1968 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Fabrikgrundst. 132 540, Stadt- do. 38 880, Fabrikgeb. 452 307, Stadt- do. 92 800, innere Einricht. 994 868, Röhrenleit. 290 109, Laternen 9980, Gas- messer 212 175, Gasapparate 132 612, Magazinkonti u. Vorräte 154 830, Bankguth. 8231, Debit. 123 097, Eff. 1, Kassa 5523. – Passiva: A.-K. 2 160 000, R.-F. 122 858, Kredit. 127 429, Div. 1482, Gewinn 236 188. Sa. RM. 2 647 958. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 357 627, Gehälter u. Löhne 191 570, Unter- haltung 20 265, Unk. 143 868, Zs. 17 048, Abschr. 158 946, Reingewinn 236 188. – Kredit: Vortrag 3950, Gas 852 582, Koks 167 323, Teer 36 344, Ammoniakwasser 12 316, Gasmesser 18 479, Gasapparate 34 519. Sa. RM. 1 125 516. Dividenden 1913–1926: 15, 14, 14, 8, 8, 8, 8, 12, 16, 20, 0, 6, 6, 8 %. Direktion: E. Heusser. Aufsichtsrat: Voers. Karl Raquet. Ernst Kieffer, Paul Ritter, Heinr. Hammel, Bürgermstr. Alexander Müller, Franz Jaenisch, Bürgermeister Dr. Baumann; Geh. Justizrat Neumayer, Kaiserslautern; Franz Busch. Zahlstelle: Kaiserslautern: Filiale der- Rheinischen Creditbank. Gas-Anstalt Gaarden in Liqu. in Kiel-Gaarden. Gegründet: 4./12. 1885; eingetr. 21./12. 1885. Zweigniederlass. in Libau. Die G.-V. v. 11./12. 1924 beschloss die Liqu. der Ges. Die Ges. hofft bis 1935 eine Quote von RM. 700 pro Aktie ausschütten zu können. „ Zweck: Betrieb von Gasanstalten, sowie Erwerb, Anlage resp. Pachtung von an and. Orten beleg. Gasanstalten, elektr. oder and. Beleuchtungsanstalten. Die Ges. betrieb zunächst nur die von der Firma Schmidt & Bichel in den Jahren 1880–81 erbaute Gasanstalt in Gaarden bei Kiel. 1890 hat die Ges. die Gasanstalt Libau ebenfalls von der Firma Schmidt & Bichel erworben. Die Kommune Gaarden verlieh der Gasanstalt Gaarden durch Vertrag v. 18./9. 1880 auf 50 Jahre hinaus das ausschliessl. Recht der Gasbeleucht. von Gaarden u. der Be- nutzung der öffentl. Strassen zur Rohrleit. Durch die 1901 erfolgte Eingemeindung Gaardens in die Stadt Kiel ist der Vertrag nicht beeinträchtigt. Auch mit den Gemeinden Ellerbeck, Wellingdorf u. Diedrichsdorf- Neumühlen sind Verträge bis zum Ablauf der Gaardener Konzess. abgeschlossen. Mit der Stadt Kiel wurde 1912 ein Elektrizitätslieferungsvertrag abgeschlossen, um den Stadtteil Gaarden mit Elektrizität zu versorgen. Im Nov. 1915 wurde ein weiterer Vertrag mit der Stadt Kiel abgeschlossen, wonach letztere vom 1./4. 1916 ab die Nutzungsrechte der Ges. aus der Versorg. von Gaarden u. der Gemeindegebiete mit Gas u. elektr. Energie übernahm. Hingegen hat die Stadt Kiel bis 31./12. 1935 aus ihren Einnahmen aus dem Absatz von Gas u. Elektrizität in diesem Versorgungsgebiet Abgaben an die Ges. zu entrichten. Der Gasanstalt Gaarden Akt.-Ges. verblieb ab 1./4. 1916 nur noch der Fortbetrieb der zu Libau belegenen Gas- anstalt. 1922/23 kam es mit der Stadt Kiel zu einer Einigung über die Abgaben. Als Folge des Vergleichs ergab sich die Notwendigkeit, die in Gaarden geleg. Grundst. nebst den an Kiel vermieteten Gasometern zu veräussern. Die Eingänge aus diesem Vergleich sind dazu benutzt worden, um den Verlust der früheren Jahre zu decken u. die Anleihen soweit wie möglich zurückzuzahlen. Das deutsche Aktivum der Ges. beschränkt sich heute auf die Ansprüche gegen Kiel aus dem Vertrage über die Ausnutzung des Konzessionsgebietes bis 1935. Nachdem nunmehr die Stadt Kiel ihre Preise für Gas u. Elektrizität auf Gold gestellt hat, ist eine Neuregelung des Vertragsverhältnisses erfolgt. Der Gasanstalt in Libau wurde am 5./5. 1881 von der Stadtverwaltung auf 50 Jahre das ausschliessliche Recht der öffentlichen und privaten Lieferung von Gas in der Stadt Libau erteilt. Der Betrieb wurde der A.-G. durch besondere Verf. der russischen Regierung v. 23./2. 1890 ausdrücklich gestattet. Am 1./8. 1932 geht die Anstalt unentgeltlich, jedoch mit Ausschluss des in Vorräten und Ausständen angelegten Betriebskapitals in den Besitz der Stadt Libau über. Zwischen dem 25. und 30. Betriebsjahre kann die Stadt Libau die Gasanstalt käuflich erwerben, wenn sie den durchschnittlichen Ertrag der letzten 5 Jahre mit 6 % p. a. kapitalisiert und 25 % von diesem Betrage hinzuzahlt. Die Gasanstalt ist 1901 auf die doppelte Leistungsfähigkeit ausgebaut worden. Im Jahre 1925 ist eine neue Ofen- anlage nach modernster Art erbaut worden, die grosse Ersparnisse gegen die alte Anlage verspricht. Für den Buchwert der Libauer Anlage ist eine besondere Abschreib. durch ent- sprechende Dotierung des Ern.-F. vorgesehen, damit derselbe zur Deckung desjenigen Betrages ausreicht, mit welchem die Libauer Anlage bei Ablauf der Konzession nach der 1930 zu beendigenden Tilg. der auf derselben lastenden Hypoth.-Anleihe und nach Abzug der der Ges. verbleib. Betriebsmittel etc. voraussichtlich noch zu Buche stehen wird. Kapital: RM. 1 260 000 in 1800 Aktien zu RM. 700. Urspr. M. 400 000, erhöht 1891 um M. 600 000 u. 1900 um M. 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1918 um M. 300 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 11./12. 1924 von M. 1 800 000 auf RM. 1 260 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 700. Anleihe: M. 600 000 in 5 % Partial-Obl. von 1891, rückzahlb. zu 110 %, Stücke zu M. 1000 bzw. abgest. auf RM. 150. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894–1930 durch jährl. Ausl. Sicherheit: I. Hyp. auf den Besitz in Libau im Werte von 36 960 Halbimperialen. Zahlst.: Eig. Kasse; Kiel: Kieler Bank; Hamburg: Nordd. Bank. Kurs notierte bis 1925 in Hamburg.