1 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 3255 ― Zweck: Übernahme und Fortführung der bisher unter der Firma Fahlberg, List & Co. betriebenen Fabrik und Handelsgeschäfte; Erwerb, Errichtung, Betrieb von mit der chem. Industrie zus.hängenden u. ähnl. Unternehm. Herstellung von Saccharin, chemisch. Prä- paraten der mediz.-pharmazeut., hygien. u. kosmet. Branche, Pflanzenschutzmitteln, chemisch. Produkten aller Art, insbesond. Schwefelsäure, chem.-reinen Säuren, Metall- salzen u. chem. Hilfsstoffen. 1927 soll mit der Herstellung von Superphosphat begonnen werden. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz beträgt 566 000 qm, wovon etwa 224 500 qm (davon bebaut 143 274 qm) Fabrikationszwecken, etwa 111 100 am (davon bebaut 66 025 aqm) Wohn- zwecken u. 230 107 qm landwirtschaftl. Zwecken dienen. Die Fabrikgrundstücke sind durch Gleisanschluss an die Staatsbahn u. durch eig. Hafenanlagen mit Kränen, Lade- und Entladevorrichtung an die Elbe angeschlossen. Die Baulichkeiten setzen sich aaus einem Verwaltungsgebäude, einem Hauptlaboratorium, ausgedehnten Fabrikanl., LKHagergebäuden, Schuppen u. Zubehör zusammen. Die für den Betrieb benötigte elektrische Kraft wird von der Thüring. Gasges. in Schönebeck bezogen. Dieselbe beträgt monatl. etwa 200 000 KW-St. Als Res. dienen eine 450 PS. Dampfmasch. mit Drehstromgenerator u. eine 125 PS. Dampfmasch. mit Gleichstromgenerator. Zur Erzeug. der Dampfkraft sind A. Grafe Nachf. mit einem Grundbesitz von 27 000 qm. Beschäftigt sind ca. 125 Beamte u. 660 Arb. Beteiligungen: Der am 24./7. 1923 eingegangene Interessengemeinschaftsvertrag mit Verständigung gelöst worden: die Saccharinfabrik hat den Aktienbesitz der Kokswerke durch ein nahestehendes Konsortium zurückerwerben lassen. Die Gesellschaft besitzt die Anteile der Metallhütte G. m. b. H., Magdeburg-Südost, die Kupfer, Zink und andere Feinmetalle gewinnt, und verschiedene Beteiligungen an anderen Unter- nehmungen. Die Ges. gehört folgenden preis- u. absatzregelnden Verbänden an: Mittel- deutsche Schwefelsäure-Syndikat G. m. b. H., Vereinigung Deutscher Kalisalpeter-Fabriken, Harburg a. d. Elbe, Interessengemeinschaft der Salmiakgeist & Ammoniak-Fabriken Deutschlands, Berlin, Internationale Süssstoff. Konvention. Kapital: RM. 10 572 000 in 175 000 St.-Aktien zu RM. 60 u. 6000 Nam.-Vorz.-Aktien zu RM. 12. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % ohne Nachzahlungs- verpflicht. In den Jahren, in denen die Ges. mehr als 12 % Div. auf die St.-Akt. zur Verteil. bringt, erhalten die Vorz-Akt. für jedes volle Prozent, das die St.-Akt. über 12 % erhalten, eine Zusatz-Div. von ½ %, jedoch höchstens insges. 12 %. Im Falle der Liquid. der Ges. haben die Vorz.-Aktionäre Anspruch auf Auszahlung von 115 % des Nennwerts ihrer Aktien vor den St.-Aktionären; weitere Ansprüche haben sie nicht auf die verbleibende Masse. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Akt. jederzeit ganz oder teilweise durch Auslos. mit 115 % ihres Nennbetrags nach voraus- gegangener 6 monat. Kündigung zum Schlusse eines Geschäftsjahres, frühestens jedoch zum 31.112. 1930 zurückzuzahlen. Urspr. M. 3 000 000; erhöht 1915 um M. 2 000 000, 1917 um M.-2 500 000, lt. G.-V. v. 30./3. 1920 um M. 7 500 000. Lt. G.-V. v. 2./6. 1921 um M. 17 000 000 in 15000 St.-Akt. u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 10./10 1921 um M. 16 000 000 in 16 000 St.-Akt. u. lt. G.-V. v. 25./7. 1922 um M. 32 000 000 in 28 000 St.- Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. Die bisher. M. 2 000 000 Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. umgewandelt. Lit. G.-V. v. 1./12. 1922 erhöht um M. 26 000 000 in 20 000 Inh.-St.-Aktien u. 6000 Nam.-Vorz.- Aktien. Gleichzeitig Umwandl. der 4 Mill. Nam.-Vorz.- in Inh.-St.-Akt. Lt. G.-V. v. 24./7. 1923 erhöht um M. 75 Mill. Inh.-St.-Aktien zu M. 1000, übern. von einem Konsort. (Allg. Deutsche * Creditanstalt) zu 100 %, M. 25 Mill. den Aktionären im Verh. 4: 1 zu 200 000 % angeboten. Die Kapital-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 181 Mill. auf RM. 10 572 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. und der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 12 herabgesetzt wurde. 4½ % Anleihe von 1919. M. 5 000 000, davon in Umlauf Ende 1926: M. 997 000 Stücke zu M. 500, 1000, 2000 u. 5000 aufgewertet auf RM. 15.60 für M. 1000. Die Anleihe ist * zur Rückzahl. zum 1./9. 1926 gekündigt: als Barablösung werden gezahlt RM. 12.94 für je M. 1000. Die Genussrechte für Altbesitzer werden mit RM. 6.76 für je M. 1000 in bar abgefunden. Die 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs für 1926 auf RM. 15.60 wurden gegen Zins- schein Nr. 12 per 2./1. 1926 u. Nr. 13 per 1./7. 1926 mit RM. 0.70 für je M. 1000 bezahlt. 8 % Goldanleihe von 1926. RM. 3 000 000 (1 RM = 790 kg Feingold). Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg.: Vom 1./4. 1931 ab durch Auslosung zu pari mit jährl. RM. 150 000 bis spätestens 1./4. 1950; verstärkte Tilg. oder Gesamtkündig. mit 6 monat. Frist am 1./4 eines jeden Jahres jedoch nicht vor 1./4. 1931 zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist durch Eintragung einer Feingoldhyp. zur Gesamtheit auf den Immobilien- besitz der Saccharinfabrik Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co. nebst allen darauf befindl. Anlagen, sowie bewegl. u. unbewegl. Zubehör sichergestellt und zwar an bereitester Stelle d. h. hinter rd. RM. 150 000 alter Aufwertungs- u. Sicherungshypotheken. Soweit diese Vor- hypoth. zurückgezahlt werden, sind sie zu löschen, so dass die Hypoth. für die Anleihen von 1926 entsprechend vorrückt Zahlstellen: Berlin: Commerz: u. Privat-Bank u. deren Filialen: Leipzig: Allgem. Deutsche Kredit-Anstalt u. deren Filialen. Die Zahlung der Zinsscheine und die Rückzahl. des Kapitals erfolgen in RM. bzw. anderen gesetzl. Zahlungs- 12 Dampfkessel vorhanden. Im Juli 1926 erwarb die Ges. die Glashütte Westerhüsen den Kokswerken u. Chem. Fabriken A.-G., Berlin, ist Anfang 1926 nach freundschaftlicher