I1. ― 3248 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Beteiligungen: 1911 Erwerb sämtl. Anteile der Kunstlederfabriken Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. 1917 Übernahme der bisher in engl. Händen befindl. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg A.-G., Bamberg; Fa. jetzt Bamberger Kalikofabrik Akt.- Ges. in Bamberg. Diese wurde 1925 wieder an die Vorbesitzer verkauft. 1918 Erwerb der Rheinischen Kalikofabrik C. Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. Beide G. m. b. H. sind 1921 in Liquid. getreten, wobei die Fabrikgrundstücke der Kunstlederfabrik Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach von der Kötitzer Ledertuch- u. Wachstuch-Werke A.-G. er- worben wurden. Ferner wurde 1922 gemeinsam mit der Poppe & Wirth A.-G., Berlin, die Wachstuchdruckerei G. m. b. H. in Kötitz gegründet. Kapital: (Bis 14./6. 1927): RM. 4 120 000 in 100 000 St.-Akt. zu RM. 40, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 1 500 000, herabges. 1900 auf M. 1 Mill. 1906 wurden behufs Tilg. des Patent-K. auf jede Aktie 33 % = M. 330, also zus. M. 330 000 nach- gezahlt, das A.-K. blieb hierdurch unverändert. 1907 Erhöh. um M. 100 000, 1908 um M. 300 000, 1911 um M. 1 Mill. Nochmals erhöht 1914 um M. 600 000. 1916 weitere Erhöh. um M. 750 000. Nochmalige Erhöh. 1918 um M. 250 000. Weitere Erhöh. 1919 um M. 3 Mill. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./3. 1920 um M. 5 Mill. in 3000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Vorz.-Akt. geniessen eine Vorz.-Div. von 7 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 13./10. 1920 um M. 6 Mill. in 6000 St.-Akt. Die G.-V. v. 16./12. 1921 emittierte M. 7 Mill. in 7000 St.-Akt. Sodann erhöht It. G.-V. v. 27./5. 1922 um M. 12 500 000 in 11 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 19./2. 1923 um M. 72 500 000 in 72 500 St.-Akt. Die St.-Akt. wurden von einem Konsort. übern. (Gebr. Arnhold, Berlin-Dresden) u. zwar M. 35 200 000 zu pari, davon M. 11 500 000 angeb. den bisher. St.-Aktion. im Verh. 3:1 vom 3.–24./3. 1923 als Gratis-Aktien unter Zahlung von M. 100 Kap.-Ertragsteuer zuzügl. Börsen- umsatzsteuer u. Bezugsrechtsteuer; weitere M. 37 Mill, vom Konsort. zu 950 % übern., angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktion. im Verh. 1:1 zu 1000 % plus Bezugsrechtsteuer zuzügl. Börsenumsatzsteuer. Den Inhabern der Teilschuldverschreib. von 1920 wurde 1923 ein Umtausch von 6 Obl. in 1 neue Aktie angeb. Die Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. v. 19./2. 1923 mit 30fach. (bisher 9fach.) St.-Recht ausgestattet. Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 Kap.-Umstell. von M. 110 Mill. auf RM. 4 400 000 (25: 1) in 107 000 St.-Akt. zu RM. 40, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Die G.-V. v. 14./6. 1926 beschloss Einzieh. von nom. RM. 280 000 von der Ges. zurückgekaufter St.-Akt. Die G.-V. v. 14./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 600 000 in St.-Akt. Von den neuen Aktien sollen RM. 400 000 zum Ankauf der Ketschen- dorfer Kunstlederfabrik A.-G. in Berlin dienen. Die übrigen RM. 200 000 werden zu 110 % einem Konsortium überlassen, wobei der Erlös zur Abstossung der bei der Ketschendorfer Kunstlederfabrik bestehenden Bankschuld dienen soll. Hypoth.-Anleihe: M. 6 Mill. in 5 % Teilschuldverschreib. von 1920. Die Anleihe ist zur Barablösung zum 1./10. 1926 gekündigt worden. Einlösungsbetrag RM. 9.10 für je nom. M. 1000. Noch nicht eingelöst Ende 1926 RM. 3705. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., je RM. 40 Vorz.-Akt. = 30 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., etwaige weitere Rückl., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. u. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. 2 180 000, Masch. 420 000, Utensil. 2. Mobil. 1, Kassa 24 158, Wertp. u. Geschäftsanteile 1, Wechsel u. Schecks 384 857, Bankguth: 406 108, Aussenstände 1 604 656, vorausbez. Versich. 11 766, Vorräte 1 430 942. – Passiva, A.-K. 4 120 000, R.-F. 514 445, do. II 300 000, Disp.-F. 250 000, Rückl. für Aussenst. 150 000 Teilschuldverschr. 3705, Gewinnanteilscheine 6408, Teilschuldverschr.-Zinsscheine 142, Hyp. 53 741, Konto-Korrent: Verbindlichkeiten 327 970, Rückstell. 304 427, Gewinn 431 653. Sa. RM. 6 462 494. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 557 616, Abschr. 169 238, Reingewinn 431 653 (davon Div. 333 200, Tant. 44 094, Vortrag 54 358). – Kredit: Vortrag aus 1925 52 371, Rohgewinn 1 106 136. Sa. RM. 1 1587508. Kurs Ende 1913–1926: 143.50, 131*, 147, 158, 200, 145*, 188.50, 250, 565, 3597, 2.6, 2.40, 68, 120 %. Notiert in Dresden. Die Einführ. in Berlin erfolgte im Jan. 1920. Ende 1920 bis 1926: 254, 575, 3950, 1.9, 2.50, 67, 125 %. Dividenden 1913–1926: St.-Akt. 10, 10, 10, 10, 10, 10, 14, 14, 16, 24, 0, 0, 10, 8 %. Vorz.-Akt. 1920–1922: Je 7 %. 1923–1926: 0, 7, 7, 11 %. C.-V.: 3 J. (K.). Direktion: Dir, Flohr, Kötitz; Dr. Heinz Rebsamen, Niederwartha; G. A. Flohr. Stellv Herm. Junghanns. Prokuristen: Otto Stirl, Gertrud Karsch, Herbert Kettner, Martin Seyde, Rober Misch. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Kurt Arnhold, Dresden; Bankier Fritz Andreae, Berlin; Grossindustrieller Friedr. Krassl, Dr. Rich. Freund, Wien; Fabrikbes. Carl Bockhacker sen., Gummersbach; Ober-Ing. Otto Heuser, Hamburg; Fabrikbes. F. Hesse, Kötitz; Stefan Hansel, Dresden; Fabrikant Ad. Zücker, Zittau; Bank-Dir. Dr, Krüger, Dresden; Dir. Dr. Alfred Mosler, Berlin; vom Betriebsrat: Martin Herrmann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold; Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H.; Gummersbach: Barmer Bankverein Fil.