― W e Holz-Industrie, Möbelfabriken, Büro- und Geschäftseinrichtungen, Musikwerke. 3439 Direktion: Onno Wilts. Aufsichtsrat: Hinrich Rüther, Ziegeleibes. Thomas Kuper, Bauunternehmer Fr. Brunken, Bauunternehmer Gerhard Bohlken, Ziegelfabrikant Hermann Kuper, Heinrich Rüther, Bankvorsteher Helmut Himmelskamp, Varel. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Polyphonwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Gegründet: 1./4. 1895. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Firma bis 18./6. 1917 Polyphon-Musikwerke. Kaufmännisches Büro in Berlin SW 68, Markgrafenstr. 68. Zweck: Betrieb einer Fabrik für mechanische Musikwerke sowie Fabrikation und Vertrieb von Sprechapparaten, Schreibmaschinen und Artikeln der Feinmechanik über- haupt u. Betrieb aller hiermit in Verbindung stehenden Geschäftszweige. – In den Werk- fahrzeugen aufgenommen und bis 1916 in den Betriebsanlagen des Unternehmens fortgeführt. Die Ausdehnung, welche der Gesamtbetrieb bis dahin erfahren hatte, liess es wünschens- wert erscheinen, die Fabrikation von Motoren und Kraftfahrzeugen völlig abzutrennen und — unter der Firma Dux-Automobilwerke Akt.-Ges. — als selbständiges Unternehmen zu gründen, an dem die Ges. an erster Stelle beteiligt war. Dies Engagement wurde in etwa Jahres- frist durch Verkauf der Dux-Aktien vollständig abgestossen. Die bisher von „Dux“ besetzten Räume wurden benutzt, um die eigentlichen Betriebszweige der Ges. in vergrössertem Um- fang aufzunehmen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. besteht aus folgenden Grundst.: Fabrikgrundst. in Wahren in Grösse von 13 650 am, von denen 7304 qm bebaut sind, an fertig regulierter Strasse belegen u. mit Gleisanschluss versehen; Fabrikgrundst. in Leipzig, Katzbachsfr. 2 u. 5, in Grösse von 4630 qm, von denen 1518 qm bebaut sind, mit Gleisanschluss; auf diesem Grundstück befinden sich die Werkstätten der Kraft-Behrens G. m. b. H. (s. a. Beteiligungen); Hausgrundstück Berlin, Markgrafenstr. 76, in Grösse von 2713 qm mit 2102 qm bebauter Fläche. — Die maschinellen Einrichtungen bestehen in der Hauptsache aus Drehbänken, Hobel-, Fräs- u. Schleifmaschinen, Revolverbänken, Pressen u. Holzbearbeitungsmaschinen, die sämtlich durch Elektromotoren angetrieben werden. Die Fabrik in Wahren bezieht den erforderlichen Strom von der berlandzentrale Kulkwitz, besitzt jedoch zur Reserve eine eigene Anlage zur Erzeugung elektrischer Kraft; die Kraft-Behrens'sche Fabrik, welche mit Dampfmaschine, Dynamo, Elektromotor u. verschiedenen Holzbearbeitungsmaschinen aus- gestattet ist, bezieht den elektrischen Strom von den Leipziger Elektrizitätswerken. – Be- schäftigt wurden Mitte 1927 ca. 1530 Angestellte u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Akt. bezw. Anteile folgender Unternehmungen: Deutsche Grammophon-Akt.-Ges., Berlin (Kap. RM. 1 000 000), Grammophon Spezialhaus G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Kraft-Behrens G. m. b. H. (Kap. RM. 100 000), Polyphon-Grammophon- Vertriebsgesellschaft m. b. H. (Kap. RM. 10 000), Polyphon Sprechmaschinen u. Se hallplatten G. m. b. H., Wien (Kap. S. 10 000), Nordisk Polyphon A./S., Kopenhagen (Kap. Kr. 100 000). Die Deutsche Grammophon Aktiengesellschaft, Berlin, stellt eine Hilfsgesellschaft der Poly- phonwerke A.-G. dar, sie betreibt lediglich die Fabrikation von Schallplatten zum Verkauf an die Muttergesellschaft. Die Grammophon-Spezialhaus-G. m. b. H., Berlin, die Polyphon- Grammophon-Vertriebsgesellschaft m. b. H., Berlin, die Nordisk Polyphon Aktieselskab, Kopenhagen, stellen lediglich Verkaufsgesellschaften der Polyphonwerke A.-G. dar. Die Polyphon-Sprechmaschinen- u. Schallplatten-Ges. m. b. H., Wien, ist Verkaufs- u. Schall- plattenfabrikations-Gesellschaft. Die Kraft-Behrens G. m. b. H., Leipzig stellt Wanduhren, Standuhren, Hausuhren u. Sprechmaschinengehäuse her u., ist gleichfalls eine Hilfsgesell- schaft der Polyphonwerke Akt.-Ges. Diese sämtlichen Hilfsgesellschaften der Polyphon- werke Akt.-Ges. verteilen keine Dividende. Ende 1926 hat die Ges. sowohl für sich als für die Deutsche Grammophon-A.-G. mit der Brunswick-Balke-Collender Co. in Chikago und New YVork, einer der grössten und kapital- kräftigsten Schallplattenfabriken Amerikas, einen Arbeitsgemeinschaftsvertrag abgeschlossen. er Vertrag sieht einmal die gemeinsame Verwertung der Matrizen vor, wodurch der Polyphon-Grammophon-Konzern eine bedeutende Erweiterung seines internationalen Pro- srammes sowohl für klassische als für Tanzmusik erhält; ferner bezweckt der Vertrag den gegenseitigen Austausch von Fabrikationsmethoden, Erfahrungen und Patenten und die gemeinsame Ausnutzung der bestehenden und zu errichtenden Fabriken im Auslande. Mit Rücksicht auf die fortschreitende Entwicklung des elektrischen Aufnahme- und Wieder- gabe-Verfahrens haben sich die Polyphon-Grammophon-Gesellschaften gemeinsam mit der Brunswick Company die Verwertung der Patente und Rechte dieses Gebiets von der AEG und der mit ihr eng verbundenen bekannten grössten amerikanischen Elektrizitätsgesell- schaft, der General Electric Co. gesichert. „ Kapital: RM. 10 060 000 in 66 670 St.-Akt. zu RM. 80, 6666 St.-Akt. zu RM. 400, 2500 St.-Akt. zu RM. 800 u. 2000 Vorz.-Akt. zu Rhl. 30. Urspr. M. 1 Mill. Über Sanierung, Herabsetz. u. Wiedererhöh. des A.-K. im Jahre 1909 s. Jahrg. 1921/22. 1916 Erhöh. um M. 1 250 000. Die G.-V. v. 24./5. 1917 beschloss anlässlich des Erwerbs der Aktien der Deutschen Grammophon-Ges. Erhöh. um M. 1 500 000. Nochm. erhöht lt. G.-V. v. 15./7. 1918