――――― Industrie der Steine und Erden. 2847 Aktiengesellschaft Johannes Jeserich in Charlottenburg, Salzufer 17/19. (Börsenname: Jeserich Asphalt.) Gegründet: 16./8. 1888; eingetr. 8./9. 1888. Sitz der Ges. bis 1./10. 1903 in Berlin. Firma bis 17./3. 1913: Akt.-Ges. für Asphaltirung u. Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich. Zweig- niederlass. in Hamburg, Magdeburg u. Eidelstedt; Betriebsstellen in Breslau, Königsberg, Stettin. Zweck: Erwerb u. Betrieb der der Firma Johannes Jeserich in Berlin gehörigen Asphaltkocherei und Dachpappenfabrik; Herstellung von Asphalt, Dachpappe u. anderen Befestigungs- u. Dachbedeckungsmitteln, Fabrikation chemischer Artikel; Ausführung u. Erhaltung von Strassen-, Hof-, Keller- u. anderen Pflasterungen mittels Asphalt oder anderer Befestigungsmittel; Fabrikation von Artikeln der chemischen, pharmazeutischen u. Nahrungsmittelindustrie sowie Erwerb von Grundstücken, Bergwerksberechtig. u. von Anlagen, welche mit dem Ges.-Zweck zus. hängen. Die Fabrikation der Ges. beruht zum Teil auf Patenten für Anstrich- u. Isoliermittel, welche sie im In- u. Auslande besitzt. Die Patente laufen in den Jahren 1924 bis 1936 ab. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt Grundstücke in Charlottenburg Spandau und Eidelstedt bei Hamburg. Das Grundstück in Charlottenburg, Salz-Ufer 17/19, ist 17 668 qm gross, liegt an zwei Strassenfronten u. besitzt Schiffahrtsanschluss am Land- wehrkanal. Die Gebäude auf diesem Grundstück bestehen aus: Bürogebäude, drei Wohn- häusern, Arbeiterspeiseraum, Dachpappenfabrik mit dazugehörigem Lagergebäude, Kessel- haus, Maschinenhaus, Asphaltkocherei, Asphaltmühle mit Mahlanlage, Darranlage, Platten- pressgebäude, Schmiede, Stellmacherei, Lagergebäude, Pferdestall, welche sämtlich massiv gebaut sind, sowie einer Anzahl grösserer u. kleinerer Schuppen. 1922 ist ein zwei- stöckiges Laboratorium erbaut worden. Die maschinellen Anlagen in den einzelnen Fabrik- gebäuden, wie Dampfkessel, Destillationsanlagen, Imprägnierapparate, Rühr- und Koch- anlage, Mühlenanlage, Transportvorrichtungen, sowie elektrische Anlage für Schmiede und Stellmacherei sind zum grössten Teil erst in den letzten Jahren eingerichtet. Das Grund- stück in Spandau ist im Jahre 1922 erworben worden u. 25 011 qm gross. Es besitzt Gleis- anlage und hat direkten Anschluss zur Staatsbahn. Die Gebäude bestehen aus Bürohaus mit Angestelltenwohnung, Fabrikgebäude, Kesselhaus, mehreren Lagerschuppen u. Pferde- ställen. Das Grundstück in Eidelstedt b. Hamburg hat einen Flächeninhalt von 41 574 qm, liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Eidelstedt und besitzt eine ausgedehnte Gleisanlage mit Rangiervorrichtung und direktem Anschluss zur Staatsbahn. Es enthält 35 massive Gebäude, nämlich Bürogebäude, mehrere Wohnhäuser für Angestellte u. Arbeiter nebst dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden, Pappenfabrik, Farbenfabrik mit dazugehörigem Lager- gebäude, Laboratoriumsgebäude, Teerdestillationsanlage, Benzolrektiflzieranlage, eine moderne Harzdestillation nebst Raffineriegebäude und dazugehörigem Lagerraum, Packhaus, mehrere Kochereigebäude, Maschinen- und Kesselhäuser, Werkstätten, Wagenremise u. Pferdeställe sowie eine Anzahl Schuppen. – Etwa 375 Arb. u. 82 Angestellte. Die Umsätze betrugen in den Jahren 1923 RM. 1 150 000, 1924 RM. 2 599 908. Beteiligungen: Die Gesellschaft ist beteiligt durch den Besitz von sämtlichen Anteilen in Höhe von M. 500 000 an der im Jahre 1917 gegründeten Gesellschaft synthetischer Asphalte G. m. b. H. in Charlottenburg. Dieses Unternehmen betreibt in Velten i. Mark eine Fabrik zur synthetischen Herstellung von Asphalt nach patent- rechtlich geschützten Verfahren. Im Jahre 1922 hat die Ges. die Anteile der Nährmittel- fabrik München G. m. b. H. in Pasing bei München erworben. Diese Ges. hat jetzt ein voll- eingezahltes Stammkap. von RM. 250 000 und stellt in der Hauptsache den bekannten Soxh- letschen Nährzucker und die damit in Zus.hang stehenden Nährpräparate nach dem von Geheimen Rat Prof. Dr. von Soxhlet erfundenen Verfahren her. Ferner besitzt die Ges. 370 70 000 Aktien der Adolf Oesten A.-G. in Berlin mit einem Stammaktienkapital von M. 350 000. Verbände: Die Ges. gehört der Berliner Asphaltstrassenbau-Vereinigung zu Berlin, dem Teerindustriellenverband Deutschlands, dem Verband Deutscher Dachpappen-Fabrikanten E. V. u. dem Verband Deutscher Lack-Fabrikanten zu Berlin an. Seit 1922 besteht ein Interessengemeinschaftsvertrag mit der A.-G. für Pappenfabrikation in Charlottenburg. Im Zus. hang damit wurde ein Aktienaustausch zwischen den beiden Ges. vorgenommen. Der Vertrag sichert der Asphalt-Ges. den Bezug von Rohpappe. Kapital: RM. 2 060 000 in 50 000 St-Akt. zu RM. 40 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 1 400 000, 1894 Rückkauf von M. 150 000, 1896 Wiederausgabe dieser M. 150 000, 1897 Erhöh. um M. 850 000, 1899 um M. 450 000, 1902 um M. 1 Mill. Vorz.-Akt. 1908 erfolgte Herabsetz. des A.-K. auf M. 1 350 000 St.-Akt. u. M. 1 Mill. Vorz.-Akt. – Nach mehrfachen Erhöh. u. Umwandl. (s. Jahrg. 1923/24) A.-K. in 1922 M. 13 Mill. (davon M. 3 Mill. Vorz.-Akt.). Lt. G.-V. v. 16 /1. 1923 wurden die M. 3 Mill. Vorz.-Akt. gegen Einzahlung der noch fehlenden 75 % u. Zuzahl. von 400 % für jede Aktie in St.-Akt. umgewandelt, das Grundkapital um M. 15 Mill. in 12 000 Stück St.-Akt. u. 3000 neuen Vorz.-Akt. auf M. 28 Mill. erhöht. M. 10 Mill. wurden von der Übernehmerin (Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp) den Aktion. angeboten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./10. 1923 um M. 25 Mill. St.-Akt,, div.-ber. ab 1./1. 1923, M. 5 Mill. den Aktion. im Verh. 5 1 angeb. zu GM. 5. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 26./11. 1924 von M. 53 Mill. auf RM. 2 060 000 (St.-Akt. 25:1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 40 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Im Besitz der Ges. befanden sich am