―――――― ――――― ―――――――――― Elektrotechuische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2813 u. Obertürkheim, endgültig gutgeheissen, zu welch letzteren von der Eisenbahn-Gen-Dir. Stuttgart, der Stadtgemeinde Stuttgart u. der württemberg. Staatsstrassenverwalt. namhafte Beiträge geleistet werden. Ausserdem wurde der Bau des Kraftwerks Pfauhausen oberhalb Plochingen – ausserhalb der am 1./4. 1921 verfassungsgemäss auf das Reich übergegangenen Neckarstrecke – empfohlen. Mit dem Ausbau der in Angriff genommenen Bauten werden von der 200 km langen Gesamtstrecke rd. 60 km für die 1200 t-Schiffahrtsstrasse fertiggestellt bzw. vorbereitet u. von dem nach der Denkschrift des Reichsverkehrsminist. vom Jahre 1920 durch die Neckarkanalisier. im Jahresdurchschnitt zu erzielenden Gesamtkraftgewinn mit zus. 58 840 PS. oder jährl. 350 000 000 KW-Stunden rd. 20 000 PS. oder 125 000 000 KW- Stunden jährlich gewonnen werden. In der Neckar-Akt.-Ges. ist das für die Gewinnung wie für die Verteilung elektrischer Kraft über ein weites gewerbereiches Gebiet Südwest- deutschlands bedeutsamste Unternehmen geschaffen, doppelt bedeutsam in einer Zeit, in der die Schwierigkeiten der Kohlenversorgung ernste wirtschaftliche und sonstige Nachteile verursachen. Nach dem vollständigen Ausbau aller Werksanlagen stellt sich die Neckar-A.-G. als ein umfassendes hydro-elektr. Unternehmen dar. Die Ges. hat im 2. Geschäftsj. 1922 das Bauprogramm zunächst fortgesetzt, das aber gegen Ende des Jahres infolge starker Geldentwertung eine wesentl. Einschränkung erfahren musste, wodurch die Bauarbeiten an den Staustufen Ladenburg, Horkheim u. Oberesslingen stillgelegt wurden. Im Geschäftsj. 1923 wurde die Neckarverlegung bei Obertürkheim als Teilstück der Staustufe Obertürkheim fertiggestellt u. an den Staustufen Wieblingen, Neckarsulm u. Untertürkheim mit guten Fortschritten weitergearbeitet. Für die Neckarstrecke von Heidelberg bis Wimpfen sind die Bauentwürfe für die verringerte Stufenzahl (8 gegenüber 12 des früheren Entwurfs) fertiggestellt worden. Im Geschäftsjahr 1924 konnte das Wehr in Untertürkheim in Betrieb genommen werden. Seit Herbst 1925 sind die beiden Hauptkraft- werke Schwabenheim (Staustufe Wieblingen) u. Kochendorf (Staustufe Neckarsulm) im Betrieb, die mit je 3 Turbinen, Zwischengetrieben u. Generatoren ausgestattet sind u. eine Leistungs- fähigkeit von 9510 bezw. 8400 PS. besitzen; der im Hauptkraftwerk Schwabenheim exzeugte Strom geht vertragsgemäss an die Badische Landeselektrizitätsversorgung A. G. (Baden- werk). Das Kraftwerk Kochendorf ist an die Grosskraftwerk Württemberg A.