ass 4 2812 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Bilanz am 31. Dez. 1926. Aktiva: Kassa 3828, Barmittel 8813, Debit. 37 096, Geschäfts- einricht. 44 648, Eff. 2494, Waren 224 518. – Passiva: A-K. 100 000, Kredit 110 155, Dar- lehen 83 000, Akzepte 8407, Amortisat. 14 648. R.-F. 1301, Gewinn 3886. Sa. RM. 321 399. Gewinn- u. Verlust-Konto. Debet: Gen.-Unk. 300 239. Amortisationskonto 5948, Netto- gewinn 825. Sa. RM. 307 013. – Kredit: Warenkonto RM. 307 013. Dividenden 19248– 1926: 0, 0, 0 %. Direktion. Wilh. Hartmann, Willy Autenrieth. Aufsichtsrat. Vors. Bankdir. Ad. Lieb, Stellv. Fabrikant Dr. h. c. Berthold Fein, Dipl.- Ing. Adolf Bauer. Dir. Leopold Schabet, Dir. Lothar Zobel, Stuttgart. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Neckar-Akt-Ges. in Stuttgart, Herdweg 66. Gegründet: Unter Mitwirkung des Reichs sowie der Länder Württemberg, Baden u. Hessen ist der Gesellschaftsvertrag am 1., 21./6. u. 2./7. 1921 festgestellt u. die Ges am 5 /11.1921 errichtet u. am 12 /11. 1921 in das Handelsreg des Amtsger. Stuttgart-Stadt eingetragen worden. Zweck: Ausbau des Neckars von Mannheim bis Plochingen (23 km oberh. Stuttgart) als leil der Neckar-Donau-Grossschiffahrtsstrasse von 200 km Länge, sowie Bau u. Betrieb von Wasserkraftwerken an der Neckarwasserstrasse. Die Ges ist berechtigt, sich an ähnl. Unternehm., insbes. dem Bau u Betrieb von Ergänzungskraftwerken, zu beteiligen sowie überhaupt alle Geschäfte zu betreiben, die zur Erreich. oder Förder. der Gesellschaftszwecke dienlich erscheinen. In einem mit dem Reich u. den Ländern Württemberg, Baden u. Hessen abgeschlossenen Vertrag haben diese der Ges. däs Recht zur Ausnutzung der Wasser- kräfte des Neckars zwischen Mannheim u. Plochingen u. zum Bau u. Betrieb der hierfür bestimmten Wasserkraftwerke auf die Dauer von 100 Jahren. gerechnet vom 1./1. 1935 bis 31./12. 2034 eingeräumt, wogegen die Ges. die Verpflicht. übernommen hat, den Neckar auf derselben Strecke zu einer Grossschiffahrtsstrasse für Schiffe von 1200 t Tragféhigkeit auszu- bauen u. zwar unter Übertrag. der Entwurfsbearbeit. u. Ausführ. an die im Jahre 1920 als Reichsbehörde ins Leben gerufene Neckarbaudirektion. Durch das von der Neckar-Akt.-Ges. übernommene Werk wird ein von Mannheim bis Plochingen führender Grossschiffahrtsweg von 200 km Länge geschaffen, durch den die württemberg. Fertigindustrie ihren Bedarf an Rohstoffen von dem Erzeugungsort olhne Umladung ins Herz des Landes leiten u. ihre Fertigfabrik. wiederum ohne Umladung bis zu den Seehäfen wird befördern können. Das Unternehmen wird die Grundlage schaffen für eine Verbind. von Rhein, Neckar u. Donau u. damit eine unmittelbare Verbind., von Westeuropa mit den Donauländern auf dem Wasserweg herstellen. Das Bauprogramm sieht die Erstellung von 26 Wasserkraftwerken vor. Zunächst solien diejenig. Werke ausgeführt werden, bei denen sich beim geringsten Anfwand der höchste Gewinn an Kraft erzielen lässt u. durch deren Lage eine hochwertige Verwend. des Stroms u., auch bei den heutigen Baukosten. die Rentabilität gesichert ist. Es sind dies Zzwei Werke auf der obersten Strecke bis Ludwigsburg, zwei Werke zwischen Ludwigsburg u. der württemberg.-bad. Landesgrenze u zwei Werke auf badischem Gebiet zwischen Mannheim u. Heidelberg. Um die ration. Verwert. der von der Neckar-Akt.-Ges. erzeugten Strommenge herbeizuführen, sollen die Wasserkraftwerke der Ges. unter sich verbund u. an die Leitungsnetze der Industriegebiete Mannheim, Heilbronn u. Stuttgart-Esslingen angeschlossen werden. Hierdurch wird eine grosszüg. Ausnützung der Hauptwasserkräfte Süd westdeutsch- lands erreicht. Das Reich wird die einzeln. Kanalstrecken nach Fertigstellung übernehmen u. sodann die Kosten für den Betrieb u. die Unterhalt. der Schiffahrtsanlagen tragen. Am 1./1. 2035 gehen die Wasserkraftwerke unentgeltlich auf das Reich über. Das Bauprogramm sieht die Erstellung der gesamten Anlage, der Schiffahrtsstrasse u. der Kraftwerke, innerhalb eines Zeitraumes von etwa zwölf Jahren vor. Die Neckarbaudirektion hatte schon im Aug. 1920 im Auftrag u. für Rechn. des Reichs mit Grabarbeiten an je einer Teilstrecke der Seiten- kanäle für die Staustufen Neckarsulm u. Horkheim bei Heilbronn, einige Monate darauf an den Seitenkanälen zwischen Mannheim u. Heidelberg begonnnen. Diese ersten Arbeiten wurden zur Unterbring. möglichst vieler Erwerbslos. im Handbetrieb ausgeführt u. an kleinere Unternehmer übertragen. Nach Gründ. der Neckar-Akt.-Ges. ging man zum Grossbetrieb mit den leistungsfähigsten Maschinenanlagen über. Ausserdem waren zwischen Stuttgart- Cannstatt u. Esslingen schon bald nach Kriegsende die Arbeiten für die längst geplanten Neckarverleg. bei Untertürkheim durch die Stadtgemeinde Stuttgart u. bei Obertürkheim- Mettingen durch die württemberg. Flussbauverwalt. in Angriff genommen. Da diese Bauten Teile des Gesamtplans für die Neckarkanalisierung bilden, hatte die Neckarbaudirektion alsbald nach ihrer Erricht. ihre Fortführ. auf Grund besonderer Vereinbarungen zwischen dem Reich u. den beteiligten Verwalt. unter Einführ. des Maschinenbetriebs übernommen. In seiner ersten Sitzung im Nov. 1921 hat der Bauausschuss des A.-R. als ersten Bau- abschnitt des Bauprogramms für die Neckarkanalisier. die planmäss. Ausführ. der bereits begonnenen Staustufen Ladenburg u. Wieblingen, Neckarsulm u. Horkheim für Gross- schiffahrt u. Wasserkraftnutz. sowie der Staustufe Oberesslingen zunächst als Wasserkraft- anlage u. ausserdem die Fortführ. der Bauarbeiten für die Neckarverleg. bei Untertürkheim