Banken und andere Geld-Institute. 2027 Berlin; Kammerherr u. Ministerialdir. i. W. von Eichel Streiber, Binenwalde, Post Gühlen- Glienecke. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Gebr. Arons, N. Helfft & Co., Dresdner Bank, v. Gold- schmidt-Rothschild & Co. Deutsche Raiffeisenbank, C. Schlesinger-Trier & Co. Deutsche Bau- und Bodenbank Aktiengesellschaft, Berlin, Schützenstr. 5. Gegründet: 20./6. 1923; eingetr.: 20./10. 1923. Gründer: Reichsverband der Wohnungs- fürsorgegesellschaften e. V. Berlin u. die Preussische Landespfandbriefanstalt in Berlin unter Mitwirk. des Reichsarbeitsministeriums in Vertretung des Deutschen Reiches. Firma bis 27./10. 1926: Deutsche Wohnstätten-Bank Akt.-Ges. Zweck: Die Bank wurde unter Mitwirkung des Deutschen Reiches als gemeinnütziges Baukreditinstitut gegründet, um den Wohnungsbau durch Gewährung von Darlehen jeder Art zu fördern. Insbesondere gewährt die Bank an Bauherren Zwischenkredite auf fest Zzugesagte, aber erst später zur Auszahl. kommende erste Hyp., Hauszinssteuer-Darlehen oder sonstige Kredite. Ländern, Kommunen oder Kommunal-Verwalt. stellt sie Vorschüsse auf das zu erwartende Steueraufkommen zur Verf. Verschiedene Sonderaufgaben sind der Bank daraus erwachsen, dass ihr vom Reich die Verwaltung öffentl Fonds übertragen wurde; insbes. der Fonds zur Ansiedl. von abgebauten Reichsbeamten, der Reichswohnungs- fürsorgefonds für das besetzte Gebiet, der Fonds für die Kriegsbeschädigten-Wohnungs- fürsorge in Preussen u. der Flüchtlingssiedlungsfonds für Mecklenburg-Schwerin. Der Gesamtbetrag dieser Fonds beläuft sich auf rd. RM. 30 000 000. Die Bank untersteht der Aufsicht des Deutschen Reiches. Zweigniederlass. werden in Dresden, Stuttgart, Karlsruhe unterhalten. Bei der Durchführ. ihrer Geschäfte stützt sich die Bank auf die dem Reichs- verband der Wohnungsfürsorgeges. e. V. angeschlossenen Ges., die insbes. eine Kontrolle in techn. u. finanzieller Hinsicht über die unterstützten Bauvorhaben ausüben. Das lang- fristige Beleihungsgeschäft zur Förderung des Kleinwohnungsbaues, das anfänglich ebenfalls von der Bank u. zwar auf Reallastenbasis betrieben wurde, ist später auf einen besonderen Rechtsträger, die am 15./11. 1924 gegründete Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank A.-G., abgezweigt. Das A.-K., das durch Beschluss der G.V. v. 27./10. 1926 auf RM. 4 000 000 erhöht worden ist, befindet sich vollständig in den Händen der Deutschen Bau- u. Boden- bank A.-G. – Die Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank ist auf gemeinnütziger Grund- lage errichtet. Die zur Durchführ. der Beleihungen erforderl. Mittel beschafft sich die Bank durch die Ausgabe von Pfandbr. Sie ist auch zur Gewährung von langfristigen Kommunal-Krediten gegen Ausgabe von Kommunal-Schuldverschr. berechtigt. Aus dem Geschäftsbericht 1926: Zwischenkreditgeschäft: Die Entwicklung der Bau. tätigkeit machte sich bei der Bank, die bekanntlich in der Pflege des Zwischenkredits ihre Haupt- u. Spezialaufgabe erblickt, in einer gesteigerten Nachfrage nach Baugeldkrediten jeder Art bemerkbar. Insgesamt hat die Bank im Verlaufe des Baujahres 1926 an Zwischenkrediten einschliesslich Diskont- u. Prolongationskredite rd. RM. 40 400 000 herausgelegt gegen rd. RM. 30 250 000 im Jahre 1925. Der Bank ist es möglich gewesen, ihre Beziehungen zu verschiedenen privaten Grossbanken so auszubauen, dass diese ihr in grösserem Ausmasse Rediskontmöglichkeiten zugestanden haben. Unter den Kreditnehmern befand sich, abge- sehen von den Wohnungsfürsorgegesellschaften, eine grosse Anzahl von Gemeinden u. Gemeindeverbänden sowie von Baugenossenschaften u. Siedlungsgesellschaften. Auch private Baufirmen u. Baugesellschaften wurden mit erheblichen Mitteln unterstützt, soweit es sich um die Erstellung von Wohnungen für die minderbemittelte Bevölkerung handelte. —– Depositengeschäft: Die Depositeneinlagen bei der Bank betrugen am 31./12. 1926 rd. RM. 2 500 000. – Rentenbriefgeschäft: Der Umlauf der Rentenbriefe wurde dadurch stark vermindert, dass der grösste Teil der alten Reallastenbeleihungen duich Hyp. der Deutschen Wohnstätten-Hypothekenbank A.-G. abgelöst worden ist. –— Beamtensiedlung: Die Durchführung der Ansiedlung abgebauter Reichsbeamter, für die der Bank seitens des Reichs, der Reichsbahn, der Reichspost u. der Reichsbank RM. 16 600 000 zur Verfügung gestellt wurden, verlief auch weiterhin planmässig. — Wohnungsfürsorge für das besetzte Gebiet (Rhein-Ruhr-Fonds). Der seitens des Reichs bereitgestellte sog. Rhein- Ruhr-Fonds im Betrage von RM. 10 000 000 ist im Verlaufe des Jahres 1926 durch die Bank restlos abgerufen u. bis auf einen Restbetrag von annähernd RM. 500 000 an die Darlehns- nehmer weitergeleitet worden. Das Bauprogramm, das sich auf rd. 1100 Wohnungen stellt, ist so gut wie vollendet. Die Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank hat bis Mai 1927 dem Kleinwohnungsbau rd. RM. 15 000 000 zur Verf. gestellt. Kapital: RM. 12 800 000 in 12 300 Nam.-St.-Akt zu RM. 1000 u. 250 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 2000. Die Vorz.-Akt. sind im Besitz des Deutschen Reiches, die St.-Akt. in Händen der dem Reichsverbande der Wohnungsfürsorge- Ges. e. V., Berlin angeschloss. Wohnungsfürsorge-Ges., der Preuss. Landespfandbr.-Anstalt, Berlin, der Württemberg. Wohnungskreditanstalt, Stuttgart u. des Badischen Staates, vertreten durch das Ministerium des Innern. Sämtl. Aktien lauten auf Namen u. dürfen nur an Reichsdeutsche begeben werden. Übertrag. nur mit Zustimm. des A.-R. Urspr. M. 10 Mill., übern. vom Reichsverband der Wohnungsfürsorgegesellschaften e. V., Berlin u. der Preussischen Landespfandbriefanstalt, Berlin, eingez. mit 25 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 20./9. 1923 auf M. 10 000 Mill., nunmehr eingeteilt in 750 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt.