Papier-, Pappen- und Zellulose-Fabriken. 3335 Schmalspurgleis durchzogen werden. Die Tilsiter Fabriken, von denen die erste Abteil. 1898, die zweite 1906 u. die dritte 1912 erbaut ist, liegen unterhalb der Stadt Tilsit am Memel- strome u. sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Fabriken selbst sind massiv ausgeführt. Zu den Tilsiter Fabriken gehören 15 Beamten- u. Arb- Wohnhäuser. Der Betrieb ,Zellstofffabrik Waldhof in Ragnit 0./Pr.“ arbeitet ebenfalls nach dem Bisulfitverfahren. Sie erzeugt den für den Betrieb erforderlichen Dampf in 8 Dampfkesseln mit 2500 qm Heizfläche und die nötige Kraft mittels 3 Turbinen mit einer Gesamtleistung von ca. 6500 Pferdekräften. Die Zellstofffabrik arbeitet mit 5 Kochern, 2 Zellstoffentwässe- rungsmasch. u. Bleichereieinrichtung, die Papierfabrik mit 2 Papiermasch. u. den not- wendigen Hilfsmasch. Das Werk besitzt eigene Wasserversorgung mit Tiefbrunnenanlagen. Sulfit-Spritfabrik u. Reparaturwerkstätte mit Eisen- u. Metallgiesserei. Die Grundstücke um- fassen 36 ha 26 a 5 qm, davon sind 3 ha 37 a 62 qm bebaut. Das am Memelstrom gelegene Fabrikgelände wird von einem 7½ km langen Schmalspurgleis durchzogen u. ist mit der Eisenbahnstation Ragnit verbunden. Das Werk verfügt über 2 fahrbare Krane. Die G.-V. V. 20./5. 1925 der Zellstofffabrik Ragnit A.-G., Ragnit (Ostpr.), genehmigte die Übertragung des Vermögens dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation mit Wirkung ab 1./1. 1924 auf die Zellstofffabrik Waldhof derart, dass auf je nom. M. 3000 Ragnit-Akt. im Umtausch M. 1000 (jetzt RM. 100) Aktien der Waldhof-Ges. gewährt wurden. Gemäss G.-V. v. 11./5. 1926 wurde die Fusion mit der Niederbayerischen Cellulosenwerke A.-G., jetzt „Zellstofffabrik Waldhof, Betrieb Kelheim“ in Kelheim perfekt. Die 1926 begonnenen Arbeiten zur Wiederherstell. des Betriebes gehen im Jahre 1927 ihrem Ende entgegen. Die. unter Ausnutz. der neuesten Erfahrungen geschaffene Zellstoffanlage soll noch vor Schluss des Jahres 1927 ihren Betrieb aufnehmen. Beamte u. Arbeiter: 300 u. 4600. Beteiligungen: Die Ges. hat zur Vereinfach. der Geschäftsführ. die Fabrikbetriebe der Papyrus A.-G., Mannheim, der Coseler Cellulose- u. Papierfabriken A.-G., Berlin, u. der Papierfabrik Weissenstein A.-G., Dillweissenstein, gepachtet. Die Pachtsummen sind in der jeweiligen Höhe der Abschreib. der betr. Ges. festgesetzt. Die Zellstofffabrik Waldhof hat den Aktion. der Ges. die mindestens gleiche Dividende gewährleistet, die auf die eig. Aktien verteilt wird. Von den gepachteten 3 Unternehm. besitzt die Ges. die überwiegende Mehrheit des A.-K. Ausserdem ist die Zellstofffabrik Waldhof an vier ausländ. Ges. mit zus. hfl. 247 000, nkr. 600 000 u. ckr. 250 000 beteiligt u. besitzt ferner verschiedene kleine Beteilig., die im einzelnen Falle 50 % des betreff. Kap. nicht übersteigen. Die Produktionsfähigkeit sämtl. Gesellschaftsbetriebe beträgt jährlich: Zellstoff 300 000 t, Papier 85 000 t, Sulfitspiritus 75 000 hl. Kapital: RM. 27 535 000 in 250 000 St.