Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2789 Die Liefer. soll am 1./10. 1927 aufgenommen u. im Laufe der folgenden 3 Jahre bis zu einer Leistung von 40 000 kW gesteigert werden. Mit anderen Nachbarländern u. Abnehmern von Nacht- und Sommer-Überschussstrom sind erfolgversprechende Verhandlungen im Gange. Besitztum: Über den Ausbaustand der Anlagen der Ges. ist folgendes zu berichten: a) Leitungsnetz: Das Netz ist im ersten Ausbau fertiggestellt. Die Leitungen haben eine Gesamtlänge von rd. 1100 km, bestehen teils aus Kupfer, teils aus Aluminium und werden getragen durch rd. 5000 Eisengittermaste. Vom Walchenseewerk führen 3 Zubringerleitungen zum Umspannwerk Karlsfeld bei München, von denen 2 auf Doppelgestänge u. 1 auf Ein- fachgestänge verlegt sind. Auf den Strecken München–Meitingen –Niederstotzingen wurde das zweite Leitungssystem aufgelegt, die übrigen Leitungen sind zunächst noch Einfach- leitungen. Eine für den zweiten Ausbau vorgesehene Verdoppel. der Leitungen kann auf allen in Betracht kommenden Strecken durch einfaches Auflegen einer zweiten Leitung auf die gleichen Masten erfolgen, so dass eine Erhöh. der jetzt schon übertragbaren Leistung von über 100 000 kW bzw. einer Jahresarbeitsmenge von nahezu 400 Millionen kWh. ohne den Bau neuer Leitungsstrecken möglich ist. Die 110 km lange 110 kV-Doppelleitung vom Kachlet-Kraftwerk bei Passau bis zu dem Umspannwerk Regensburg wurde im Okt. 1926 fertiggestellt. Der Weitertransport der Kachlet-Energie ab Umspannwerk Regensburg nach Nürnberg wird über das neu aufzulegende zweite System der Leitungsstrecke Regensburg= Amberg–Nürnberg erfolgen. Die Vorarbeiten für die Doppelbelegung sind abgeschlossen. Ausserdem wurden Vorarbeiten geleistet für den Bau einer neuen 100 kV-Doppelleitung von Scharnitz bis zum Walchenseewerk zur Übertragung der Achensee-Energie u. einer 110 KV-Verbindungsleit. vom Umspannwerk Bamberg nach dem Umspannwerk Schweinfurt. Die letztgenannte Leitung wird die Umspannwerke Würzburg, Schweinfurt u. Bamberg durch einen 100 kV-Ring miteinander verbinden, die auf diese Weise Stromzufuhr von Zzwei Seiten erhalten. b) Umspannwerke: Von den 12 im ersten Ausbau vorgesehenen Umspannwerken sind 11 im Betrieb, u. zwar die Umspannwerke Karlsfeld bei München, Landshut, Regensburg, Amberg, Arzberg, Nürnberg, Meitingen bei Augsburg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg. Der Bau des Umspannwerkes bei Hof wurde vorläufig zurückgestellt. Die gesamte Scheinleistung der Haupttransformatoren in den bisher errichteten Umspannwerken beträgt 294 000 kVA. Als neues Umspannwerk ist z. Zt. das Umspannwerk Passau mit einer Transformatorenleistung von 66 000 kVA im Bau. In der Folge kann die Anlage ohne Erricht. neuer Leitungsstrecken u. Transformator- stationen, lediglich durch Auflegen einer zweiten Leit. auf die bestehenden Leitungsmaste u. durch eine Vermehrung der Transformatoren, auf nahezu die doppelte Höchstleistung ausgebaut werden. Der innere Wert des Bayernwerkes ist beträchtlich, denn seine Anlagen bestehen zum grössten Teil aus eisernen Masten, Leitungsteilen aus Kupfer und Aluminium und aus den wertvollen Transformatoren u. Einricht. der Umspann- u. Schalt- werke. Das Bayernwerk erfordert verhältnismässig wenig Bedienung und Unterhaltung. Seine Ausgaben, die neben den Stromeinkaufskosten überwiegend aus der Verzinsung, Tilg. u. Abschr. der Anlagekosten bestehen, können durch die Zuschläge Deckung finden, die auf den Preis des bezogenen Stromes beim Weiterverkauf zur Bestreitung der Übertragungs- kosten einschl. der Energieverluste gemacht werden müssen u. im Wettbewerb mit Wärme- kraftwerken auch in der Zukunft gemacht werden können. Kapital: RM. 6 Mill. in 6000 Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 100 Mill. in 100 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %, eingez. 50 %. Lt. G.-V. v. 3./4. 1922 erhöht um M. 100 Mill. in 100 000 Aktien zu M. 1000 u. lt. G.-V. v. 30./1. 23 erhöht um M. 600 Mill. in 600 000 Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 13./4. 1923 beschloss Erhöhung um M. 800 000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./8. 1925 von M. 1600 Mill. auf RM. 6 Mill. Die bisher. 1 600 000 Akt. zu M. 1000 sind in 6000 Akt. zu RM. 1000 zus. gelegt. Grossaktionär: Sämtl. Akt. sind im Besitz des bayer. Staates. Bayer. Elektrizitäts-Anleihe: M. 600 000 000 in 4½ % Schuldverschr. von 1921 auf den Inhaber, lt. minister. Genehm. v. 13./4. 1921 u. 30./12. 1921, rückzahlbar zu 100 %, Stücke zu M. 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 98, 49, 24.50. 9.80, 4.90 u. 2.45. Zs.: 2 % für 1925 u. 3 % für 1926 zahlbar gegen Coup. Nr. 9 u. 11 mit RM. 1.25 für nom. M. 5000, RM. 2.45 für nom. M. 10 000, RM. 4.90 für nom. M. 20 000. Tilg. ab 1926 durch jährl. Auslos. von 1½ % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs., im Juli auf 31./12.; ab 1./7. 1931 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Durch den jetzigen u. zukünft. Besitz der Akt.-Ges. u. durch die Bürgschaft des mit seinem Gesamtvermögen für Kap. u. Zs. haftenden Staates Bayern, so dass die Schuldverschreib. mündelsicher sind. Die Schuldverschreib. sind sonach im ganzen Deutschen Reich zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Coup.- Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 30 J. (K.) Zahlstellen: München: Bayer. Staatsbank u. Fil. Aufgelegt im April-Mai 1921 u. Nov. 1921– Jan. 1922 zu 98 %. Kurs Ende 1925: Ausgabe Juli 1921: 0.38 %. Ausgabe Dez. 1921: 0.17 %. Kurs Ende 1926 (beide Ausg. zus.): 79.10 %. Eingef. in München. Walchensee-Anleihe: Ausgegeben Februar 1923 gemeinsam mit Walchenseewerk A.-G. u. Mittlere Isar A.-G. Gesamtbetrag M. 40 Md., Teilbetrag der Ges. M. 16 Md. Notiz in München 1926 eingestellt. Zwecks Barablös. gekündigt zum 12./10. 1926. Einschl. 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs. für 1926 ergibt sich ein Rückzahl.-Betrag von RM. 0.10 für M. 5000,