-G. Heilbronn verpachtet u. gibt die erzeugte Energie an deren Dampfkraftwerk bei Heilbronn u. an das Elektrizitätswerk Heilbronn ab. Das kleine Kraftwerk am Wehr bei Wieblingen mit einer Leistung von 700 PS. liefert seit Sommer 1925 an die Portland-Cementwerke Heidelberg elektrische Energie. Die gesamte Erzeugung der drei Kraftwerke beträgt im Jahr durch- schnittlich etwa 62 Millionen KWh. An der Staustufe Ladenburg wurde im Jahre 1925 die 1.6 km lange Kanalstrecke zwischen der Ziegelei bei Ilvesheim u. dem Hauptkraft- werk bei der Feudenheimer Fähre vollendet, wofür die Arbeiten schon im Jahre 1921 begonnen, im Winter 1922 wegen der Schwierigkeit der Geldbeschaffung zunächst ein- gestellt, sodann im Sommer 1923 zur Linderung der Arbeitslosigkeit in Mannheim u. Um- gegend als Notstandsarbeit wieder aufgenommen worden waren. Falls die Bauarbeiten an der Staustufe Ladenburg ungestört fortschreiten, kann die Schiffahrt voraussichtlich im Frühjahr 1927 durch das neue Kanalstück geleitet werden; mit der Inbetriebnahme des Haupt- u. des Wehrkraftwerks dieser Staustufe ist im Sommer 1927 zu rechnen. Damit ist dann der Bauabschnitt Mannheim-Heidelberg mit rd. 27 km Länge für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung — letztere mit einer durchschnittl. jährl. Gesamterzeugung der Werke Ladenburg u. Wieblingen von zusammen 68 Millionen K Wh — fertiggestellt. Das Bauprogramm, das die Regierungen des Reichs u. der Neckaruferstaaten mit der Ges. im Juni 1925 vereinbart haben, sieht vor, dass gleichzeitig immer 2 Staustufen sich im Bau belinden u. die Staustufen Ladenburg u. Heidelberg in den Jahren 1925–1927, Neckar- gemünd u. Neckarsteinach 1928 –1930, Hirschhorn u. Rockenau 1930–1932, Neckargerach u. Hochhausen 1932 – 1934 u. Gundelheim sowie der erste Teil der Staustufe Heilbronn 1933–1935 erstellt werden. Beteiligung: Die Ges. war am 31./12. 1925 beteiligt an der Grosskraftwerk Mannheim A.-G. mit RM 440 000, an der Württemb. Landes-Elektrizitäts-A.-G. mit RM. 133 300, an der Neckar- Elektriz.ges. m. b. H. mit RM. 2400 u. an der Schleppschiffahrt auf dem Neckar A.-G., Heil- bronn mit RM. 110 000. Kapital: RM. 5 360 000 in 60 000 Akt. zu RM. 20 u. 41 600 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 300 Mill. in zwei Gattungen: 1. 240 000 Akt. Gruppe A, von denen 160 000 vom Reich, 80 000 vom Land Württemberg u. von württemb. Amtskörperschaften u. Gemeinden übern. wurden; 2. 60 000 Aktien Gruppe B, von denen 17 500 vom Land Baden, 2500 vom Land Hessen oder von öffentlich-rechtl. Körperschaften dieser Länder, der Rest von sonst. Zeichnern übern. wurden. Es waren zunächst nur 25 % eingezahlt. Die Aktionäre wurden am 21./1. 1922 aufgefordert, die restl. 40 % zunt 1./2. 1922 u. weitere 35 % zum 1./4. 1922 einzuzahlen. Die Ges. gewährt während der Bauzeit 6 Jahre lang von der Einzahlung ab Bauzinsen in Höhe von 5 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./6. 1922 um M. 260 000 000 (also auf M. 560 000 000) in 260 000 Aktien à M. 1000, übern. vom Reich u. von den Ländern Württemberg, Baden u. Hessen. Lt. G.-V. v. 6./3. 1923 Erhöh. um M. 2 600 000 000 durch Ausgabe von 104 Stück Nam.-Akt. der Gruppe C zu M. 25 Mill. Weiter ermächtigte die G.-V. den Finanzausschuss des A.-R. zur selbständ. Beschlussfassung über die Ausgabe von weiteren Teilschuldverschreib. bis zum Höchstbetrag von RM. 8 Mill. Die G.-V. v. 27./9. 1924 genehmigte die Umstell. von M. 3 160 000 000 auf RM. 1 200 000 *