Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2729 Stromabnehmer, mit denen die Ges. direkt abrechnet, beträgt rd. 59 000. Ausserdem ver- sorgt das Elektrizitätswerk Schlesien zus. mit anderen Werken die Nachbarwerke „Über- landwerk Oberschlesien“, Neisse, „Überlandzentrale Mittelschlesien“, Striegau und das Elektrizitätswerk des Provinzial-Verbandes von Schlesien in Hirschberg. Das Versorgungs- gebiet ist besiedelt von einer leistungsfähigen Landwirtschaft u. einer sehr bedeutenden Industrie, insbes. der niederschlesischen Kohlenindustrie, ferner der Textilindustrie in den Bezirken Reichenbach-Langenbielau u. Landeshut sowie der Metall- u. keramischen Industrie in Waldenburg. Eine grosse Anzahl von Mühlen sowie Werken der Stein- u. Ziegel- industrie ist über das ganze Versorgungsgebiet verteilt. Das gesamte Hochspann. netz hat eine Länge von ca. 2500 km ober- u. unterirdische Leit- Stromabgabe 1924–1926: 142 336 504, 194 217 518, 196 026 805 KWh. Konzessionen: Mit den Wegeberechtigten im Versorgungsgebiet der Ges. sind gegen angemessene Abgabe langfristige Konz.-Verträge getätigt, von denen die meisten u. wichtigsten bis zum Jahre 1960 bezw. bis 1975 laufen. Weiterhin sind Konz.-Verträge mit den im Versorgungsgebiet der Ges. liegenden Städten abgeschlossen, u. zwar auf Konzessionsdauern von 20 bis 50 Jahren. Mit den Landgemeinden sind zumeist 50 jährige Konz.-Verträge ge- schlossen worden. Die Städte bezw. Landgemeinden sind berechtigt, während der Vertrags- dauer, u. zwar das erstemal nach Ablauf des fünften Betriebsjahres, die Niederspannungs- leitungsnetze unter Ausschluss der Hochspannungs- u. Durchgangsleitungen, sowie der Transformatoren auf eigene Rechnung zum Buchwerte oder Taxwerte zu übern. mit der Verpflichtung, für die Dauer der betreff. Konz.-Verträge Strom als Grossabnehmer nach vorausbest. Tarifen ausschliessl. von der Ges. zu beziehen. Auf Grund einer Kabinettsorder wurde dem Elektrizitätswerk das Enteignungsrecht verliehen, das inzwischen abgelaufen, jedoch aufs neue wieder verliehen worden ist. Beteiligungen: Zur Schaffung einer eig. Kohlenbasis hat die Ges. im Aug. 1926 85 Kuxe der 100teiligen Gew. cons. Wenceslausgrube in Mölke, Kreis Neurode, auf deren Gelände sich bereits das Kraftwerk Mölke der Ges. befindet u. mit der die Ges. seit längerer Zeit durch Kohlen- u. Stromlieferungsverträge sowie durch Benutzung gemeinschaftl. Gleis- u. Wasser- leitungsanlagen verbunden ist, erworben. Der Rest der Kuxe befindet sich im Besitz der Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn A.-G. in Waldenburg (Schles.). Das Hauptgrubenfeld der Gew. besitzt eine Grösse von 33 934 927 qm. Der gewinnbare Kohlenvorrat über der bei 351 m Teufe gelegenen, bereits durch Schächte u. Richtstrecken ausgerichteten III. Tief- bausohle beträgt allein 45 000 000 t. Die Grube ist erschlossen durch 4 Schächte. Die Tagesanlagen wie Schächte, Brikettfabrik, Kohlentrockenanlage, Kabelkräne, Masch. u. Kessel genügen den Anforderungen der Neuzeit. Forderung der Gewerkschaft 1924/25– 1925/26: 598 764, 628 675 t. Die Ges. besitzt nom. RM. 1 764 200 Aktien der Niederschl. Elektrizitäts- und Kleinbahn-A.-G., Waldenburg (A.-K. RM. 2 000 000), deren Betrieb von ihr auf die Dauer von 30 Jahren bis 1952 gepachtet worden ist. Nach dem Pachtvertrag erhält die Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. einen Pachtbetrag, der es ihr ermöglicht, an ihre Aktion. die gleiche Div. zur Verteil. zu bringen, die die St.-Aktion. der Elekfrizitätswerk Schlesien A.-G. erhalten. Die Elektrizitäts- werk Schlesien A.-G. beschäftigt zurzeit 329 Angestellte u. 954 Arbeiter. Kapital: RM. 30 300 000, davon RM. 30 000 000 St.-Akt. in 190 000 St.-Akt. zu je RM. 100, 10 000 St.-Akt. zu je RM. 300, 8000 St.-Akt. zu je RM. 1000 sowie RM. 300 000 Vorz-Akt. in 20 000 Vorz.-Akt. zu je RM. 10 u. 1 Vorz.-Akt. zu RM. 100 000. Die Vorz.-Akt., welche sich im Besitz der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen befinden, haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahl.-Verpflicht. u. bei der Liquidation der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedigung aus dem Liquidationserlös. Urspr. M. 4 Mill., erhöht lt. G.-V. vom 15./5. 1912 um M. 4 Mill., lt. G.-V. v. 16./9. 1913 um M. 2 Mill., lt. G.-V. vom 30./3. 1920 um M. 10 Mill., lt. G.-V. vom 7./12. 1920 um M. 10 Mill., lt. G.-V. vom 11./7. 1921 um M. 10 Mill., lt. G.-V. v. 8./12. 1921 um M. 10 Mill. u. lt. G.-V. v. 27./2. 1922 um M. 20 Mill. auf insges. M. 80 Mill. — Durch Uberleitung eines grösseren Teiles des A.-K. der Ges. in kommunale Hand ist das Unternehmen von privatwirtschaftl. in gemischt-wirtschaftl. Betriebsform übergegangen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./9. 1922 um M. 90 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. mit 6fachem St.-Recht zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1923 um M. 110 Mill. auf insges. M. 280 Mill. in 30 000 St.-Akt. zu M. 1000, 10 000 St.-Akt. zu M. 3000, 4000 St.-Akt. zu M. 10 000, 1 Vorz.-Akt. zu M. 10 Mill., für 1923 voll div.-ber. Erstere, übernommen von der Ges. für elektr. Unternehmungen, wurden teilweise den alten Aktion. bis 14./5. 1923 zu 1500 % franko Zinsen (3: 1) angeboten. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 26./9. 1924 von M. 280 Mill. auf RM. 25 300 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 1000, M. 3000 u. M. 10 000 auf RM. 100 bzw. RM. 300 bzw. RM. 1000 denominiert wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 ist auf RM. 10 u. der der 1 Vorz.-Akt. zu M. 10 Mill. auf RM. 100 000 festgesetzt. Die Abstempel. der Aktien-Mäntel musste bis 13./12. 1924 bei den Zahlstellen bewirkt sein. Nach Ablauf des Termins findet eine Abstempel. nur noch in Berlin bei der Direction der Disconto-Ges u. in Breslau beim Bankhause E. Heimann statt. Die a. o. G.-V. v. 3./8. 1926 beschloss, das A.-K. um RM. 5 000 000 auf RM. 30 300 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 4000 St.-Akt. über je RM. 1000 u. 10 000 St.-Akt. über je RM. 100. Die neuen St.-Akt., div.-ber. ab 1./10. 1926 wurden von einem Bankenkonsort. unter Führung der Disconto-Ges. in Berlin zu 107.50 % mit der Verpflicht. übern., sie den