-Akt. zu RM. 100, 150 000 Schutz-St.-Akt. zu RM. 1, 8000 Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 70, 30 000 Vorz-Akt. Lit. B zu RM. 60 u. 25 000 Schutz-Vorz.- Akt. Lit. B zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. A haben 7 % kum. Div., die Lit. B 6 % kum. Vorz.-Div. u. sind beide zu 115 % rückzahlbar. Urspr. M. 750 000. (Über die Wand- lungen des A.-K. bis 1912 s. Jahrg. 1921/22 dieses Handb.). Erhöh. 1912 um M. 7 Mill. Weiter erhöht 1920 um M. 8 Mill. in Vorz.-Akt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1921 um M. 30 Mill. in 30 000 Vorz.-Akt. Lit. B. Alsdann erhöht lt. G.-V. v. 20./6. 1921 um M. 28 Mill. in 28 000 St.-Akt. Die G.-V. v. 26./4. 1922 beschloss Umwandl. der M. 8 Mill. Vorz.-Akt. Lit. A, in St.-Akt. sowie Erhöh. um M. 40 Mill. in 8000 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A, u. 32 000 St.-Akt. Erhöht lt. G.-V. v. 11./12. 1922 um M. 125 Mill. in 92 000 St.-Akt., 8000 Vorz.-Akt. Lit. A u. 25 000 Vorz.-Akt. B. Lt. gleicher G.-V. wurden die bisher. Vorz.-Akt. Lit. A in St.-Akt. um- gewandelt. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 30./4. 1923 um M. 200 Mill. in 200 000 St.-Akt. zu M. 1000. Die neuen Aktien bleiben in den Händen einer Gruppe unter Sperrverpflicht. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 463 Mill. auf RM. 27 535 000 in der Weise, dass der Nennwert von 200 000 St.-Akt. u. 50 000 Vorrats-St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100, der der 150 000 Schutz-St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 1 herabgesetzt wurde. Der Nennwert der 8000 Vorz.-Akt. Lit. A erfuhr eine Ermässigung von bisher M. 1000 auf RM. 70, der der 30 000 Vorz.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 auf RM. 60, während der Nennwert von 25 000 Vorz.-Akt. Lit. B zu bisher M. 1000 auf RM. 1 festgesetzt wurde. Anleihen: I. M. 7 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1900. Gekünd. zum 2./1. 1924. II. M. 8 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1908. Gekündigt zum 1121923. — Die Anleihen v. 1900 u. 1908 wurden zwecks Barablösung zum 1./3. 1927 gekündigt. Ahlös.-Betrag RM. 137.40 für je M. 1000. III. (Anleihe Tilsit). M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, Stücke à M. 1000, aufgewert. u. abgest. auf RM. 150, rückzahlb. zu 105 %. Gekünd. zum 15./11. 1923. 2 % Zs. für 1925 = RM. 3 für je nom. M. 1000, zahlbar gegen Coup. Nr. 50 der Anleihe von 1900, gegen Coup. Nr. 36 der Anleihe von 1907, gegen Coup. Nr. 14 der Anleihe von 1908. Über die den Altbesitzern zustehenden Genussrechte werden besondere Genussrechts- urkunden über je RM. 100, verzinslich mit 4½ %, ausgegeben. IV. M. 10 000 000 in 4½ % Obl. von 1919, 10 000 Stücke à M. 1000, ab 1./6. 1925 zu 102 % rückzahlbar. Kurs in Berlin Ende 1922–1925: 102, 200, 3, 3.50 %. Notiz 1926 ein- gestellt. Im Umlauf Ende April 1926 nom. M. 6 100 000. Aufwert.-Betrag RM. 30 für R M. 1000. Barablösungsbetrag per 1./10. 1926 RM. 23.85 für PM. 1000; bei Genussrechten 118.