.6% — Papier-, Pappen- und Zellulose-Fabriken. 3345 Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn b. Freiberg i. Sa. (Börsenname: Weissenborner Papier). Gegründet: 1./6. 1871; eingetr. 20./6. 1871. Zweck: Fabrikation von Papier, Cellulose u. Strohstoff in Weissenborn, sowie Herstell. von Hokzstoff in Lichtenberg. Besitztum: Grundbesitz der Ges. etwa 23 ha, wovon etwa 14,30 ha bebaut. Das Unternehmen besteht aus einer Papierfabrik mit drei Langsiebpapiermasch., eig. Lumpen- halbstoffwerk, mit den neuesten Anforderungen entspr. Kläranlagen für das Fabrikationswasser und mit den für die Herstell. von Feinpapier erforderl. Hilfsmasch., einer Sulfit-Zellstoff-Fabrik für eig. Bedarf u. für Verkauf mit drei Zellstoffkochern, einer Stroh-Zellstoff-Fabrik für eig. Bedarf mit drei Strohkochern u. einer kleinen Holzschleiferei. Zum Antrieb dieser Anlagen sind 1300 PS Dampfkraft, 275 PS Wasserkraft u. 1200 PS elektr. Kraft aus dem Überland- stromwerk Lichtenberg verfügbar. Zurzeit werden etwa 1000 Personen beschäftigt. Pacht- werk in Porschdorf (Sächs. Schweiz): Papier- u. Zellstoff-Fabrik, Herstell. von Streich- u. Tauenpapiere, sowie Zellstoff. Grossaktionär: Im Jahre 1926 ging die Aktienmehrheit der Freiberger Papierfabrik aus dem Besitz der A.-G. für Cartonnagenindustrie an ein den Grossaktionären der Patent- papierfabrik zu Penig nahestehendes Konsortium über. Interessengemeinschaft mit der Patentpapierfabrik zu Penig. Die G.-V. v. 14./12. 1926 genehmigte einen Gemeinschaftsvertrag mit der Patentpapierfabrik zu Penig, der mit ein- jähriger Kündigungsfrist zunächst vom 1./1. 1927 bis 30/6. 1932 läuft. Beide Ges. behalten auch künftig ihre Selbständigkeit. Nach dem Vertrage wird ein fünfgliedriger Gemein- schaftsrat gebildet, dem je 2 Verwaltungsmitglieder beider Ges. angehören u. dessen 5. Mit- glied u. gleichzeitig Vorsitzender z. Zt. Bankdir. Dr. Victor von Klemperer ist. Der Jahres- gewinn beider Ges. wird vereinigt u. aus diesem hat die Peniger Ges. 3 Teile u. die Frei- berger Ges. 2 Teile zu erhalten. Die Freiberger Papierfabrik verlegt ihr Geschäftsjahr auf die Zeit vom 1./7. bis 30./6. u. legt deshalbein am 30./6. 1927 endendes Zwischengeschäfts- jahr ein. Für diesen Zeitraum wird die Gewinnfestsetz. beider Ges. besonders geregelt. Gleiche Grundsätze regeln auch evtl. Jahresverluste; nur die auf höhere Gewalt zurück- zuführenden hat jede Ges. für sich selbst zu tragen. Kapital: RM. 2 400 000 in 6300 Akt. zu RM. 20 u. 22 740 Akt. zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht 1880 um M. 210 000, 1889 um M. 390 000, 1920 um M. 1 650 000, nochm. erhöht lt. G.-V. v. 2./12. 1920 um M. 2 200 000, div.-ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. u. den Aktion. zu 135 % i. Verh. 3:2 angeb. Lt. G.-V. v. 13./12. 1921 Erhöh. um M. 5 500 000, begeb. an Dresdner Bank u. Bank für Handel u. Industrie u. den Aktion. zu 180 % im Verh. von 3: 3 bezw. 1:1 angeb. Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 14./10. 1922 um M. 13 Mill. in 13 000 Akt., davon M. 11 Mill. von einem Konsort. zu 172 % und M. 2 Mill. zu 100 % übern. u. angeb. M. 11 Mill. den bisher. Aktion. 1:1 zu 200 %. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. v. M. 24 Mill. auf RM. 2 400 000 (10: 1) in 6300 Akt. zu RM. 20 u. 22 740 Akt. zu RM. 100. Anleihen I: M. 1 250 000 in 4½ % Schuldverschr. von 1919, Stücke à M. 1000. Kurs in Dresden Ende 1920–1923: 101, 100, 98, – %. Notiz 1924 eingestellt. Zum 1./7. 1924 ge- kündigt, soweit nicht Umtausch in die 5 % Anleihe von 1922 erfolgt. Im Umlauf Ende Februar 1926 nom. M. 221 000. Gesetzl. Aufwertungsbetrag RM. 28.20 für je nom. M. 1000. II: M. 10 Mill. in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./3, 1922, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Dresden u. Berlin: Dresdner Bank; Berlin, Darmstädter u. Nationalbank, sowie deren Niederlassungen. Kurs in Dresden: Ende 1922–1925: –, 400, 0.28, 0.12 %. Notiz eingestellt. Im Umlauf Ende Februar 1926 nom. M. 9 970 000. Gesetzl. Aufwertungsbetrag RM. 9 970 000. 8 Beide Auleihen sind zum 1./7. 1926 zur Rückzahlung gekündigt. Rückzahl. betrag für Anl. I RM. 24.70, für Anl. II RM. 2.15. Soweit die 5 % Oblig. v. 1922 aus dem Umtausch von 4½ % Oblig. v. 1919 stammen, ist der Rückzahl. betrag RM. 24.70 für PM. 1000 (ein- Schliessl. Zs. für 1925 u. 1926) u. für die 4½ % Oblig. von 1919, die aus dem Umtausch der 4 % Anleihe von 1899 stammen, RM. 131.25 für PM. 1000 (einschliessl. Zs. für 1925 u. 1926). Für diejenigen 5 % Oblig. von 1922, die durch Umtausch der 4½ % Oblig. v. 1919 erworben sind, ist, wenn diese selbst wieder aus dem Umtausch der 4 % Anleihe von 1899 stammen, der Rückzahl. betrag ebenfalls RM. 131.25. Der Ablös. betrag für die Genussrechte der 4½ % Oblig. von 1919 isf auf RM. 11.28, falls diese Oblig. aber aus einem Umtausch gegen die 4 % Anleihe von 1899 stammen, auf RM. 60 festgesetzt worden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1926 Kalenderj.; von 1./1. 1927 – 30./6. 1927 (½ Jahr), Gen.-Vers.: In den ersten 6 Mon. in Freiberg od. Dresden. Stimmrecht: Je RM. 10= 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsniäss. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., 10% Tant. an A.-R. (ausser jährl. Fixum von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Anlagewerte 2 877 655, eigene Eff. 1, Kassa 4125, Debit. 1 020 165, Vorräte 1353 360. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 240 000, Schuldverschr. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927. 210