Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1845 Bankverein: Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Dortmund u. Hamburg: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank. Gewerkschaft Victoria-Lünen in Lünen. Gegründet: 1880 als Gew. nach preuss. Berggesetz. Die Gew.-Vers. v. 21./9. 1912 ge- nehmigte einen Vertrag mit der Harpener Bergbau-A.-G., wonach das Bergwerk mit seinen Nebenanlagen seit dem 1./7. 1911 für alleinige Rechnung u. nach Anweis. der genannten Ges. betrieben wird. Zweck: Ausbeutung des Bergwerks Victoria zu Lünen, sowie die Herstell. aller An- lagen u. der Betrieb von Unternehm., welche die Ausnutzung dieses Bergwerkes und die Verwertung der Produkte desselben befördern. Die Berechtsame der Gew. umfasst 8 818 570 qm. Sie markscheidet im Süden mit den Zechen Preussen Iu. II, im Westen mit dem Grubenfeld Victoria-Fortsetzung, im Norden mit den Grubenfeldern Lippe u. Bochum u. im Osten mit dem Grubenfeld Haus Aden. Das Grubenfeld hat eine dem Flözestreichen folgende günstige Streckung. Es enthält die sämtl. Flöze der Fettkohlenpartie. Die erste Doppelschachtanlage ist in günstiger Lage zur Eisenbahn u. zur Lippe innerhalb des Stadtgebietes Lünen angesetzt worden. 1909 wurde im Schacht I das Steinkohlengebirge erreicht. Beide Schächte sind nach ihrer Fertigstell. vollkommen trocken. Die erste Abbausohle wurde bei 610 m u. die Wettersohle bei 519 m Teufe angesetzt. Mit den in beiden Sohlen bis jetzt auf eine Länge von rund 550 m zu Felde gebrachten Hauptausrichtungsquerschlägen nach Süden wurden 13 Flöze der hangendsten und mittleren Fettkohlenpartie mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von 16.5 m aufgeschlossen. Bereits 1910, also noch vor Beendigung des Abteufens im Schacht II, konnte mit dem Kohlenverkauf begonnen werden. Nachdem der erste Wetterdurchhieb zwischen den beiden Sohlen vor längerer Zeit bereits ohne Zwischen- fall bewirkt u. die Wetterführung durch Inbetriebnahme eines Ventilators vollständig ge- sichert ist, nahmen die Aus. u. Vorrichtungsarbeiten einen solchen Verlauf, dass bei In- betriebnahme der Kokerei eine Tagesförderung von mind. 1000 t erzielt werden kann. Der Verkauf geschieht durch das Rheinisch-Westf. Kohlen-Syndikat. Die definitive Förderanlage für Schacht I: Fördergerüst, Schachtgebäude, zwei grosse Fördermasch. u. die zugehörige Aufbereitung, ist dem Betriebe übergeben worden. Vorhanden sind die Kohlenwäsche u. Kokerei mit der Nebenproduktenfabrik. In der Zentralmaschinenhalle sind 2 Ventilatoren, 2 Turbogeneratoren, 3 Turbokompressoren u. 3 Hochdruckkompressoren in Tätigkeit. In der Kokerei wurden zunächst 120 Öfen erbaut, während bei der zugehörigen Nebenproduktengewinnungs-Anlage auf eine Erweiter. um abermals 40 Koksöfen von vorn- herein Rücksicht genommen ist. An der Lippe befindet sich ein grosses Pumpwerk zur Beschaff. des Kondensationswassers. Der Wasserzufluss in der Grube beläuft sich auf rd. 601 Pro Minute. Kuxc: 1000 Stück, welche sich sämtlich im Besitz der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. in Dortmund befinden. Die Kuxe werden an keiner Börse notiert. An Zubussen wurden bisher M. 1 000 000 eingefordert. Ausbeute noch nicht verteilt. Hypothekar-Anleihe: M. 8 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-V. v. 25./6. 1910, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Berliner Handels- Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. lIt. Plan ab 1916 bis spät. 1940 durch jährl. Auslos., im Juli auf 1./11. (zuerst 1916); ab 1./11. 1916 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. von M. 8 240 000 zur I. Stelle auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz (mit Ausnahme der Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser). Die Harpener Bergbau-Akt.-Ges. übernahm die selbst- schuldnerische Bürgschaft für Kap. u. Zs. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Die Anleihe wurde nach einem Aufgebot der Harpener Ges. vom 29./5. 1923 zur Rück- zahlung per 1./11. 1923 gekündigt. 2 % Zinsen für 1925 zahlbar mit RM. 3 für je nom. M. 1000 gegen Coup. Nr. 10. Die Anleihe wurde bis auf weiteres nach einem Angebot der Ges. v. 21./11. 1924 mit RM. 150 pro M. 1000 Oblig. eingelöst. Nach der Bek. v. 25./3. 1926 wird bei Altbesitz-Stücken das Genussrecht mit 10 % in bar abgelöst. Zahlstellen: Dortmund: Gew.-Kasse, Harpener Bergbau-Akt.-Ges.; Berlin: Berliner Handels-Ges., Darm- städter u. Nationalbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Köln: A. Schaaffh. Bankverein, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kurs in Berlin Ende 1914–1924: 100*, –, 95, –, 98*, 98.50, 96, –, –, –, – %. Notiz 1925 eingestellt. Geschäftsjahr: 1./1.–31./12. Grubenvorstand: Vors. Bergass. a. D. Erich Fickler, Stellv. Geh. Komm.-Rat Rob. Müser, Dortmund; Carl Fürstenberg, Geschäftsinh. der Berliner Handels-Ges., Berlin. – Leitender Direktor: Bergassessor a. D. Paul Schulte, Lünen. Essener Steinkohlenbergwerke Akt.-Ges. in Essen a. Ruhr, Huyssenallee 92/94. Gegründet: 13./12. 1889 unter der Firma Rheinische Anthracit-Kohlenwerke in Kupferdreh; eingetr. 21./12. 1889. Die G.-V. v. 23./3. 1906 änderte Firma u. Sitz der Ges. in Essener Steinkohlenbergwerke in Essen. Firma seit 20./10. 1923 Essener Steinkohlen, Berg- u. Hütten- Werke Akt.-Ges., dann ab G.-V. v. 30./12. 1924 wieder wie oben u. Sitz nach Essen verlegt. Sitz der Ges. bis 6./2. 1924 in Essen, danach in Hannover, jetzt Essen.