=―――= 2856 Industrie der Steine und Erden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt.-= 1 St., 1 Voz.-Akt. = 50 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Rückl., 12 % Höchst- Kumul. Div. an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., 15 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 72 500, Geb. 64 845, Masch. 46 050, Fuhr- park 2250, Werkz. 4120, Mobil. 720, Waren 37 496, Materialien 4854, Emball. 1, Wechsel 1343, Reichsbankguth. 921, Postscheckguth. 774, Kassa 2805, Eff. 160, Schuldner (hierin RM. 1000 Aval) 42 503, Hyp.-Ausgleich 4378, Verlust 9902. – Passiva: A.-K. 200 000, Rückl. I 22 000, Div.-Ausgleich-F. 5500, Div. (Rest 1925) 813, Gläubiger (hierin RM. 1000 Aval) 42 748, Umsatz- steuer (Rest aus 1926) 158, Hyp. 4378, Akzepte 20 026. Sa. RM. 295 625. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter 80 668, Arb.-Versicher. 7249, Betriebsunk. 15 318, Handl.-Unk. 8491, Material. 11 712, Zs. 4803, Steuern 9597, Abschr. 7015. – Kredit: Rohgew. 131 809, Gewinn-Vortrag aus 1925 3146, Verlust 9902. Sa. RM. 144 858. Dividenden 1914–1926: 0, 0, 0, 0, 0, 10, 10, 10, 40, 0, 6, 6, 0 %; Vorz.-Akt. 1922 bis 1926: 3, 0, 12, 6 0 %. Direktion: Jos. Aach. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Gust. Maiweg, Dortmund; Stellv. Bank-Dir. Schneider, Dortmund; Reg.-Rat Dr. Engelhardt, Mülheim-Ruhr. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse, Dortmunder Bankverein (Fil. d. Barmer Bankvereins). Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden, Freibergerstr. 91. (Börsenname: Siemens Glas.) Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Zweignieder- lassung in Neusattl. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. Flaschenverschlüssen, feuerfesten u. säurefesten Produkten. Besitztum: Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glas- hütte Freital die Flaschenverschlussfabrik Freital (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Flach-, Press- u. Gussglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. auswärt. Glasniederlagen. Sie besitzt ausserdem Glasfabriken in Wirges, Osterwald bei Hameln, Usch u. Gertraudenhütte bei Schneidemühl, eine Flaschenverschluss- fabrik in Dresden, eine Flaschenverschlussfabrik in Neusattl bei Elbogen, eine Flaschenver- schluss- u. Schamottefabrik in Wirges u. ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald b. Hameln. Die Fabriken Usch u. Gertraudenhütte liegen jetzt im poln. Staatsgebiete. Im Besitze der Ges. befinden sich auch vier Steinbrüche, durch deren Betrieb der eigene Bedarf an Schmelzmaterial teilweise gedeckt wird. Zur Gewinnung von Ton für die Fabrikation von feuerfesten Produkten hat die Ges. 1917 einige an die Schamottefabrik in Wirges an- grenzende Tongruben erworben, wodurch der Bedarf an Ton gesichert ist. Die Schamotte- fabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der Unternehmungen der Ges. an feuerfestem Material. – Der Gesamtflächeninhalt der im Eigentum der Ges. u. der Tochterunternehmungen befindlichen bebauten u. unbebauten Grundstücke einschl. Acker- u. Wiesenland beträgt etwa 372 ha. In Hamburg befindet sich ferner ein etwa 3000 qm grosser Lagerplatz. Ausserdem gehören der Ges. in der Nähe der Gertraudenhütter u. Uscher Fabrik (Polen) längs der Netze gelegene Torfstiche von ca. 143 ha Flächeninhalt. Die Fabrik- gebäude der Ges. sind teils massiv u. teils aus Fachwerk. Für Beamte, Meister u. Arbeiter stehen 259 der Ges. gehörige Wohnhäuser mit Nebengebäuden zur Verf. Eigene Bahngleis- anschlüsse sind auf fast sämtl. Anlagen der Ges. vorhanden; in der Wirgeser Fabrik ist ausserdem eine elektr. Bahn im Betriebe, ebenso in Neusattl bei Elbogen. Des weiteren hat die Ges. mehrere eigene Hochquellwasserleitungen. Die Ges. verfügt ferner über Gemengemischmaschinen, Gemengetransportanlagen u. sonst. moderne, teils elektrisch be- triebene Einricht. sowie über eine Anzahl automatische Flaschenblasmasch. (Owensmasch.). Die Ges. beschäftigte Ende 1923 etwa 290 Beamte u. 4400 Arb. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. St.-Anteile der Firmen Grazer Glasfabrik G. m. b. H. (Deutsch-Österreich), Glashütte Kosten G. m. b. H. (Tschechoslowakei) sowie der Firma C. Scharff, Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz, Ob.-Schl., u. 74 % St.-Anteile der Veflag-Ges. Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes der deutschen Flaschenfabriken sowie des Europäischen Verbandes der Flaschenfabriken u. des Deutschen Verbandes der Flaschenfabriken. Das Steinkohlenbergwerk Osterwald ist auf Grund des Kohlengesetzes dem Niedersächsischen Kohlensyndikat G. m. b. H., Hannover, als Gesellschafterin beigetreten. – Die G.-V. v. 2./1. 1923 genehmigte einen 60jähr. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Stralauer Glashütte A.-G. zu Berlin-Stralau, wonach %8 der gemeinsamen Gewinne der Siemens- u. der Stralau-Ges. zufallen, zugleich Austausch von Akt. u. Verwaltungsmitgl. Der Vertrag verlängert sich um weitere je 30 Jahre, falls nicht 10 J. vor Ablauf Kündig. erfolgt. Die Aufsichtsräte der beiden Ges. genehmigten u. a. im März 1927 die mit der Mühlig-Union A.-G. zu Teplitz in Böhmen getroffenen Vereinbarungen wegen Beitritts dieses Unternehmens zu der Inter-