Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2773 Kapital: RM. 300 000 in 300 Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 60 000 in 60 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 29./5. 1925 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 60 000 in 60 Akt. zu RM. 1000, ausgegeb. zu 100 %, weiter erhöht 1925 um RM. 180 000 in 180 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Kassa 1849, Banken ord. 3737, dto. sep. 11 026, Debit. 22 280, Beteil. 6100, Umbau Halle VI 28 351, Neubau Sender 48 973, Mobil.: Einricht. 1114, Inv. 14 078, dto II 1792, dto. III 362, dto. IV 84, Konzessionen u. andere Rechte 234 400, Verlust 7138. – Passiva: A.-K. 300 000, div. Kredit. 81 289. Sa. RM. 381 289. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 13 748, Betriebskost. 16 526, Verwalt.-Kost. 166 892, Programmkost. 226 554, Lizenz- u. andere Abgaben 27 641, Zs. 1808, Abschr.: Ein- richt. 9123, Inv. I 1564, dto. II 1792, dto. III 362, dto. VI 28, Konzessionen u. andere Rechte 29 300. – Kredit: Betriebseinnahmen. Teilnehmergebühren 188 510, Reklamedurch- sprüche 694, sonst. Einnahmen 299 000, Verlust 7138. Sa. RM. 495 342. Dividenden 1924–1926: 0 %. Direktion: Joseph Christean; Stellv. Fritz Beyse. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgerm. Dr. Dr. h. c. Lohmeyer, Königsberg i. Pr.; Stellv.: Staats- Sekretär Dr. Bredow, Berlin; Ministerialrat Giesecke, Dir. Dr. Magnus, Dir. Dr. Voss, Rostock; Stadtkämmerer Dr. Lehmann, Konsul Dir. Dr. Wiegand, Oberpostrat Wobig, Stadtrat a. D., Legatis, Justizrat Dr. Siehr, Ober-Reg.-Rat Dr. Hinz, Königsberg i. Pr. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ostpreussenwerk Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr., Königstrasse 28. Gegründet: 10./1. 1920; eingetr. 16./6. 1920. Gründer: Die Ges. ist aus der Verschmelzung der „Ostpreussische Kraftwerke A.-G.“ u. der „Überlandzentrale Ostpreussen A.-G. hervor- gegangen. Die „Ostpreuss. Kraftwerke A.-G.“' war seinerzeit durch das Reich, die „Uber- landzentrale Ostpreussen A.-G.'' durch den Provinzialverband der Provinz Ostpreussen ge- gründet worden. – Firma bis 19./3. 1921: Ostpreussische Kraftwerke A.-G. Zweck: Bau und Betrieb elektrizitätswirtschaftlicher Anlagen. Der Gesellschaft ist am 18./6. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der Wasserkraftanlagen in Friedland und Gross-Wohnsdorf einschl. der dazu gehörigen Staubecken, am 5./11. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der 60 000 Volt-Hochspannungsleitung und am 11./9. 1920 das Enteignungsrecht zur Herstellung der elektrischen Mittelspannungsnetze mit den Transformatorenstationen und der Niederspannungsnetze verliehen. Besitztum: Die Ges. besitzt die Wasserkraftwerke Friedland von 12 000 KW Leistung u. Gross-Wohnsdorf von 3000 KW Leistung. Beide Werke können jährl. 36 Mill. Kilo- wattstunden abgeben. Die Ges. besitzt ferner ein Dieselkraftwerk in Gumbinnen, ein kleines Wasserkraftwerk in Goldap u. die Umspannwerke Cosse, Creuzburg, Elbing, Inster- burg, Marienburg, Rastenburg, Liebstadt, Widminnen und Allenstein. Mit Wirkung ab 1./10. 1926 übernahm die Ges. die Überlandwerke Königsberg, Gumbinnen u. Osterode mit allen Aktiven und Passiven. Diese 3 Überlandwerke bestanden vorher als Gesellschaften m. b. H. Die Mehrheit der Anteile besass die Ostpreussenwerk A.-G. An Hochspannungsleitungen waren am 31./12. 1926 in Betrieb an 60 KV-Leitungen 485 km, an 15 kV-Leitungen 5308 km mit 1619 Stationen; weitere 72 km 15 kV-Leitung stehen kurz vor der Inbetriebnahme. Erzeugt wurden in den Werken der Ges. insgesamt 1925–1926: 20 890 788, 37 183 052 k Wh. Angeschlossen waren Ende 1926: 60 Städte und stadtähnliche Gemeinden, 898 Landgemeinden u. Genossenschaften, 815 Güter u. 94 Industriegesellschaften. Stromlieferungsverträge bestehen mit der Stadt Elbing, den Kreisen Elbing, Marienburg und Marienwerder, sowie ein Stromaustauschvertrag mit den Königsberger Städt. Werken. Ausserdem besteht ein Stromlieferungsvertrag mit den Städt. Werken in Tilsit, sowie mit den Städten Allenstein u. Insterburg. Kapital: RM. 18 000 000 in St.-Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 10 000 000, übern, von den Gründern zu 100 %, erhöht 1920 um M. 89 Mill., 1921 um M. 1 Mill. behufs Über- nahme des Vermögens der „ÜUberlandzentrale Ostpreussen Akt.-Ges.' im ganzen nochmals 1921 Erhöh. um M. 50 Mill., von Preussen übernommen. Durch G.-V. v. 13./5. 1922 weitere Erhöh. um M. 50 Mill. in 50 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, von der Provinz Ostpreussen zu 100 % übernommen. Nochmal. Erhöh. lt. G.-V. v. 11./10. 1924 um M. 400 Mill. (400 000 zu M. 1000). Lit. G.-V. v. 25./10. 1924 Umstell. von M. 600 Mill. auf RM. 6 Mill. (Verh. 100: 1) in 30 000 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 25./10. 1925 Erhöh. um RM. 340 000 in 17 000 Nam.- Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 17./3. 1925 Erhöh. um RM. 3 560 000 in 178 000 Akt. zu RM. 20; ausgegeben zu 100 %. Die G.-V. v. 9./4. 1926 beschloss weitere Erhöh. um RM. 60 000. In der a. o. G.-V. v. 20./12. 1926 wurde beschlossen, das A.-K. auf RM. 18 000 000 zu erhöhen; von den neuen Aktien übernahmen die Kreise Labiau u. Stallupönen je RM. 20 000, die Ver. Industrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) u. Freistaat Preussen je RM. 3 500 000 u. Provinzialverband Ostpreussen RM. 1 000 000. Grossaktionäre: Das A.-K. der Ges. ist zum grössten Teil im Besitz des Reiches, des Staates Preussen u. der Provinz Ostpreussen; kleinere Teile sind im Besitz einiger Kreise Ostpreussens. Der Aktienanteil des Reiches befindet sich nach Auflös. des Reichsschatz- ministeriums in Händen der Vereinigten Industrie-Unternehmungen A.-G., Berlin.