank durch die Export- kreise ständig ab. Die Kredite sind von Anfang 1926 von £ 9 Mill. bis auf £ 4 Nill. Ende 1926 zurückgegangen. Die Summe der von der Rentenbank-Kreditanstalt übernommenen Hypothekarschuldscheine belief sich am 31./12. 1926 auf RM. 220 750 000. Diese ebenso wie die ihre Grundlage bildenden Darlehen an die Landwirtschaft sind je mit einem Drittel fällig am 15./7. 1929, 1930 u. 1931. Eine Inanspruchnahme ausländischen Kredites war 1926 nicht erforderlich. Diskontsatz: Ab 16./4. 1924: 10 %, ab 19./9. 1924: 8 %, ab 19/. 1925 % 14./10. 1925: 6 %; ab 27./3. 1926: 5½ %. Aktienkapital: £ 10 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (erstes endete am 31./12.1924). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Auf je £ 10 Aktienbesitz 1 St. (die Gen.-Vers. fasst ihre Beschlüsse in allen Fällen mit einfacher St.-Mehrheit). Gewinn-Verteilung: Der nach Abzug der erforderl. Abschr. u. Rückstell. sich ergebende Reingewinn ist, soweit er nicht zur Ergänzung von Dividenden vorausgegang. Jahre ver- wendet werden muss, in folgender Weise zu verteilen: Zunächst bis 8 % Div. für die Aktie in allen Fällen für 12 Monate u. analog der geleisteten Einzahlungen. Von dem nach Aus- schüttung der Dividende verbleib. Gewinnbetrage sind 50 % an das Reich abzuführen, über die restl. 50 % beschliesst die G.-V., welche auch die Vergüt. des A-R. festsetzt. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 3 352 800, tägl. fäll. Forder. 74 964.16.10, Wechsel u. Schecks 380 420.19.3, Wertp. 12 077 504.3.1, sonst. Aktiva 33 (weiterbeg. Wechsel 3 730 750.6.7). – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 44 636.5.7., Delkr. 115 000, täglich fäll. Verbindlichk. 23 671.9, Akzepte (Solawechsel) 3 553 597.13, Lombard- verpflicht. 970 778.5.8, befristete Verpflicht. 691 501.16, sonst. Passiva 9823.3.4, Reingewinn für das Jahr 1926 510 236.17.7, (Verbindlichkeiten aus weiterbegeb. Wechseln 3 730 750.6.7). Sa. $ 15 919 245.10.2. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Diskont bis 31./12. 1926 auf begebene Solawechsel 7310.17.10, Verwalt.-Kosten 22 031.17.7, Gewinn 510 236.17.7 [(davon R.-F. 25 511.16, Sonder- R.-F. 308 498.4, Delkr. 175 000, Vortrag 1226.17.7). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1925 1328.3.3, Gewinn aus Wechseln, Schecks u. sonst. Forder. 51 070.12.8, Gewinn aus Wertpap. 437 780.11.1, sonst. Gewinne 49 400.6. Sa. £ 539 579.13. Dividenden 1924–1926: 8 % p. r. t, 6, 0 %. Die zu zahlenden Div. unterliegen keiner Kapitalertragsteuer. In der G.-V. v. 28./3. 1927 hat die Reichsbank beschlossen, auf die bisherigen Div. zu verzichten, so dass ihr Betrag der Golddiskontbank als Eigenkapital verbleibt? er wird einem Sonder-R.-F. zugeführt. Vorstand: Geh. Finanzrat Dr. Bernhard, Geh. Finanzrat Dr. Friedrich, Reichsbankdir. Fuchs; Stellv. Reichsbankdir. Ehrhardt, Dir. b. d. Reichsbank Dr. Fahrenkamp. Aufsichtsrat: Vors. Reichsbank-Präs. Dr. Schacht; Stellv. Reichsbank-Vizepräs. Geh. Ober- finanzrat Kauffmann, Geh. Oberfinanzrat Budczies, Geh. Oberfinanzrat Dr. von Grimm, Reichsbankdir. Schneider, Reichsbankdir. Dreyse, Geh. Finanzrat Seiffert, Geh. Finanzrat Dr. Vocke. Deutsche Kreditaktiengesellschaft, Berlin W., Friedrich-Ebert-Str. 7. Gegründet: 2./12. 1926; eingetr. 11./3. 1927. Gründer: Oberstleutn. a. D. Alfred von Olberg, Major a. D. Constantin Graf von Roedern, Rittmeister a. D. Herbert Graf von Einsiedel, Syndikus Richard Wienecke, Berlin; Dr. Fritz Caspari, B.-Wilmersdorf.