1894 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Stanz- und Emaillirwerke, vormals Carl Thiel & Söhne Actien-Gesellschaft in Lübeck, Schwartauer Allee 107. (Börsenname: Carl Thiel & Söhne.) Gegründet: 30./10. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fortführ. der früher unter der Firma Carl Thiel & Söhne zu Lübeck betrieb. Stanz- u. Emaillierwerke. Die Ges. betreibt im wesentlichen die Fabrikation von Haus- u. Küchengeräten sowie verzinnten Molkerei- u. anderen Geräten für die Nahrungsmittelbranche; ferner werden Rohwaren zu Emaillier- zwecken zum Verkauf hergestellt sowie alle Press- u. Stanzartikel aus allen in Betracht kommenden Metallen für die verschiedensten Zwecke, namentlich auch für Fabriken der elektr. Branche, für die Industrie der Milchentrahmungsmaschinen u. a. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 73 569 qm, davon 24 000 qm bebaut, u. liegt Schwartauer Allee 107–109 in der Vorstadt St. Lorenz bei Lübeck. Der Besitz hat Anschluss an die Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft sowie Gas-, Siel- u. Wasseranschluss an die städtische Sielleitung u. an die Gas- u. Wasserwerke u. ist ausserdem an die elektr. Leitung der Überlandzentrale Lübeck angeschlossen. Die Anlagen der Ges. bestehen aus massiv gemauerten Werkstätten- blocks, die teilweise auch in Eisenbeton ausgeführt sind. In den einzelnen Blocks sind folgende Abteil. untergebracht: Stanz- u. Ziehwerk mit Planiererei, Glüh- u. Beizanlage, Emaillierwerk, Verzinnerei, Klempnerei, autog. Schweisserei, Werkzeugbau u. Schmiede, Kistenmacherei, Blech- u. Rohwarenläger, Fertigläger u. Expedition. Ausser diesen gehören noch zum Werk ein Verwaltungsgebäude in Eisenbetonausführung sowie zwei Direktions- wohnungen u. ein Beamten-Wohnhaus. Auf der Anlage sind 125 elektr. Motoren, welche von der Stromleitung der Überlandzentrale gespeist werden, vorhanden. Der Strom der Überlandzentrale wird auf der eigenen Transformatorenanlage des Werkes auf die erforderl. Arbeitsspannung herabgesetzt mit einer Gesamtleistung von rd. 400 PS. Weiter sind vor- handen: 1 Dampfmaschine von 125 PS u. 2 Cornwallkessel. An Arbeitsmaschinen befinden sich im Betriebe rd. 190 Stück sowie 11 Doppelmuffel-Brenn- u. Glühöfen mit Regenerator- heizung, ausserdem 2 Emaillierschmelzöfen u. 20 Zinnöfen. Im Betrieb der Ges. werden 52 Beamte u. 600 Arbeiter beschäftigt. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: dem Verbande deutscher Emaillierwerke, Berlin, dem Verbande europäischer Emaillierwerke, Berlin, dem Verbande deutscher Eisenblech-Rohwarenwerke G. m. b. H., Berlin, dem Verbande deutscher Milchkannenfabrikanten e. V., Berlin. Kapital: RM. 1 500 000 in 10 000 Aktien zu RM. 150. Urspr. M. 1 300 000. 1912 Erhöh. um M. 200 000. Stockungen im Export, bedingte höhere Abschreib. zeitigten 1913 einen Verl. von M. 250 000, zu dessen Deckung einige Aktionäre nom. M. 250 000 Aktien der Ges. zur Verfüg. stellten. Weiter erhöht 1920 um M. 1 500 000 zu 110 %. 1921 um M. 3 000 000. Lt. G.-V. v. 18./7. 1922 erhöht um M. 4 000 000 in 4000 Inh.-Akt. à M. 1000, angeb. zu 170 % im Verhältn. von 1: 2. Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. von M. 10 Mill. auf RM. 1 500 000 in 10 000 Akt. zu RM. 150. Die alten Akt. waren spätestens bis zum 31./3. 1925 zur Ab- stempelung einzureichen. Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1905 à M. 1000, aufgewertet auf RM. 150, rückzahlb. zu 103 %, gekündigt zum 1./9. 1926. Rückzahl.betrag RM. 130.83 für nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie zu RM. 150 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div., 10 % Tant. an A.-R., (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von RM. 2000 für jedes Mitglied u. von RM. 4000 für den Vors. u. Stellv.), etwaige Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 150 000, Geb. 576 000, Masch. 129 000, Werkseinr. 117 000, Waren u. Rohstoffe 751 838, Debit. 224 762, Kassa u. Bankguth. 254 966, Wertp. 1. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 400 000, Schuldverschr. u. Grundbuchschulden 62 668, Kredit. 73 497, Steuern u. soziale Abgaben 78 027, nicht abgeh. Div. 162, Gew. 89 213. Sa. RM. 2 203 569. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 346 693, Abschr. 40 907, Reingewinn 89 213 (davon: Div. 75 000, Arb.-Wohlf. 2000, Beamtenwohlf. 2000, Vortrag 10 213). – Kredit: Vortrag 45 408, Waren 431 405. Sa. RM. 476 814. Kurs: Berlin Ende 1922–1926: –, 14, 16.80, 73, 83 %. Dividenden 1914–1926: 7, 12, 18, 25, 7, 10, 10, 15, 200, 0, 12, 0, 5 %. Direktion: Max Wesenigk. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Huth, Hamburg; Stellv. Otto Hertling, Hamburg; Rechtsanw. Dr. jur. R. Dehn, Hamburg; Gen.-Dir. Rob. Scherff, Bismarckhütte; Gen.-Dir. Friedr. Flick, Berlin; Gen.-Dir. Erik Hirsch, Stockholm; Bank-Dir. Phil. Martens, Gustav Menschel, Lübeck. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Lübeck: Lübecker Privatbank; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. Maschinenfabrik Buckau Actien-Gesellschaft zu Magdeburg. Gegründet: 24./11. 1884, hervorgegangen aus der Auflös. der 1838 gegr. Verein. Hamburg- Magdeburg-Dampfschifffahrts-Comp.; eingetr. 25./11. 1884.