Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2775 1922 Übergang des Städt. Elektrizitätswerkes Offenburg mit seinem gesamten Versorgungs- gebiet an die Ges. gegen 1500 neue Aktien derselben. Das Versorgungsgebiet umfasste nun- mehr die Städte Lahr u. Offenburg, sowie 50 Ortschaften. Infolge dieser Gebietserweiterung wurde die Firma wie oben abgeändert. Ferner erhielt die Rheinische Elektrizitäts-A.-G. in Mannheim 400 neue Aktien der Ges. gegen Übertragung des Eigentums an ihrer Fern- leitung südlich der Strasse Offenburg-Marlen bis zur Verbindungsstelle der dem Elektrizitäts- werk Lahr A.-G. gehörenden 10 000 Volt-Leitung. Durch Übernahme des Versorgungsgebietes des Elektriz.-Werkes Altenheim wurde es ermöglicht, die Netzanlagen bis ca. 5 km südlich von Kehl auszubauen. Mit dem Dampfelektriz.-Werk Lahr arbeiten pärallel die Wasser- kraftanl. in Nonnenweier, Ottenheim u. Altenheim. Drei Dampfturbinen liefern 3850 kW., 2 Dieselmasch. 600 kW., 2 Akkumulatoren-Batterien 200 kW., die Wasserkräfte 250 kW. Leistungsfähigkeit der Werke nach beendeter Erweiterung zus. 4900 Kkw. Gesamtstromabgabe in kWh. 1921–1926: Licht 656 236, 858 461, 894 890, 1 046 806, 1 446 058, 1 664 782 Kwh; Kraft u. Hochspannungsstrom 1 956 963, 2 713 846, 2 680 543, 3 229 393, 3 870 537, 3 139 260 Kwh.; Wiederverkäufer 641 184, 1 111 392, 756 385, 848 980, 1 050 364, 1 144 034 Kwh. Insgesamt 3 254 383, 4 683 699, 4 331 818, 5 125 179, 7 191 229, 5 948 076 Kwh. Kapital: RM. 1 500 000 in 15 000 Nam.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 1 200 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1920 um M. 1 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 100 % zuzügl. Kosten. Lt. ao. G.-V. v. 26./9. 1921 erhöht um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1921. Übertragung der Aktien ist nur mit Zustimmung des A.-R. zulässig. Die G.-V. v. 28./9. 1922 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 10 000 000 in 10 000 Namenaktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1922. Die neuen Aktien wurden zu pari ausgegeben. Die G.-V. v. 15./5. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von PM. 15 000 000 auf RM. 1 500 000 in 15 000 Aktien zu RM. 100. Grossaktionäre: Das Kap. der Ges. ist hauptsächlich im Besitz der Städte Lahr (49.2 %) u. Offenburg (33.70 %) u. versch. Stadt- u. Landgemeinden (5.17 %). Anleihe I: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920, rückzahlbar zu 100 % unter Bürgschaft der Stadt Lahr. Anfang September 1925 zur Einlös. aufgerufen u. zwar werden für je nom. PM. 1000 RM. 50 oder 86 % des valorisierten Goldmarkwertes vom Tage der Ausgabe, ferner ein Aufschlag von 5 % des zur Auszahlung gelangenden Reichsmark- betrages als Zinsvergütung bis zum Tage der Einlös. gewährt. Diese Aufwertung wird nur für die Oblig. bewilligt, die bis 15./6. 1925 eingereicht werden. II: M. 1 200 000 in 5 % Schuldverschreib. von 1921, rückzahlbar zu 102 % unter Bürg- schaft der Stadt Lahr. Einlös. mit RM. 20 für je PM. 1000 bis 1./11. 1925. III: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1922, rückzahlbar zu 102 % unter Bürgschaft der Stadt Lahr. Einlös. mit RM. 10 für je PM. 1000 bis 15./1. 1926. Von sämtl. Anleihen waren Ende 1926 RM. 3830 noch nicht eingelöst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 68 276, Geb. 416 143, Betriebsanlagen 1 162 708, Elektrizitätsmesser 87 556, Geräte u. Werkz. 11 840, Kraftfahrzeuge 6849, vermietete Licht- u. Kraftanl. 32 646, Vorräte an Installationsmat., Motoren- u. Apparaten 79 328, Betriebs- mat. 10 190, Forder. für Stromliefer. u. Zählermiete 138 213, do. für Installationsmat. 99 475, Bankguth. 235 106, Betriebsabt. Offenburg 253, Anzahl. für Bauarbeiten 60 500, Kassa 665, Eff. 68 380, im voraus bezahlte Versich.-Prämien 5811, Hyp. 65 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Schuldverschr.-Kap. 3830, Zs. für Schuldverschr. 572, R.-F. 180 000, Fürsorge-F. für Angest. u. Arb. 88 453, Baurückl. 130 000, Rückl. für Batterievers. 31 254, do. für etwaige Verluste 70 000, do. für Beteil. 200 000, Schulden für Betriebsmat. 17 342, vertragliche Ab- gaben 29 502, Schulden an div. Lieferanten 88 260, Gewinn 209 729. Sa. RM. 2 548 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Strombezug 17 022, Unk. 496 327, Steuern 148 547, Instandhalt. der Anl. 211 887, Abschr, für Masch., Geb. u. Anl. 150 000, R.-F. 30 000, Rückl. für Beteil. 200 000, Reingewinn 187 176 (davon Div. 180 000, Vortrag 29 729). – Kredit: Einnahmen aus Stromliefer. u. Zählergebühr 1 333 127, Rohgewinn aus dem Installations- geschäft 95 479, ausserordentl. Einnahmen 12 355. Sa. RM. 1 440 962. Dividenden 1920–1926: 8, 8, 20 %, M. 2 pro Aktie, 12, 12, 12 %. Vorstand: Dir. Wilh. Koch. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Altfelix, Lahr; Stellv. Oberbürgermeister Holler, Dir. Stadtrat Wilh. Bauer, Fabrikant Anton Hahn, Offenburg; Rechtsanwalt Fritz Gebhardt; Stadtrat Gust. Richter, Lahr; Bürgermeister Georg Wenz, Ottenheim; Stadtrat Wilh. Wernet, Lahr; Bürgermeister Karl Klem, Marlen; Stadtrat Karl Schimpf, Offenburg; Fabrikant Max Waeldin, Lahr; vom Betriebsrat: H. Dörflinger, H. Jörger. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bayerische Elektrozubehör Akt.-Ges., Lauf b. Nürnberg. Gegründet. 21., 24./3. 1923; eingetr. 28./3. 1923. Sitz bis 6./11. 1923: München. Gründer S. Jahrg. 1924/25. AZwieck. Herstell. u. Vertrieb von elektr. Zuleit. u. Zuleitungsteilen aller Art sowie jedwede Betätig. in Herstell. u. Vertrieb auf dem Gebiete der Elektrotechnik, insbes. der Steatit- u. Messingbearbeitung.