3146 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. der Firma Farb- u. Gerbstoffwerke Paul Gulden & Co. A.-G. gegründet worden, änderte 1914 ihren Namen in Guldenwerke Chemische Fabrik A.-G. und führt seit dem im J. 1917 er- folgten Zusammenschluss mit den chem. Werken vorm. Dr. Heinrich Byk in Oranienburg die Firmenbezeichnung „Byk-Guldenwerke Chemische Fabrik Aktiengesellschaft“. 1921 Sitz von Piesteritz nach Berlin verlegt. Zweigniederlass. in Hamburg. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Extraktions- u. Destillationsprodukten aller Art, der Betrieb von chemischen Fabriken, deren Erzeugnisse auf keine bestimmte Richtung der chemischen Wissenschaft u. Technik beschränkt zu sein brauchen, sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehm. Besitztum: Die Betriebe der Ges. sind folgende: Werk I, Oranienburg bei Berlin, Chemische Fabrik, in welcher hergestellt werden: Chemische Produkte für die Pharmazie, Textil- u. Lederindustrie, Landwirtschaft u. Photographie. Der Fabrikkomplex umfasst eine Grundfläche von 42 533 qm, wovon bebaut etwa 13 000 qm einschliessl. Beamtenhäuser. Es werden betrieben: 4 Dampfkessel, 1 Dampfmasch., 53 Elektromotoren. Werk II, Oranien- burg, Fabrik photographischer Papiere, mit einem Grundbesitz von 61 746 qm, wovon etwa 4000 qm mit Fabrikgebäuden u. 566 qm mit Beamtenwohnhäusern bebaut sind-. Es werden betrieben: 2 Dampfkessel, 1 Dampfmasch., 20 Elektromotoren. Werk III, Piesteritz b. Witten- berg a. E., Extraktions- u. Destillationsanlage. Der Grundbesitz umfasst 56 068 aqm, wovon etwa 8000 qm mit Fabrikgebäuden bebaut sind und 1115 am mit Wohngebäuden. Vor- handen sind: 5 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. mit zugehörigen Dynamos, 11 Elektromotoren. Werk IV, Apollensdorf, in nächster Nähe des Piesterifzer Werks gelegen. Es enthält die Destillationsanlagen für Holz- u. Steinkohlenteere, Öle und ähnliche Materialien. Der Grundbesitz umfasst 106 424 qm, von denen bebaut sind 2850 qm einschl. einem Wohn- gebäude. Vorhanden sind: 3 Dampfkessel, 1 Dampfmasch. mit zugehörigem Dynamo, 6 Elektromotoren. Werk V, Niederstriegis i. S. Hergestellt werden neben pharmazeut. Produkten hauptsächlich organische Säuren, deren Salze u. Verbindungen sowie Lösungs- mittel zur Verwendg. in der Leder-, Textil-, Lack- u. Genussmittelindustrie. Das Werk umfasst einen Grundbesitz von 131 740 qm, wovon bebaut sind 7256 qm einschl. 6 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser. Vorhanden sind 5 Dampfkessel, 3 Dampfmasch. mit elektr. Generatoren von 625 K W, 17 Elektromotoren, 1 Wasserturbine von 125 PS, die ausserdem einen Generator von 50 KW Leistung betreibt. Kapital: RM. 3 335 000 in 166 500 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu je RM. 20. Urspr. M. 1 Mill. u. nach mehrfachen Wandl. (s. Jahrg. 1922/23) seit Aug. 1921 M. 28.5 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./6. 1922 um M. 32 500 000 in 31 500 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000, letzt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 1 fach. St.-Recht u. zu 100 % begeben; im Falle der Liquid. der Ges. vorab rückzahlbar mit 106 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1923 um M. 60 Mill. in 60 000 St.-Akt. à M. 1000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 21./12. 1923 um M. 30 Mill. in 30 000 St.-Akt. à M. 1000, übern. von einem Konsort. unter Führung der Darm- städter u. Nationalbank, als Schutz-Aktien bis auf weiteres zur Verf. der Ges. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 151 Mill. nach Einzieh. von M. 39 Mill. Vorrats-Akt., also von M. 112 Mill. auf RM. 3 335 000 (St.-Akt. 100: 3, Vorz.-Akt. 200: 1) in 166 500 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (Gr. 0 des A.-K., dann 6 % Div. an Vorz.-Akt., hierauf Nachzahl., event. rückständ. Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Vergüt. an Angestellte sowie event. Beiträge zum Pens.-F., Rest zur Verfüg. der G.-V. Die Tant. des Vorst. u. der Beamten kann über Handl.-Unk.-K. verbucht werden. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 748 173, Geb. einschl. Zugänge 909 000, Masch. u. Apparate einschl. Zugänge 784 000, Anschlussgleis, Fuhrpark, Eisenbahnwagen, Ausladevorricht. 91 000, Patente 1, Utensil. 1, Kontoreinricht. 1, Vorräte: Rohmaterial., Halb- u. Ganzfabrik. 1 587 295, Kassa 14 305, Wechsel 30 312. Eff. 1, Beteilig. 30 001, Hyp. 5000, (Avale 32 000), Debit. 1 419 681. – Passiva: A.-K. 3 335 000, R.-F. 382 095, Hyp. 32 424, Div.-Rückstände 3179 (Avale 32 000), Kredit. 1 740 796, Gewinn 125 277. Sa. RM. 5 618 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 978 332, Abschr. 133 941 Gewinn 125 277. –,. Kredit: Vortrag aus 1925 62 930, Bruttoertrag 1 174 621, Sa. RM. 1 237 551. Kurs Ende 1920– 1926: 372.75, 530. 4150, 4, 2.8, 34, 91 %. Eingeführt in Berlin im April 1920. St.-Akt. Nr. 90 001–111 000 u. 156 001–166 500 zu je RM. 20 im Aug. 1925 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912 13–1922/23: 0, 0, 10, 14, 14, 14, 10, 12, 12, 25, 0 %. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. 1924– 1926: 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur J. Bloemendal, Dr. Georg Albert Becker, Friedrich Ulrich. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Hagen. Berlin; Stellv. Bankier Siegmund Boden- heimer, Berlin; Dir. Felix Thierfelder, Leipzig; Bankier Louis Hagen, Bank-Dir. Dr. Wilh. Freund. Berlin; Ernst Gulden, Leipzig: Rittergutsbes. Dr. Hans Lindenhayn, Otzdorf bei Niederstriegis i. S.; Dir. Paul Gulden. Brösa; Graf Kraft Henckel von Donnersmarck, Schloss Repten; vom Betriebsrat: Wilhelm Schulz, Willy Stresow. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Berlin: Hagen & Co.