2874 Industrie der Steine und Erden. Direktion: Carl Ebermann, Kodersdorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Max Schulze, Stellv. Max Naumann, Justizrat Ernst Hoffmann, Kaufm. Alfred Henschel, Rechtsanw. Dr. Glätzner, Görlitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Görlitz: Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Sächsisch-Thüringische Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co., Commandit-Gesellschaft auf Aktien in Göschwitz (Saale). (Börsenname: Sächs. Thür. Portl. Cem.) Gegründet: 17./10. bezw. 22./12. 1885; eingetr. 15./4. 1886. Zweigniederl. in Nienburg (mit Firmenzusatz: Abt. Jesarbruch Nienburg) u. Unterwellenborn (mit Firmenzusatz: Abt. Cementfabrik Thuringia). Zweck: Fabrikation von Portland-Zement u. anderen hydraulischen Bindemitteln u. von Zementwaren, ferner Betrieb der Kalk- u. Ziegeleiindustrie, Betrieb von Bauunternehmungen, sowie Handel mit Baumaterialien aller Art sowohl in eig. Betrieben wie durch Beteilig. an fremden Unternehm. Entwicklung: 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, K.-G. auf Aktien. Die Ges. erwarb 1910 sämtl. Anteile der Firma S. Dünkler, Kalkwerke G. m. b. H. in Förderstedt u. 1918 sämtl. Anteile der Cementfabrik Thuringia G. m. b. H. in Unterwellenborn. 1913 Schaffung von Neuanlagen unter der Firma Portland Zementwerk Jesarbruch G. m. b. H. 1917 Angliederung sämtl. Tochtergesellschaften an das Hauptwerk. 1920 Verkauf des Werkes in Schönebeck u. des Kalkwerks in Förderstedt. Lt. G.-V. v. 12./2. 1921 Angliederung der Portland Cementfabrik Halle a. S., die aber, weil veraltet, stillgelegt u. veräussert wurde. Besitztum: Die Ges. besitzt je eine Portland-Zement-Fabr. in Göschwitz u. Nienburg u. die Cementfabr. Thuringia, in welcher Hochofenzement hergestellt wird. – Das Nienburger Werk hat Bahnanschluss u. eine Ladeanlage an der Saale, die mit dem Werk u. den Steinbrüchen durch zwei Drahtseilbahnen verbunden ist, die Werke Göschwitz u. Unterwellenborn haben Bahnanschluss. Die Aufbereitung des Rohmaterials geschieht entweder durch Trocknung in Trockentrommeln, Vermahlung u. Brennen in Schachtöfen oder durch Nassmahlung u. Verarbeitunng des Dickschlammes in Drehöfen. Göschwitz besitzt 9 Schachtöfen, von denen 2 zu Thielerostöfen umgebaut sind, u. 2 Drehöfen; ausserdem eine Cementmühlenanlage u. einen Cementsilo von 4500 t Fassungskraft mit automatischen Packmaschinen. Zwei diesem Betriebe dienende Dampfturbinen entwickeln 2500 Ps (im ganzen sind daselbst ca. 3750 PS vorhanden). In Nienburg bestehen 2 Drehöfen nebst Kohlenmühle und Vorzerkleinerungs- maschinen u. in Unterwellenborn Schlacken- u. Zementsilos, sowie eine Dampfkraftanlage von 450 PS. Der Gesamtgrundbesitz der Werke umfasst über 149 ha, die Gesamtleistungs- fähigkeit 1 700 000 Fass Cement. – Die Ges. ist Mitgl. des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H. in Berlin u. hat hier ein Kontingent von 1 648 792. Fass. Kapital: RM. 4 211 000 in 28 000 St.-Akt. zu RM. 150, 2000 Stimmrechts-Akt. zu RM. 3 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 30fachem Stimmrecht. Bei eventl. Auflösung der Ges. werden die Vorz.-Akt. vorab mit 120 % eingelöst. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000, 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150 000, 1898 um M. 170 000, 1899 um M. 230 000. 1909 Erhöh. um M. 500 000, weitere Erhöh. um M. 550 000. Nochmals erhöht 1914 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 27./4. 1920 Erhöh. um M. 2 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./2. 1920 um M. 1 000 000. Nochmalig erhöht lt. G.-V. v. 11./1. 1922 um M. 6 500 000 in 5500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 2./6. 1923 um M. 17 500 000 in 1600 St.-Akt. zu M. 5000 u. 9500 zu M. 1000. M. 2 000 000 wurden zu 500 %, M. 15 500 000 zu 150 % begeben, davon M. 9 375 000 angeb. den bisher. Aktion. 4: 3 zu 150 % – Steuer angeboten. Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 28 Mill. (nach Umwandl. von 2000 St.-Akt. in Stimmrechts-Akt. zu RM. 3) auf RM. 4 200 000 (M. 1000 = RM. 150) u. das Vorz.-A.-K. von M. 1 000 000 auf RM. 5000 (M. 1000 = RM. 5). Anleihen: I. M. 1 Mill. in 4½ % Obl. v. 1904. II. M. 1 Mill. in 4½ % Obl. v. 1909. III. M. 1 Mill. in 5 % Obl. v. 1913, sämtl. gekündigt zum 1./9. 1926. Barablös. erfolgt für M. 500 mit RM. 63.51, für M. 1000 mit RM. 127.02. Die noch rückständigen Zs. bis 31./12. 1926 werden mit entrichtet, u. zwar werden die Zinsscheine für je RM. 1000 wie folgt bezahlt: Zinsschein per 1./7. 1925 mit RM. 1.35, Zinsschein per 31./12. 1925 mit RM. 1.35, Zinsschein per 1./7. 1926 mit RM. 2.02, Zinsschein per 31./12. 1926 mit RM. 2.03, wobei die Kapital- ertragssteuer abgezogen ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Jede Aktie = 3 St., 1 Vorz.-Aktie in best. Fällen 30fach. St.-Recht. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter, 10 % an A.-R. (ausser einer festen Jahresentschädig. von RM. 2500 pro Mitgl. u. RM. 5000 für den Vorsitz.), Rest bezw. weitere Div. zur Verfüg. der G.-V. Die pers. haftenden Ges. erhalten ausser erwähnter Tant. eine schwankende Vergüt. vom Jahresgewinn, die für alle persönl. haftenden Ges. zus. höchstens 10 % des Gewinns nach Abzug der Mindestabschreib. ausmachen darf.