3224 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Infolge von Unrentabilität wurde Januar 1926 der Betrieb der Ges. in Hamburg ge- schlossen, nachdem bereits vorher der Betrieb in Glückstadt stillgelegt worden war. LUt. Geschäftsbericht 1926 der Ges. ist auf eine Wiederinbetriebsetzung der Fabriken in abseh- barer Zeit nicht zu rechnen. Besitztum: Die Fabrikanlage der Gesellsch. in Hamburg am Billhorner Röhrendamm u. Kanalstrasse umfasst ein Areal von ca. 19 000 aqm u. hat Anschluss an Kanal und Bahn. Auf dem Areal stehen zwei Extraktfabriken mit drei Kesselhäusern, Pumpen und Masch.-Häusern, ein zweistöckiges Mühlengebäude, ein dreistöckiges Lagerhaus mit Masch.-Haus für die Hauptbetriebsmaschine, sowie Verwaltungs-Gebäude. Eine Nebenfabrik befindet sich auf dem Grundstück in Horn. Die Werke sind ausgerüstet mit Zerkleinerungsmaschinen zum Mahlen von Gerbrinden u. sonstigen Gerbmaterialien etc., für Tag- und Nachtbetrieb eingerichtet und mit grossen Betriebsmaschinen von 2400 PS., ferner 15 Kesseln mit ca. 3700 qm Heizfläche ausgestattet; hierzu kommen die zur Extraktion erforderlichen, aus Kupfer bestehenden Apparate. Ca. 40 Beamte u. 250 Arb. Die Fabrik stellt in der Hauptsache Quebrachoextrakte der verschied. Qualitäten nach ihrem speziellen Verfahren her, ferner Myrabolanen-, Mimosa-, Mangrove- u. Fichten- extrakt. Sie betreibt ferner kommissionsweise Geschäfte in diesen Artikeln. Die Werke wurden während der Kriegszeit auf die Verarbeitung von einheimischen Kastanien- u. Eichenhölzern sowie Eichenrinden eingerichtet, die auch für die Folge aufrecht erhalten bleiben soll. Zwecks Ausdehn. der Betriebsanlagen in Hamburg hat die Ges. im J. 1910 das an der Billhorner Kanalstrasse, dem Billhorner Röhrendamm u. der Billhorner Brückenstrasse belegene, ca. 4000 qm grosse Nachbargrundstück u. ausserdem das in Horn belegene 14 126 qm grosse Grundstück nebst den darauf befindlichen Fabrikgebäuden u. Masch. der Firma Th. Oberländer käuflich erworben. Zugleich sind die vorhandenen Rohmaterialien u. die Firma Th. Oberländer erworben. Der Betrieb ist dort eingestellt u. mit den Werken der Ges. an der Billhorner Kanalstrasse vereinigt worden. Die Werke haben im Laufe 1920 die Herstellung von künstlichen Gerbstoffen, die unter der Marke ,Carbatan“ in den Handel kommen, aufgenommen u. dafür in Glückstadt eine neue Anlage geschaffen, die im Okt. 1921 durch Feuer Zerstört aber sofort wieder aufgebaut wurde. Beteiligungen: 1905 Erwerb der Norddeutschen Quebracho- u. Gerbstoffwerke G. m. b. H. Glückstadt. In den J. 1909 u. 1910 sind die dieser Ges. gehörigen in Glückstadt belegenen Raspelwerke durch Bau einer Extraktfabrik ausgedehnt worden. Diese Werke arbeiten für die Renner-Ges. in Lohn, sind aber seit Anfang 1924 stillgelegt. 1912 Abschluss einer Interessengemeinschaft (Vertrag v. 20./9. 1912 bzw. 12./2. 1913) mit der Forestal Land, Timber and Railways Comp. Ltd. in London, u. zwar mit Wirkung ab 1./1. 1913. (S. Jahrgang 1915/16.) Infolge des Krieges 1915 Aufhebung der Interessen- gemeinschaft. Seitens der engl. Ges. fand dann 1921 eine Annäherung statt, sie bot den Aktionären für eine Renner-Aktie M. 4312, 50 in bar u. £ 6..- in einem Scheck auf London. In der G.-V. v. 12./9. 1921 der Ges. wurde die Zustimmung zum Verkauf der Vorz.-Akt. der Ges. an die Forestal-Ges. erteilt u. damit grundsätzlich dem Angebot der Forestal-Ges. auf Übernahme auch der St.-Akt. zugestimmt. Von diesem Angebot haben etwa 98 % der Aktionäre Gebrauch gemacht. Durch den Zusammenschluss mit der Forestal-Ges. werden die inneren Verhältnisse der Ges. nicht berührt. Geschäfts- u. Betriebsführung bewegen sich auch weiter in den bisher. Bahnen; doch war die Verbindung gerade während der Inflationsperiode dem Exportgeschäft der Ges. sehr dienlich. Kapital: RM. 1 000 000 in 12 500 St.-Akt. zu RM. 80. Urspr. M. 2 100 069, 1902 Erhöh. um M. 1 500 000, 1905 um M. 900 000, 1910 um M. 3 000 000, 1919 um M. 6 250 000 in 5000 St.-Akt. u. 1250 Vorz.-Akt., letztere mit 5 % Vorrechts-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefried. im Falle der Liquidaton. Lt. G.-V. v. 18./5. 1926 Umstellung von M. 13 750 000 nach Einziehung der nom. M. 1 250 000 Vorz.-Akt., also von verbleib. M. 12 500 000 St.-Akt. auf Rm. 1 000 000 (12½: 1) in 12 500 St.-Akt. zu RM. 80. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest zur Verf, der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 750 000, Geb. 260 000, Masch. u. sonst. Inv. 281 348, Bankguth. u. Kassa 4701, Beteilig. 400 000, Debit. 20 570, Betriebsmaterial. 5998, Verlust 259 216. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 35 889, Hermann Renner-Stiftung 40 000, Kredit. 905 945, Sa. RM. 1 981 835. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag von 1925 84 491, Unk. 245 975. – Kredit: Gewinn auf Waren-Konten 71 250, Verlust 259 216. Sa. RM. 330 467. Kurs Ende 1913 –1926: In Berlin: 255.50, 224.75*, –, 304, 286, 225*, 420, 525, 28 10 –, %. In Hamburg: 255, –*, –, 304, 280, 225, 415, 518, 850, 9000, —, 45, 20, – %. Dividenden 1913–1926: 19, 10, 29, 26, 16, 18, 18, 12, 0, 30, 0, 0. 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: O. P. Herrmann, Hamburg; G. F. R. Baguley, London. Aufsichtsrat: Vors. H. A. Reincke, London; Stellv. Dr. W. Haas, Düsseldorf; Louis H. Kiek, Leon Rueff, Lewis Palmer, London. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Disconto-Ges. ..