3228 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Kapital: RM. 50 000 in 50 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 2 Gen.-Vers. im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: E. J. Wolf, A. Busch. Lufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Alfred Rohde, Dr. Bernhard Stolpe, Alfred Graupner, Hamburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 5 Oelwerke Stern-Sonneborn Akt-Ges. in Hamburg, Ballinhaus. Gegründet: 17./6. 1903; eingetr. 1./7. 1903. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Zweigniederlass. in Berlin, Köln, Mannheim, Saarbrücken u. Nürnberg. Zweck: Gewinnung von Mineralölen u. sonstigen Bergwerkserzeugaissen, deren Kauf u. Verkauf sowie Verarbeitung, Lagerung u. Beförderung, einschl. der aus Mineralölen zu gewinnenden Produkte u. Nebenprodukte, Übernahme von der Beteilig. an Ges. mit gleichen oder ähnl. Betrieb. im In- u. Ausland, Fortführ. der früh. Firma Rhein. Vaseline-, Ol- u. Fett- fabril Gebr. Stern G. m. b. H. Dem Fabrikations-Betriebe der Ges. dienen die Fabriken in Hamburg, Köln u. Mannheim. Die Hamburger Fabrik befindet sich im Freihafen Kl. Grasbrook (am Reiherstiegkanal), ist auf Staatsgrund errichtet u. umfasst ca. 36 000 am Bodenfläche. Sie hat an zwei Seiten Wasserfront, von denen die eine, der Kai am Reiherstieg, zum An- legen selbst grosser Seeschiffe geeignet ist. Mittels besonderer Pumpanlagen werden die impo. tierten Ölmengen unmittelbar aus den Tankschiffen in die Tanks der Fabrik über- nommen. Die Anlage verfügt über eine Tanklagerkapazität von ca. 30 000 t, die jährliche Produktionsfähigkeit beläuft sich auf etwa 70 000 t u. mehr. Eine im Jahre 1924 fertig- gestellte, nach modernsten Methoden arbeitende Raffinationsanlage dient insbes. zur Her- stellung von weissen Ölen u. besitzt eine Leistungsfähigkeit von ca. 30 000 t pro Jahr. Die Fabrik besteht aus 6 grossen Fabrikations-Abteilungen: Raffinerie, Ölfabrik, Fettfabrik mit einer besonderen Abteil. für wasserlösliche Ole u. Knochenölfabrik u. verfügt über aus- gedehnte Masch.- u. sonst. Hilfsanlagen u. eine Küferei. Tochter-Gesellschaften: Die Tankdampfer-Ges. „Ossag“ G. m. b. H., im Jahre 1921 gegründet, stellte 1922 den neuerbauten, mit allen techn. Hilfsmitteln ausgerüsteten Tank- dampfer „Ossag“ in Dienst. — „Deutsche Voltolwerke G. m. b. H.', eine Spezialfabrik in Freital bei Dresden, führt als einzige in Deutschland die Veredelung von Olen durch elektr. Entladungen aus u. stellt die bekannten Voltolöle her. — Chemische Werke für Textil-Industrie G. m. b. H., Hamburg, befassen sich mit Herstellung u. Vertrieb von in der Textil-Industrie benötigten Schmiermitteln. – Bayerische Ölhandels-Akt.-Ges., Nürnberg, dient zur Pflege des bayerischen Geschäfts. Wegen der schwierigen Verhältnisse hat die Ges. eine Reihe von Verträgen mit den Mineralölwerken Rhenania A.-G. in Düsseldorf abgeschlossen. Diese Ges. übernahm ab 1. Juli 1925 die Fortführung der bisherigen Konsumenten- u. Exportgeschäfte u. änderte im Zusammenhang damit ſhre Fa. in „Rhenania-Ossag Mineralölwerke A.-G., Düsseldorfé. Durch den Abschluss dieser Verträge ist es gelungen, eine wesentliche Vergrösserung des schon bis 30. Juni 1925 vorhanden gewesenen erheblichen Geschäftsverlustes zu vermeiden. Kapital: RM. 5 100 000 in 85 000 Aktien zu RM. 60. Urspr. M. 2 500 000, bis 1922 auf M. 48 Mill. erhöht. Lt. G.-V. v. 7./6. 1922 erhöht um M. 52 Mill. in 30 000 St.-Akt. u. 22 000 Vorz.-Akt. Lit. B à M. 1000, letztere zu 110 % u. 20 000 St.-Akt. zu 220 % begeben, Die Vorz.-Akt. Lit. B sind mit 5½ % (Max.) Vorz.-Div., N achzahl.-Anspruch u. 5 fach. St.-Recht ausgestattet u. im Falle der Liquidation der Ges. rückzahlbar mit 110 %. Weiter erhöht lIt. G.-V. v. 27./8. 1923 um M. 24 Mill. in 24 000 St.-Akt. zu M. 1000, davon M. 12 Mill. angeb. im Verh. 5: 1 zu ¾ $ u. nom. M. 5 Mill. an ein Konsort. der Vorz.-Akt. Lit. B zum Schutze gegen Überfremdungsgefahr zum Gegenwert von 1 $ begeben. Gemäss § 8 der Satzungen hatte die Ges. die M. 18 Mill. Vorz.-Akt. Lit. A zum 15./1. 1924 zwecks Amortisat. gekündigt. Bis 31./12. 1923 wurden zurückgereicht M. 17 352 000, über restl. M. 648 000 s. nachst. Kap.- Umstell. Lt. a. o. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 124 Mill., nach erfolgter Einzieh. vorsteh. M. 17 352 000 Vorz.-Akt. Lit. A also von M. 106 448 000, u. nach Überführ. von RM. 7296 Spitzenbeträgen zur Rückl., auf RM. 5 100 000 in 85 000 gleichber. Aktien zu RM. 60 (Zus. leg. Verh. der St.-Aktien u. der restl. Vorz.-Aktien Lit. A 50:3, der Vorz.-Aktien Lit. B 1100: 3). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 60 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., 10 % Tant. (nicht unter RM. 5000) an A.-R, Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Anlagen 4 721 044, Patent- u. Musterschutz 1, Debit. 1 021 951, Beteil. u. Wertp. 1 694 689, (Avalkautionen 162 500), Verlust 1 899 815. – Passiva: A.-K. 5 100 000, Vorz.-Akt.-Res. 9864, Kredit. 3 305 580, (Avale 162 500), Amortisaton auf Anlagen 922 058. Sa. RM. 9 337 502. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäfts- u. Verwalt.-Unk. 543 774, Amort. auf Anlagen 320 284, Verlustvortrag 1 825 565. – Kredit: Pacht u. sonst. Einnahmen 789 809, Verlust 1 899 815. Sa. RM. 2 689 625. Kurs Ende 1920–1926: In Hamburg: –, 120, 7500, 10, 7.3, 62, 74 %. – In Koln 1922 bis 1926: 7600, 8, 6.5, 58, 70 %.