„ Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. 2353 hütte bei Hettstedt mit 16 Röstöfen, Silberlaugerei u. Schwefelsäurefabrik, 1 Kupferraffinier- hütte bei Hettstedt mit 11 Raffinieröfen u. 5 Spleis- u. Krätzöfen, 1 Bleihütte bei Hettstedt mit 3 Schachtöfen, 3 Bleiraffinieröfen u. einer Kupferstein-Bessemerei, 1 Bessemerei bei Hettstedt mit 3 Wassermantelöfen, 7 Konvertern, Turmsystem für Schwefelsäuregewinnung. Die Gesamtproduktion betrug 1922–1926: Kupfer: 13 513, 17 124, 21 805, 23 804, 24 414 t; Silber: 64 709, 70 436, 91 381, 90 483, 104 722 kg. Ferner wurden 1926 gewonnen: Original- Hüttenweichblei 2507 t, Reinselen 903 kg, Feingold 1.9607 kg, Schwefelsäure zu 500 Bé 28 088 t, die fast ganz auf hochgrädige Schwefelsäure konzentriert wurde. An Schlackensteinen wWurden hergestellt 1924– 1926: rd. 13.9, 24, 23 Mill. Stück. III. Kupfer- und Messingwerke: Kupfer- und Messingwerk bei Hettstedt mit Giesserei, Messingblechwalzwerk, Kupferblechwalzwerk, Bandwalzwerk, Drahtwalzwerk, Grob- u. Feindrahtzieherei. Drahtverseilerei, Drahtverzinnerei, Rohrwalzwerk, Rohrzieherei, Stangen- u. Warmpresserei, Stangenzieherei, Feuerbuchswerkstätte, Hammerwerk. Das Messingwerk Rothenburg a. S. u. Kupferhammer bei Eberswalde sind stillgelegt: die Erzeugung ist nach Hettstedt übernommen. IV. Kalibergbau: Im Jahre 1921 sind die Kaliwerke von der Mutterges. abgetrennt u. als „Mansfeldsche Kaliwerke, Akt.-Ges.“, deren sämtl. Aktien sich im Besitz der Mutter- gesellschaft befinden, selbständig gemacht worden. (Vgl. besonderen Abschnitt „Mansfeld. Kaliwerke A.-G.). Betriebsanlagen: Kaliwerke Ernsthall, Neu-Mansfeld, Dittrichshall, Pauls- hall, Wolfshall. Chlorkalium- u. Bromfabriken in Wansleben u. Eisleben. Die Kaliquote ist an die Salzdetfurth-Gruppe verkauft. In Ausführung eines mit der Vereinigte Kaliwerke G. m. b. H. in Magdeburg geschlossenen Pachtvertrages wurden die Kaliwerke Wolfshall u. Eva am 1./4. 1925, Dittrichshall u. Paulshall am 1./7. 1925, Ernsthall u. Neu-Mansfeld am 1./4. 1926 stillgelegt. V. Steinkohlenbergbau: Betriebsanlagen : à) Zeche Mansfeld in Langendreer mit 4 Schachtanlagen, Kokerei mit 220 Oefen u. Nebenproduktengewinnungsanlage, b) Zeche Sachsen in Heessen bei Hamm i. W., die als besondere Gewerkschaft besteht, und deren Kuxe sich zur Hälfte im Besitz der Mansfeld A.-G. befinden, während die andere Hälfte von dem Otto Wolff-Konzern erworben worden ist. Die Zeche besitzt Doppelschachtanlage, eine moderne Kohlenwäsche für eine Leist. von 200 t in der Stunde u. eine Koksofen- batterie von 70 Grosskammeröfen für eine Jahresleist. von 300 000 t Koks mit Anlagen für die Gewinnung von Ammoniak, Benzol u. Teer. Kohlenförderung: Zeche Mansfeld 1922 bis 1926: 464 389, 144 662, 441 600, 560 537. 572 151 t; Zeche Sachsen 1922–1926: 600 827, 599 493, 465 639, 540 044, 568 362 t. Kokserzeugung: Zeche Mansfeld 1922–1926: 202 747, 46 719, 213 205, 282 353, 257 584 t; Zeche Sachsen 1926 (ab 1./4.): 144 961 t. VI. Braunkohlenbergbau: Hallesche Pfännerschaft Abteilung der Mansfeld A.