Wasser-, Eiswerke, Bäder, Heilanstalten. 3467 Norddeutsche Eiswerke, Aktien-Gesellschaft in Berlin, Köpenicker Str. 40/41. Gegründet: 2./9. 1872; eingetr. 23./8. 1872. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Eis- werken, sowie von Kühl- u. Gefrierhäusern, Fabrikation künstlichen Eises, Handel mit Eis, sowie Betrieb aller industr. Geschäfte, welche zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung stehen. Besitztum: Das Grundstück Berlin, Köpenicker Strasse 40/41 mit einem Flächenraum von 1 ha 13 à 84 qm zum Betrieb der Eisfabrikation u. Kälteerzeugung für Kühlhäuser. Auf dem Grundst. befinden sich ausser der Eisfabrik zwei grosse Wohnhäuser u. die Kühl.- u. Gefrierhäuser. Die Ges. betreibt die Eisfabrikation in der in 1914 erbauten neuen Kunsteis- fabrik, welche für eine Tagesfabrikation von 6700 Ztr. eingerichtet ist. Die Kraftzentrale besteht aus drei Stück Kestner-Steilrohrdampfkesseln von je 115 qm u. 1 Steinmüllerkessel von 230 qm Heizfläche u. 12½ Atm. Betriebsdruck, drei liegenden Tandemverbund-Heissdampfmasch. von je 365 PS, welche 7 Kältekompressoren mit einer stündl. Leistung von je 350 000 Wärme- einheiten antreiben. Die Kompressoren erzeugen die für die modern eingerichtete Eisfabrik u. für das Kühlhaus benötigte Kälte. Drei Dynamos sorgen für die erforderl. elektr. Kraft und Licht; ausserdem besteht Starkstromanlage an das städt. Netz. Die Gross- Berliner Kunsteisges. m. b. H., deren St.-Kap. jetzt M. 165 000 beträgt, hat am 1./1. 1917 den gemeinsamen Verkauf u. Vertrieb von Kunsteis der ihr angeschlossenen Eiswerke bis 31./12. 1926 übernommen. Die Ges. ist bei der Gross-Berliner Kunsteis-Ges. mit RM. 39 600 Anteile beteiligt. Kapital: RM. 3 660 000 in 5983 St.-Akt. zu RM. 500, 2195 St.-Akt. zu RM. 300 u. 200 Vorz.-Akt. zu RM. 50. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. bis zu 10 % mit Nachzahl.-Recht für 6 % u. im Falle der Liquidation auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 110 %. (Über die verschied. Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1920/21 des Handb.) A.-K. Ende 1920 M. 2 300 000. Erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1920 um M. 2 700 000 in 2500 St.-Aktien u. 200 6 % Vorz-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. v. einem Konsort. (Führung Gebrüder Bonte, Berlin). M. 2 300 000 St.-Aktien wurden den bisher. Aktionären bis 22./2. 1921 zu 100 % derartig angeb., dass auf M. 1000 alte bezw. M. 3000 alte (5 St. zu je M. 600) M. 1000 bezw. M. 3000 neue Aktien entfielen. Die G.-V. v. 2./2. 1921 beschloss eine Einz. von 40 % aus dem Gewinn des Jahres 1920 zu leisten, so dass die Aktionäre noch 60 % einzuzahlen hatten. Die Vorz.-Aktien bleiben 10 Jahre im Besitze des Konsort. bezw. der Mitgl. des A.-R. u. Vorst. geniessen 6 % Höchstdiv. mit Nachzahlungpflicht u. haben 10faches Stimmr. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 25./11. 1922 um M. 2 500 000 in 2500 St.-Akt. zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923, übern. von einem Konsort., angeb. bis 24./1. 1923 zu 300 % (2: 1). Lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1924 ist das A.-K. von M. 7 500 000 auf RM. 3 660 000 umgestellt worden, u. zwar (St.-Akt. 2: 1, Vorz.-Akt. 20: 1) in 5983 St.-Akt. zu RM. 500, 2195 St.-Akt. zu RM. 300 u. 200 Vorz.-Akt. zu RM. 50. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie je RM. 100 = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 50 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Be- amte, dann 6 % Div. an Vorz.-Akt., 6 % an St.-Akt, dann 4 % an Vorz.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine jährl. feste Vergüt., vom Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-BZ. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 1 491 941, Wohnhaus 396 000, Kühl- und Gefrierhäuser 930 000, Eisfabrik 526 000, Stall 81 000, Masch. 715 000, Inv., Werkzeuge u. Wagen 2, Bestände 9732, Kassa 2703, Bankguth. 801 822, Debit. 20 505, Beteil. 39 600. — Passiva: A.-K.: Vorz.-Akt. 10 000, St.-Akt. 3 650 000, R.-F. 366 000, Hyp. 225 000, Rückstell. für Hyp.-Aufwert. 150 000, unerhob. Teilschuldverschr. 765, alte Div. 1521, Kredit. 83 666, Interims-K. 84 088, Gewinn 443 265. Sa. RM. 5 014 306. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 300 146, Handl.- u. Betriebs- Unk., Reparat., Steuern u. Versich. 842 996, Arb.-Wohlfahrt- u. Angestellten-Versich. 16 209, Abschr. 219 898, Reingewinn 443 265 (davon: 10 % Div. an Vorz.-Akt. 1000, 12 % Div. an St.-Akt. 438 000, Vortrag 4265). – Kredit: Vortrag aus 1925 3877, Gen.-Ertrag 1 797 464, Zs. 21 173. Sa. RM. 1 822 515. Kurs: Die St.-Aktien u. die Vorz.-Aktien notierten bis 1915 in Berlin. Die gleich- berechtigten Akt. wurden Endé März 1918 in Berlin zugelassen. Kurs Ende 1913: 15.10 %, 1918–1926: 105*, 181, 565, 760, 3700, 14, 39.75, 78, 170.50 %. Dividenden: St.-Akt. 1912–1914: 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt.: 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1915–1921: 3, 4, 6, 7½, 14, 20, 25 %; St.-Akt. 1922–1926: 30, 0, 9, 12, 12 %; Vorz.-Akt. 1922–1926: 10, 0, 10, 10, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Karl Esters. Prokuristen: Adolf Behrens, Hans Nitka. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Moritz Bonte, Stellv. Bankier Anton Ephraim, Bankier Robert Bonte, Dir. Heinr. Frey, Ober-Reg.-Rat Dr. Emil Michelmann, Bankier Franz Siele, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Gebr. Bonte, Oscar Heimann & Co., A. Ephraim.