― ― 1= ―― Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 3281 legung des Sitzes nach Wiesbaden. Firma nochmals geändert wie oben lt. G.-V. v. 1./6. 1910. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Herstellung chem. Produkte, Handel mit denselben u. Beteiligung an ähnlichen event. auch anderen Unternehm. Spezialität: Salpetersäure u. Nitrit. Die Ges. kann event. alle ihre Anlagen verpachten. Die Ges. erwarb von der Salpetersäure-Industrie-Ges. m. b. H., Gelsenkirchen-Innsbruck die ausschliessliche Berechtigung zur Ausbeutung ihrer Schutzrechte in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz, sowie anderen europ. u. ausser- europ. Staaten. In Patsch bei Innsbruck wurde eine Fabrikanlage errichtet, zu deren Betriebe die selbständige österreich. Luftverwertungs-Ges. m. b. H., Innsbruck (Stamm-Kap. K 300 000) gebildet wurde, die die Patscher Anlagen pachtweise übernahm; die Wiesbadener Ges. besitzt nom. K 290 000 St.-Anteile der Ges. m. b. H. Die Wiesbadener Ges. hat mit der Elektrochemischen Industrie G. m. b. H. in Köln für die Gültigkeitsdauer der mit der Stadt Innsbruck bezüglich Lieferung von elektrisch. Strom bestehenden Vereinbarungen einen neuen Pachtvertrag abgeschlossen. Gleichzeitig hat die Wiesbadener Gesellschaft auch ihre sämtlichen Lizenzen mit Ausnahme derjenigen für Spanien u. Portugal an die Elektrochemische Industrie G. m. b. H. verkauft u. dafür eine Beteilig. mit 45 Anteilen in dieser Ges. erworben. Durch diese Transaktionen hat sich die Ges. nicht nur einen be- Stimmten Ertrag aus ihrer Fabriksanlage gesichert, sondern auch eine entsprechende Beteilig. ――Z― rerbesss g 0/-M an den zukünftigen Erträgnissen der Fabrik sowie sämtl. im Besitze der Kölner Ges. be- findlichen Patente u. Lizenzen erreicht. Die Kölner Ges., welche für die Anlagen M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Salpetersäure u. Natrium-Nitrit in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende Abschreib. vornehmen musste u. deshalb noch keine Verzins. erbrachte. Im J. 1917 ist der Verkauf der Patent- u. Lizenzrechte in Spanien u. Portugal an die Elektrochem. Industrie G. m. b. H. in Köln erfolgt. Kapital: RM. 55 600 in 556 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 1 Mill. in 1000 St.-Aktien. Über Wandl. des A.-K. bzw. Sanierung der Ges. s. d. Handb. 1921/22 I. Die Sanier. erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. somit bis 1917: M. 2 068 000. Die a. o. G.-V. v. 29./9. 1917 beschloss a) Einzieh. von M. 400 000 Akt., b) Herabsetzung des A.-K. auf M. 556 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 3: 1. Lt. G.-V. v. 20./9. 1924 Umstell. von M. 556 000 auf RM. 55 600 in 556 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 3000, Geb., Werkplatz u. Bahnanschluss 34 000, chem. Einricht. 70 000, Elektro- u. masch. Einricht. 162 200, Kassa 301, Debit. 7167. – Passiva: A.-K. 55 600, R.-F. 36 105, Rückst. für Steuern 2000, Abschr. 43 552, Kredit. 132 235, Gewinn- vortrag 2102, Gewinn 5072. Sa. RM. 276 668. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 5742, Gen.-Unk. 3008, Steuern 1880, Abschr. 21 296, Gewinn 5072. – Kredit: Mehrerlös b. Verkauf d. Mobil. 3000, Pacht 34 000. Sa. RM. 37 000. Dividenden 1913–1926: 0 %. Direktion: Koloman Raichl. Aufsichtsrat: (3–16) Vors. Landrichter a. D. Küster auf Weissenstein bei Wesel; Fabrikbes. Aug. Cerstäcker, Hard i. Vorarlberg; Dir. Guido Pauling, Innsbruck; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck; Rechtsanwalt August Theloe, Essen; Rittergutsbesitzer B. S. von Waldow, Merenthin; Gen.-Konsul F. Richter, Hamburg; Dipl.-Ing. Aug. Gerstäcker jr., Karlsruhe; Julius Ullrich jr., Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co., Innsbruck: Bank f. Tirol u. Vorarlberg. Bremer Oelfabrik in Wilhelmsburg a. Elbe. Gegründet: 11./4. bezw. 17./5. 1889; eingetr. 18./5. 1889. Sitz früher in Bremen. Zweck: Herstellung von Ölen aus Ölsaaten u. sonst. Ol enthaltenden Pflanzen, Verkauf der Produkte u. Rückstände. Kapital: RM. 1 400 000 in 800 Vorz.-Akt. u. 600 St.-Akt. zu je RM. 1000. Urspr. M. 500 000; über die früheren Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb. 1917/18. A.-K. danach 1909 u. 1910 M. 2 000 000 in 2000 gleichber. Akt. Sanierung 1910: Herabsetz. des A.-K. auf M. 400 000 durch Zus.legung der Aktien unter Umwandl. in 6 % Vorz.-Akt. u. Erhöh. um M. 1 000 000 in 600 St.-A. u. 400 Vorz.-A. Das Konsort. bestand aus den beiden Konzernen van den Bergh u. Jurgens & Prinzen, welche aus der Wilhelmsburger Anlage eine neue Speiseölfabrik machten. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 in bisher. Höhe auf Reichsmark. Die Vorz.-Akt. können auf G.-V.-B. ganz oder teilweise mit 1jähr. Kündig.-Frist zu 130 % zurückgezahlt werden. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1906, rückzahlb. zu 103 %. Kurs in Bremen Ende 1914–1923: 98*, –, 93, –, 96*, 98.50, 98, 93, 80, – %. Ende 1926: 65 Notiz wurde 1924 eingestellt u. 1926 wieder aufgenommen. Restl. nom. M. 665 000 auf- gewertet mit RM. 99 750. – Über die Altbesitz-Genussrechte sind besondere Urkunden ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 206