―――a= ―――― ― ―― 2312 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Kaliwerke Aschersleben in Aschersleben. Gegründet als Bohrges. 1876, als Gewerkschaft 1./5. 1883, als A.-G. 14./10. 1889 mit Wirkung ab 1./1. 1889, Zweck: a) Betrieb der bei Aschersleben belegenen, im Eigentum der Ges. stehenden, unter dem Namen „Schmidtmannshallé“ konsolidierten Steinsalz-Bergwerke Schmidtmann I-XXI nebst den dazugehörigen Fabrikanlagen u. sonst. Zubehör; b) Gewinnung u. Ver- wertung von Bergbau-Erzeugn. u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Verbrauch, einschl. Nutzbarmachung darauf bezügl. Patente; c) Erwerb, Pachtung, Errichtung u. Aus- beutung von Gruben u. Anlagen, welche zur Erreichung des zu b) gedachten Zweckes dienen sowie Beteilig. an and. Unternehm., deren Geschäftsbetrieb mit dem vorgedachten Zwecke in Verbindung steht. Lt. G.-V.-B. v. 29./3. 1922 Zusammenschluss mit den Konzernen Salzdetfurth u. Wester- egeln zu einem neuen Grosskonzern. Ferner fand durch Beschluss der G.-V. v. 16./6. 1922 die Genehmigung des Vertrags statt, durch welchen das gesamte Vermögen der ,Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall A.-G.“ als Ganzes mit Wirkung v. 1./7. 1921 ab über- nommen wird. Die Kaliwerke Aschersleben gewährten den Aktionären der „Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall'' auf M. 600 Aktien der „Vereinigte Chemische Fabriken“ M. 1000 Aktien der Kaliwerke Aschersleben. Besitztum: Der Gesamtfeldesbesitz der Kaliwerke Aschersleben an verliehenem Berg- werkseigentum beträgt rund 52 313 000 qm. Er umfasst die Bergwerke: Zornitz mit rund 13 154 000 qm, Gr. Schierstedt mit rund 9 076 000 am, Askania mit rund 10 805 000, Win- ningen mit rund 8 498 000 qm, Hattorf mit rund 10 780 000 qm. Der Gesamtgrundbesitz beträgt zurzeit 3 123 900 qm. Davon liegen in den Gemark. Aschersleben u. Gr. Schierstedt 2 475 000 qm, in Philippsthal, Röhrigshof, Harnrode u. Vacha 381 200 qm, in Gemark. Leopolds- hall 267 500 qm. An Betriebsanlagen sind folgende vorhanden: A. Ascherslebener Anlagen: Die Förderanlage Schacht IV (Zornitz) hat 455 m Tiefe, ist mit einer Dampffördermaschine für 100 t Stundenleist. sowie mit reichl. elektr. Kraftübertrag. über u. unter Tag versehen. Er besitzt ausreich. Tagesanlagen. Die geförd. Carnallite werden den Fabrikanlagen in Selbstentlader-Eisenbahnwagen auf normalspurigem Anschlussgleise zugeführt. Die Schachtanlage IV liegt still. Schacht V (Gross Schierstedt), 357 m tief, ist mit elektr. Fördermasch. für 100 t Stundenleist. u. ausgedehnten mech. Förder- einricht. unter Tag versehen. Zur Förder. kommen Hartsalze u. Carnallite, welche durch eine 3,5 km lange Drahtseilbahn nach den Mühlen bezw. Fabriken auf der bei dem früh. SchachtI beleg. Hauptanlage befördert werden. Die Schachtanlage hat Anschlussgleise u. ausgedehnte Tagesbauten. Die Schächte Zornitz und Gr. Schierstedt sind durch eine Strecke unter Tage verbunden. Schacht VI (Askania), 485 m tief, ist mit elektrischen Förderanlagen für 100t Stundenleistung ausgerüstet. Die bisher betriebenen Aus- u. Vorrichtungsarbeiten haben Hartsalze mit einem durchschn. Gehalt von annähernd 12 % K:0 ergeben. Die Schacht- anlage VI liegt still. Schacht VII (Winningen), 457,3 m tief, ist mit Schacht Askania unter Tage verbunden und ebenfalls mit einer elektr. Fördereinrichtung für 100 t Stunden- leistung versehen. Die in beiden Schächten gewonnenen Salze werden durch eine 2,5 km lange Drahtseilbahn dem Mahlwerk u. der Fabrik auf der Hauptanlage zugeführt. Die Schachtanlage VII liegt still. Das auf der Hauptanlage belegene Rohsalz- Mahlwerk kann stündlich 150–200 t Mahlgut liefern. Entspr. Verlade-Einricht. sowie Speicher für ca 25 000 t Lagerung sind vorhanden. Eine ausgedehnte Eisenbahn-Gleisanlage mit eignem Lokomotivbetrieb vermittelt den Verkehr zwischen Bhf. Aschersleben, der Haupt- anlage und dem Schacht Zornitz. Versorgung mit elektr. Kraft- u. Lichtstrom durch eigene elektr. Zentrale, in welcher je ein Turbogenerator für 1000, für 1600 u. 2800 kW-Leistung im Betriebe ist. Der Abdampf aus den Turbinen findet Ausnutzung zu Löse- u. Verdampf- zwecken in den Fabriken. Als Reserve für die Zentrale besteht ein Anschluss an die Überlandzentrale Anhalt. Die Fabrikanlagen dienen zur Verarbeit. der gewonnenen Roh- salze auf Chlorkalium, Sulfat, Düngesalze, Brom u. and. chem. Produkte. Die Fabrik ist in der Lage, jährlich über 600 000 dz Chlorkalium herzustellen. Zur Abführung der Fabrik- abwässer nach der Bode sind zwei eiserne Muffenrohrleit. von 400 u. 250 mm Durchmesser u. je 24.5 km Länge vorhanden. Bei der Fabrik befinden sich eine grössere Zentralwerkstatt, das Verwaltungsgebäude, Laboratorien u. 5 Beamtenwohnhäuser. B. Schachtanlagen Hattorf: Die G.-V. v. 29./1. 1918 beschloss die Übernahme der A.-G. Kaliwerke Hattorf in Philippsthal (einschl. der Gew. Heimboldshausen u. Ransbach). Die Gerechtsame von Hattorf umfasste urspr. rund 43 774 043 qm und beträgt nach in- zwischen erfolgter Abtrennung der Felder der Gew. Heimboldshausen und der Gew. Rans- bach noch 12 968 475 qm; diese liegen in den Gemeinden Philippsthal, Röhrigshof, Langers, Heimboldshausen, Harnrode, Unterneurode, Gethsemane, Nippe, Ausbach, Ransbach. Der Schacht erreichte das obere Kalilager in einer Mächtigkeit von 2,3 m bei 660 m, das untere in einer Mäcbtigkeit von 3,3 m bei 700 m. Beide Kalilager führen Hartsalze über 12 % Ka 0, das untere auch Carnallite. An Tagesanlagen sind Schachthaus, elektr. Fördermaschine, Mühlengebäude, Salzlager, Chlorkaliumfabrik, Werkstätten, Kessel mit 1000 qm Heizfläche, sowie eine elektr. Zentrale mit Dampfkraft von rund 3000 K W-Leist. und 3 elektr. Zentralen mit Wasserkraft in Vacha, Philippsthal und Harnrode mit 1000 K W-Gesamtleistung vor- handen. Ausserdem sind 9 Beamten- u. 4 Arb. Wohnhäuser vorhanden.