1920 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Entwicklung: Im Jahre 1889 wurde von den Firmen Escher, Wyss & Co., Zürich, Maschinenfabrik Örlikon u. Zschokke & Co., Aargau, auf Grund ihrer techn. Vorarbeiten bei den Regierungen von Baden u. Aargau ein Konzessionsgesuch für die Nutzbarmachung der Wasserkraft des Rheins bei Rheinkelden eingereicht. Im Juli desselben Jahres wurde sodann unter Führung der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin in Verbind. mit den genannten drei Firmen eine Vorbereit.-Ges. zu obigem Zweck ins Leben gerufen. Am 20./12. 1890 wurde der Vorbereit.-Ges. von den beiden Uferstaaten die Konzession erteilt. Nachdem aber alle Bemühungen um die Finanzierung des Unternehmens erfolglos geblieben waren u. die zur Inangriffnahme der Arbeiten von den Regierungen festgesetzte Frist verstrichen war, so wurde um die vor- läufige Verlängerung der Konzession unter Abänderung des ursprüngl. Projektes auf eine solche in kleinerem Umfange nachgesucht, welche dann am 7./9. 1893 erteilt wurde. In- zwischen gelang es der Allg. Elektr.-Ges., ihr nahestehende Berliner Firmen für die Sache zu gewinnen u. dadurch das erforderl. Kapital zu sichern. Nach Erteil. der endgültigen Konzession wurde dann am 31./10. 1894 die Firma mit dem Sitz in Rheinfelden (Baden) gegründet. Die Eintrag. der Firma in das Handelsreg. Säckingen erfolgte am 28./12. 1894. Schon vor Inangriffnahme der Bauten war über die Hälfte der im Wasserkraftwerk zu gewinnenden Kraft verfügt, indem die Aluminium-Industrie-A.-G. in Neuhausen die Kraft von 6 Turbinen u. die Elektrochem. Werke Bitterfeld die Kraft von 4 Turbinen auf die ganze Dauer der Konzession zur freien Verfüg. erwarben. Durch Ankauf grösserer Gelände- flächen, Erstellung einer Trinkwasserversorg., von Bahnanschlussgleisen u. Strassen war es gelungen, noch weitere grössere Betriebe der chem. u. Textilindustrie zu einer Niederlass. in der Nähe des Kraftwerks zu veranlassen. Nachdem die in Rheinfelden erzeugte Kraft ausverkauft war u. auch die mit Dampf erzeugte u. die von schweizerischen Elektrizitätswerken gemietete Kraft nicht mehr aus- reichte, entschloss man sich gemeinsam mit der Stadt Basel zur Ausarbeit. eines Projekts der Ausnütz. der Gefällstufe des Rheins zwischen Augst-Wyhlen u. Rheinfelden. Nach jahrelangen Bemühungen waren die Konzessionen von den beteiligten Uferstaaten im Jahre 1907 erteilt worden. Mit dem Bau des neuen Wasserwerkes wurde nunmehr im Sommer 1908 begonnen. Im Herbst 1912 konnte das Werk dem Betriebe übergeben werden. Zuvor wurde noch in Wyhlen zur Vorbereit. des Stromabsatzes eine Dampfturbinenanlage von 10 000 PS erstellt, welche dann bei Inbetriebsetz. des Werkes stillgelegt wurde u. heute nur noch als Reserve dient. Nachdem in der Zwischenzeit auch die Wyhlener Wasserkraftanlage vollständig aus- vetkauft ist, so haben die Kraftübertragungswerke Rheinfelden zus. mit der Motor-Columbus A.-G. in Baden seit Jahren um die Konzession zum Ausbau einer weiteren Wasserkraft- anlage bei Niederschwörstadt zur Nutzbarmachung der Staustufe Ryburg-Schwörstadt sich bemüht. Am 9./10. 1926 erfolgte dann die Gründung der Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt A.-G. Das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, welches als Werk schweiz. Rechtes mit Sitz in Rhein- felden (Schweiz) erbaut werden soll, wird bei einer Leistung von etwa 110 000 PS ein Baukapital von etwa 60 000 000 schweiz. Franken erfordern, von dem die Hälfte als A.-K. aufgebracht werden soll. Entsprechend den Bestimmungen der Verleihung übernahmen die Staaten Baden u. Schweiz je des A.-K. Je des A-K. übernahm die Motor-Columbus A.-G. in Baden (Schweiz) u. die Ges. Die Beteil. der Ges. beträgt demnach Fr. 7 500 000, an welcher befreundete deutsche elektrochemische Firmen mit 48 % unterbeteiligt wurden. Zus. mit diesen Firmen hat die Ges. das Recht auf ein Viertel der jeweiligen Leistung des Werkes. Zur Fortleit. des Stromes sind bedeutende Leitungsanlagen im Rheintal, Wiesental u. in den benachbarten Gebieten Oberbadens vorhanden. Es bestehen 255 km Leitung u. 78 Schalthäuser u. Transformatorenanlagen zur Stromverteilung. Die Stromliefer. erfolgt nach der Schweiz, nach Oberbaden u. nach dem Elsass. Insges. sind 5 Elektr.-Werke u. Stromverteilungsgenossenschaften sowie 19 Ortschaften angeschlossen; ferner werden 15 Ort- schaften u. Städte direkt mit Strom versorgt. Im J. 1915 erfolgte die käufliche Überlassung der auf Schweizergebiet liegenden elektrischen Anlagen an den Staat Aargau. Dieser betreibt die von der Ges. käuflich erworbenen Leitungsanlagen u. die Ges. liefert ihm die zur Bedienung seiner Strombezüge erforderliche elektr. Energie nach einem besonderen Stromlieferungsvertrage, welcher der Ges. die Stromlieferung auf die Dauer von 20 Jahren zusichert. Mit den primären u. sekundären Leitungsanlagen, sind auch die zugehörigen 26 Transformationsstationen samt Transformatoren u. Messinstrumenten sowie die grosse für die Stadt Rheinfelden erstellte Gleichstrom-Umformerstation mit Akkumulatorenbatterie in das Eigentum des Staates bzw. des von diesem gegründeten staatlichen Elektrizitäts- unternehmens übergegangen. Kapital: RM. 12 Mill. in 12 000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 4 Mill., erhöht lt. G.-V. v- 30./12. 1899 um M. 2 Mill. zu 107.50 %. Die G.-V. v. 6./4. 1908 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 Mill. Die G.-V. v. 18./5. 1912 beschloss nochm. Erhöh. um M. 2 Mill. in 2000 Aktien B mit Div.-Ber. für 1912 mit höchstens 5 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./4. 1924 von M. 12 Mill. in gleicher Höhe auf Reichsmark-Währung. Die G.V. v. 24./4. 1926 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 4 Mill.; Aufsichtsrat u. Vorstand sind ermächtigt, den Zeitpunkt der Kapitals- erhöhung, die zur Erricht. des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt bestimmt ist, zu bestimmen. Der Mindestkurs bei der Begebung der jungen Aktien wurde auf pari festgesetzt, das Be- ==