1922 Verschiedene Gesellschafton, neueste Gründungen, Nachträge. Direktion: Dr. Robert Haas. Prokuristen: O. Albrecht, A. Gfeller, E. Reuss, W. Braun. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bankier Carl Fürstenberg, Stellv. Dir. Alfred Blinzig, Berlin; Dir. Dr. Edmund Barth, Dir. Jos. Chuard, Zürich; Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. e. h. u. Dr. rer. pol. e. h. Felix Deutsch, Berlin; Bank-Dir. Walter Fessler, Zürich; Bankier Hans Fürsten- berg, Jacob Goldschmidt, Berlin; Bank-Dir. Dr. Adolf Jöhr, Zürich; Bankier Karl Joerger, Berlin; Bank-Dir. Herm. Kurz, Zürich; Gen.-Dir. Dietrich Schindler, Zürich; Bankier Dr. Walter Sulzbach, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin. Vom Betriebsrat: Friedrich Gantert, Josef Kiefer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; in der Schweiz: sämtl. Niederlass. der Schweizer. Kredit- anstalt u. des Schweiz. Bankverein; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Darmst. u. Nationalbank, Delbrück Schickler & Co.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, Deutsche Bank. Elektricitätswerke-Betriebs-Aktien-Gesellschaft in Riesa. Gegründet: 9./4. resp. 29./5. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 11./6. 1900. Gründer S. Jahrg. 1901/1902. Sitz der Ges. bis 4./4. 1903 in Dresden. Zweck: Verwert. von Kraftquellen jeder Art sowie Herstell., Erwerb u. Betrieb aller Anlagen od. Unternehm., die der Ausnutz. von Kraftquellen oder der Fortleit. von Kräften oder sonst der Kraftübertrag. dienen, desgleichen Betrieb von Verkehrsunternehm. jeder Art, ferner Erwerb, Errichtung oder Betrieb von Unternehm., industriellen Anlagen oder Handels- geschäften jeder Art, die mit den vorgedachten Zwecken im Zus. hang stehen. Besitztum: Die Elektrizitätswerke Riesa, Schmölln u. Gössnitz, Fabrikgeb. u. Grundst. von insges. 7577 qm, davon bebaut 2059 qm. – Das Werk in Riesa verfügt über eine Dampfturbine mit Gleichstromgenerator von 450 KW u. 2 vertikale Dampfdynamomaschinen von je 180 kW u. 1 Akkumulatorenbatterie sowie 2 Flammrohrkessel von je 80 qm Heiz- fläche. Der Anschlusswert stieg in den 3 Elektrizitätswerken 1926 von 6579 auf 6873 kW, während die Stromabgabe von 3 132 206 auf 2 929 512 kWh zurückging. – Die Elektrizitäts- werke Schmölln u. Gössnitz haben Anfang 1923 ihre Eigenerzeugungsanlagen stillgelegt u. sind zum ausschliessl. Strombezug aus den Leitungsanlagen der Thüring. Landeselektrizitäts- versorgungs A.-G. Thüringenwerk, Weimar, übergegangen. Ein Teil der Kessel- u. Masch.- Anlagen ist inzwischen veräussert worden. Die Konz. für die genannten Werke lauten auf je 50 Jahre u. sind an bestimmte Bedin- gungen geknüpft. Die Städte, welche an dem Reingewinn teilnehmen, können die Werke nach einer bestimmten Reihe von Jahren unter näher vereinb. Beding. käuflich übernehmen. Nach Ablauf der Konzess. geht das Eigentum der Werke samt allem Betriebsmaterial usw. unentgeltlich lasten- u. hypothekenfrei in das Eigentum der Gemeinden über. Mit dem Elek- trizitätsverband Gröba ist, um das Elektrizitätswerk Riesa in seiner Stromabgabe zu unter- stützen, ein Strombezugsvertrag vereinbart. Die Ges. steht in enger Beziehung zu der A.-G. Sächsische Werke, Dresden. Die Stadt Riesa hat den mit ihr bestehenden Konzessionsvertrag für den 30./9. 1927 aufgekündigt, um das Werk zu übernehmen. Gegen die Kündigung wurde von der Ges. Einspruch erhoben und zur Wahrung ihrer Rechte ein Schiedsgericht nach der Verordnung vom 1./2. 1919/16./6. 1922 angerufen. Die seitens der Ges. mit der Stadtgemeinde Riesa an- gebahnten Verhandlungen, den Schiedsstreit in freier Vereinbarung beizulegen, haben bisher zu keinem Erfolge geführt. Kapital: RM. 1 Mill. in 2500 Aktien à RM. 400. Urspr. M. 2 Mill. Über Sanierung im Jahre 1901 sowie die weitere Kap.-Beweg. s. Jahrg. 1921/22 I. 1913 Erhöh. um M. 200 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1921 um M. 1 700 000 in 1700 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Phil- Elimeyer, Sächs. Staatsbank), davon M. 400 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 vom 24./12. 1921 bis 7./1. 1922 zu 120 %. Der Rest von M. 1 300 000 ist der Elektra-A.-G. überlassen worden. Dann Kap.- Umstellung lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 2 500 000 auf RM. 1 Mill. durch Herabsetz. des Akt.-Nennwertes von M. 1000 auf RM. 400. Anleihe v. 1909: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. Gekündigt zum 30./6. 1926. Barablösungsbetrag per 30./6. 1926 RM. 127.50 u. im Falle des Altbesitzes RM. 207.50 auf PM. 1000, oder RM. 63.75 bzw. RM. 103.75 auf RM. 500. Noch nicht eingelöste Obl. u. Zinsscheine RM. 1335. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 d. A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rück- lagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Elektriz.-Anl. 2 532 240, Hausgrundst. Riesa 46 500, Bau-K. 2063, Fahrzeuge 1, Inv. 1, Wertp. 8795, Kassa 4174, Waren u. Material 81 700, Vorauszahl. 862, Bankguth. 28 978, versch. Schuldner 169 864. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Umstell.-Res. 79 835, Hyp. 10 000, Abschr. 1 360 000, noch nicht eingelöste Div. 633, noch nicht eingelöste Teilschuldverschr., Genussrechte u. Zinsscheine 1335, Übergangs- posten 66 928, Gläubiger 155 726, Reingewinn 100 720. Sa. RM. 2 875 181. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 441 787, Zs. 10 809, Abschr. 221 737, Reingewinn 100 720 (davon: Div. 90 000, Tant. an A.-R. 5555, Vortrag 5164). – Kredit: Gewinn-Vortrag 9518, Betriebseinnahmen 765 536. Sa. RM. 775 054.