e ――― ÜW * Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 2335 Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg, Cöthensche Str. 1. Gegründet: 22./8. 1885 zunächst auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Die Ges. gehört zur belgischen Solvay-Gruppe. Zweck: Fabrikation von Natron-, Kali- u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver- trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Die Ges. betreibt Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Hamburg. Sie besitzt in Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniak- produkte, gewöhnliches u. pharmazeutisches Bikarbonat), Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseilbahn, auch Zementfabrik. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik f. Atzalkalien, Chlorkalk, Chlor- produkte u. Wasserstoff; Fabrik f. kaustische Soda; Braunkohlenbergwerke mit 2 getrennten Schachtanlagen. Dampfziegelei. Ausgedehnte Arb.-Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Stein- salzbergwerke mit zwei getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlor- kaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. –— Plömnitz: Solebergwerk mit 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Sole-Leitungen von je ca. 9 km Länge mit den Soda- fabriken in Bernburg verbunden. – Die Ges. besitzt in Anhalt: 7 Grubenfelder auf Kalisalze u. Steinsalz bezw. Sole mit insgesamt 14 Mill. qm Flächeninhalt; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt, von den 5 konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz in Grösse von 10 Mill. qm ist etwa ein Elftel der Fläche in Abbau genommen, aber erst teilweise verhauen; ausserdem 38 Grubenfelder auf Braunkohle mit insgesamt ca. 44 Mill. qm Flächen inhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 qm in Abbau, der Rest unverritzt. Der Grund- besitz in Anhalt beträgt 578 ha. Die Ges. plant eine Erweiterung ihrer Sodafabrik. Die Leistungsfähigkeit soll von 1000 auf 1500 t kalzinierter Soda erhöht werden. Die Ges. sucht dafür die Konzession nach. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali.- u. Steinsalzbergwerk mit einer Schachtanlage; ein Grubenfeld auf Kali- und Steinsalz mit ca. 2 Mill. am Flächeninhalt zum Abbau auf- geschlossen, das zweite auf Steinsalz mit gleichem Flächeninhalt unverritzt. – Micheln (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten. Brikettfabrik für 6 Pressen; davon 2. Z. 2 Pressen installiert. 8 Grubenfelder mit insgesamt ca. 28 Mill. qm Flächenin- halt, davon 1 Grubenfeld mit ca. 1 Mill. qm im Abbau, der Rest unverritzt. — Mennewitz (Kreis Kalbe a. Saale): Braunkohlenwerk mit 2 Schächten. –— Rheinberg (Rheinprovinz): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte), Saline. Bahnanschluss zum Rhein u. Werftanlage daselbst. Dampfziegelei. Arb.-Kolonie. –— Würselen bei Aachen (Sodafabrik). – Borth b. Wesel (Rheinprov.): Doppelschachtanlage im Abteufen be- griffen, zur Gewinn. von Kalisalzen, Steinsalz u. Steinkohle. –— Wallach bei Wesel: Schachtanlage zur Gewinnung von Kalisalzen, Steinsalz, Sole u. Steinkohle, im Abteufen begriffen. Zu vorstehenden Anlagen gehören: 40 Bergwerks-Konz. auf Steinkohle, 40 Berg- werks-Konz. auf Kalisalze u. Steinsalz, sämtl. noch unverritzt. Gesamtflächeninllalt dieser 80 Konzessionen ca. 175 Mill. qm. Der Grundbesitz in Preussen beträgt 1639 ha. Baden: Wyhlen (Bad. Oberland): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniak- produkte), eigene Kalksteinbrüche, Solbohrlochsbetrieb für eigenen Bedarf auf Grund staatl. Verleihungs-Konzessionen. Arb.-Kolonie. Der Grundbes. in Baden beträgt 47 ha 6 a 92 qm. Hamburg: Ammoniakfabrik zur Verarbeitung der Gaswässer der städtischen Gaswerke. Die gesamten Fabrik- u. Bergwerksanlagen der Ges. sind durch eigene Anschlussbahnen mit den Staatsbahnlinien verbunden. Die Ges. beschäftigt ca. 8000 Arb. u. 700 Angestellte. Die Ges. besitzt von Akt.-Ges. Kaliwerke Salzdetfurth 3452 Aktien. Mit ihrem Haupt- artikel Soda gehört die Ges. dem Soda-Syndikat an, dessen Leit. in ihren Händen liegt, des weiteren ist die Ges. Mitgl. des Kali-Syndikats G. m. b. H., des Steinsalz-Syndikats, des Braunkohlen-Syndikats. Der Verkauf einer Reihe von anderen Produkten der Soda- fabrikation ist durch Vereinbarungen geregelt. Kapital: RM. 75 Mill. in 500 000 Nam.-Aktien zu RM. 150. Urspr. M. 10 Mill. in Inh.- Aktien. 1904 Umwandlung der Inh.- in Nam.-Aktien, zu diesem Zwecke Einzieh. der Div.- Scheine u. Auszahl. der Div. gegen Quittung an die in das Aktienbuch eingetrag. Aktionäre; gleichzeitig Erhöh. um M. 30 Mill. an Stelle der bisher. Genussscheine; zu diesem Zwecke der R.-F. B verwendet, 1920 zwei Kap.-Erhöhungen um je M. 40 Mill. Erhöht lt. G.-V. vom 19./9. 1922 um M. 180 Mill. in 180 000 Aktien zu M. 1000. 80 000 Stücke Aktien wurden zu j3e M. 1090, 100 000 Stücke zu je M. 1100 ausgegeben. Ferner erhöht lt. G.-V. vom 10./11. 1922 um M. 200 Mill. in 200 000 Aktien zu M. 1000, begeben je Aktie mit M. 1120. Lt. a. o. „ 1924 Umstellung von M. 500 Mill. auf RM. 75 Mill. (20: 3) in 500 000 Aktien zu .150. Anleihe: M. 20 000 000, davon in Umlauf Ende 1926: M. 18 390 000 aufgewertet auf RM. 2 758 500 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %. Aufgenommen lt. G.-V. Y. 6./5. 1909. Stücke zu M. 5000, 2000 u. 1000, aufgewertet auf RM. 750 bzw. RM. 300 bzw. RM. 150, lautend auf den Namen der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin oder deren Order und