Industrie der Steine und Erden. 2851 Colditz befinden sich 8 Wohnhäuser mit 32 Wohn., in Oschatz 1 Wohnhaus mit 6 Wohn. Die beiden Colditzer Werke sind ausgerüstet mit: 3 Dampfmasch. mit zus. 1300 PS, 3 Dynamos mit 550 KW, 4 Dampfkesseln mit 440 qm Heizfläche, 30 Motoren, 36 Trommelmühlen, 25 Farbmühlen, 260 Drehereispindeln, 24 and. Drehereimasch., 3 Kapselpressen, 30 Rund- öfen, 16 Muffeln, 3 Kompressen u. zahlreichen and. Hilfsmasch., einer vollständig eingericht. Schlämmerei-Anlage; ferner ist vorhanden eine 900 m lange Drahtseilbahn zur Beförderung von Rohton aus den eigenen Colditzer Gruben. In Oschatz sind vorhanden: 1 Dampfmasch. mit 300 PS, 1 Dynamo mit 100 KW, 5 Motore, 2 Dampfkessel mit 220 qam Heigzfläche, 10 Trommelmühlen, 40 Drehereispindeln, 1 Kapselpresse, 1 Kompressor, 7 Rundöfen, 1 Muffel. Das Werk ist gleichfalls mit eigener Schlämmerei-Anlage versehen. Wertvolle Tonlager, die noch für mehrere Jahrzehnte ausreichen, befinden sich in Colditz, Querbitzsch u. Kommlitz in Grösse von zus. rund 100 000 qm. Die Ges. besitzt ferner Abbaurechte in Böhlen bei Grimma, Gröppendorf bei Mügeln u. Glossen bei Mügeln. 1927 erwarb die Ges. die Steingutfabrik Staffel G. m. b. H., Limburg (Lahn), die 10 Öfen besitzt u. deren Betrieb am 1./4. 1927 auf die Ges. übergegangen ist. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 1600 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 3 405 000 in 17 000 St.-Aktien zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Aktien zu RM. 5. Urspr. M. 700 000. 1912 Erhöh. um M. 300 000. Nochmals erhöht um M. 300 000. 1918 Erhöh. um M. 300 000. Die G.-V. v. 15./9. 1920 beschloss Erhöh. um M. 400 000. Die G.-V. vom 12./10. 1921 beschloss weitere Erhöh. um M. 2 Mill. in 1880 St.-Akt. u. 120 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 14./9. 1922 Erhöh. um M. 4 Mill. in 3840 St.-Akt. u. 160 Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 24./4. 1923 Erhöh. um M. 10 Mill., davon wurden 8000 Stück als Gratisaktien den Aktionären im Verh. 1:1 überlassen. M. 1 Mill. wurden als 8 % Vorz.-Akt. mit 12 fachem Stimmrecht ausgegeben; M. 1 Mill. neuer Aktien werden im Interesse der Ges. verwertet. Die bestehenden Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. umgewandelt. Kap-Umstell. lt. G.-V v. 22./12. 1924 von M. 18 Mill. auf RM. 3 405 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 17 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Anleihe v. 1926: $ 400 000 zu 7 % verzinslich; aufgenommen zum weiteren Ausbau der Werke. Die Anl. ist im Febr. 1927 zur Auszahl. gelangt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 12 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige weitere Rückl., 8 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst., 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest Super-Div. bzw. nach G-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 105 925, Geb. 1 676 500, Wohnhäuser 213 600, Masch. 433 500, Inv. 2, Gleisanlage 75 000, Seilbahn 71 700, Elektr.-Anlage 50 000, Dampf- heizung 83 000, Tonfelder 10 000, Modelle u. Formen 2, Kapsel 2, Druckplatten 1, Kassa 1538, Wechsel 4427, Reichsbankgiro 600, Bank 58 949, Postscheck 4, Gemeindegiro 85, Konto- korrent Debit. 1 643 319, Material 150 965, Waren 391 336. – Passiva: A.-K. 3 405 000, R.-F. 100 000, Delkr. 100 000, aufgewert. Hyp. 101 737, Darlehn 300 000, Kontokorrent Kredit. 424 368, unerhob. Div. 44 599, Gewinn 494 754. Sa. RM. 4 970 459. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 992 007, Abschr. 254 571, Gewinn 494 754 (davon: R.-F. 50 000, Div. 340 400, vertragl. Tant. 50 812, Vortrag 53 542), Sa. RM. 1 741 332. – Kredit: Betriebsüberschuss RM. 1 741 332. Kurs Ende 1919–1926: 282, 456, –, 10 500, 21.5, 20.5, 71.5, 140 %. Eingeführt in Leipzig im Okt. 1919. Im Aug. 1920 in Berlin zugelassen. Kurs daselbst Ende 1920–1926: 475, 1240, 10 000, 17, 19.75, 72, 140 %. Dez. 1926 Zulassung in Magdeburg beantragt. Dividenden 1913–1926: St.-Akt. 10, 6, 8, 12, 20, 23, 26, 26 % £ M. 100 Bonus, 40, 200 %, GM. 3, 10 %, 10, 10 %. Vorz.-Akt. 1923: GM. 1.50. 1924–1926: je 8 %. Direktion: Otto Zehe. Prokuristen: Walter Berndt, Hugo Eichhorn, Georg Reichel, Otto Franz. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Paul Etzold, Leipzig; Stellv. Fabrikbes. Max Hoffmann, Eibau; Kaufm. Bruno Kolbig, Greiz; Gen.-Dir. Paul Rossdeutscher, Berlin; Bankdir. Erich Jäger, Leipzig; vom Betriebsrat: Josef Scheitler, Joh. Orlewicz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Sächs. Staatsbank, Darmst. u. Nationalbank, Leipziger Creditbank; Berlin u. Frankfurt a. M.: J. Dreyfus & Co.; Magdeburg: Darmstädter u. Nationalbank. Thomsberger & Hermann Akt-Ges. in Colditz. Gegründet: 3./9. 1918; eingetr. 16./1 1. 1918. Gründung s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Erzeugnissen der keramischen Industrie sowie der Betrieb ähnlicher Geschäftszweige, insbes. Fortführ. der Firma Thomsberger & Hermann G. m. b. H. Kapital: RM. 1 000 000 in 2000 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht 1919 um M. 700 000 zu 100 %. Weiter erhöht 1920 um M. 1 Mill. Umgestellt lt. G.-V. v. 15./6. 1924 auf RM. 1 Mill. in 2000 Akt. zu RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiya: Grundst. 25 860, Geb. 600 000, Tongrube 70 000, Masch.- u. Betriebsgeräte 140 007, Kassa u. Postscheck 12 905, Debit. u. Bankguth. 318 754, Eff. 358,