-G- für Bergbau u. Hüttenbetrieb. Anlagen: 1. Braunkohlenbergwerk Friedrich-Ernst bei Senften- berg mit einer Brikettfabrik in Senftenberg, Glashütte in Senftenberg, Glasfabrik Magdalenen- hütte, Gross-Räschen; 2. Braunkohlenwerk Pfännerhall bei Merseburg mit einer Brikett- fabrik; 3. Braunkohlenbergwerk Alt-Zscherben bei Halle mit Schwelerei; 4. Nasspresse Halle; 5. Dampfziegelei Passendorf bei Halle; 6. Salinenanlage Halle; 7. Werkseisenbahn, Bau-, Acker- u. Wiesenland, 5 Verwaltungsgebäude, 160 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, Licht- u. Kraftzentralen. VII. Nebenanlagen: 4 elektr. Zentralen in Eisleben, Helbra, Burgörner u. Wansleben zur Versorg. der eig. Betriebe mit Licht u. Kraft, die Saigerhütte, Maschinenfabrik mit Eisen- giesserei in Oberwiederstedt bei Hettstedt, die für den eig. Bedarf der Mansfeldschen Werke arbeitet, Ziegelei in Wansleben, eine Schamottefabrik in Eisleben, eine Werksbahn von rd. 125 km Länge mit Anschluss an die Staatsbahnhöfe Eisleben, Mansfeld u. Hettstedt. Produktion 1923–1926: Rohkohlen 1 212 371, 1 242 766, 1 448 907, 1 730 373 t; Briketts 399 174, 392 520, 423 929, 522 250 t; Teer 2177, 2328, 2015, 2193 t; Grudekoks 14 427, 15 592, 11 936, 13 928 t; Presssteine 4947, 3418, 2640, 4555 t; Flaschen u. Gefässe 12 267 000, 12 740 000, 17 738 000, 13 166 000 Stek; Siedesalz 1924–1926: 6942, 8418, 6779 t; Ziegelsteine 1924–1926: 5 158 000, 6 960 000, 5 168 000 Stck. Grund- u. Bergwerksbesitz: Der Besitz der Mansfeld A.-G. einschl. der Tochterges., deren gesamtes Kap. sich in den Händen der Mutterges. befindet, beträgt an Gruben- feldern in qm: 723 969 204, an Grund u. Boden in qm: 91 700 000. Darunter befinden sich 50 656 629 qm Forsten bei Wippra u. Bräunrode, 29 160 000 qm Ländereien im Mansfelder Bezirk, 2 012 400 qm bei Hamm u. rd. 1404 Hausgrundst. für Angestellten- u. Arb.-Wohn. 1926 wurde der Ges. vom Oberbergamt Halle unter dem Namen Kupferbergwerk Weid- mannsheil Bergwerkseigentum in den Gemarkungen Polleben, Bösenburg, Burgsdorf, Heiligenthal u. Helmsdorf im Mansfelder Seekreis, insges. 2 199 996 qm, zur Gewinnung der dort jagernden Kupfer-, Silber-, Blei-, Zink- u. Schwefelerze verliehen. Tochtergesellschaften u. Beteiligungen: 1. Mansfeldscher Metallhandel A.-G. in Berlin (sämtl. Akt.) die Ges. wurde im Juni 1927 mit der Muttergesellschaft verschmolzen u. firmiert nunmehr „Mansfeldscher Metallhandel Abteilung der Mansfeld A.-G. für Bergbau u. Hütten- betrieb; 2. Montanges. m. b. H. in Berlin (sämtl. Anteile); 3. Mansfeldsche Kaliwerke A.-G. in Eisleben (sämtl. Aktien); 4. Gewerkschaft Sachsen in Heessen i. W. (50 %); 5. Franz Bahner A.-G., Silberwarenfabrik in Düsseldorf (100 %); 6. Weiss & Samek A.-G. in B.-Wilmersdorf (Messingwarenfabrik); 7. Karl Briesenick Fabrik umsponnener Drähte A.-G., Berlin SW. 42, Brandenburgstr. 21 (51 %). Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 148