„ 3630 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Zweck: Betrieb des Omnibus- u. sonst. Fuhrwesens. Die Ges. ist auch berechtigt, zum Erwerbe u. zur Veräusserung von unbewegl. Sachen u. Rechten, zum Speichereibetriebe sowie zur Beteilig. an kaufm. Geschäften u. Unternehmungen. 1905 wurde der Betrieb mit Kraftwagen begonnen. Die Ges. beschäftigte Ende 1919–1926: 924, 470, 701, 743, 727, 1309, 1993, 2840 Beamte u. Angestellte. Befördert wurden 1913–1926: 168 376 405, 147 755 322, 94 624 009, 72 152 864, 33 166756, 7 804 862, 10 844517, 6 484 654, 21 133 274, 32 660813, 23 389 111, 48 058 153, 77 163 551, 112 848 710 Fahrgäste. Grundbesitz: Am 31./12. 1926 besass die Ges. folg. Grundst.: Gartenstr. 14 (Wohnh. u. Garagen) 3789 qm, Marienburgerstr. 41/46 (Wohnhaus u. Stallungen) 6122 qm, Gneisenau- strasse 12/14 bzw. Mariendorferstr. 20 (Wohnhaus u. Garagen) 5672 am, Baruther Str. 14 bzw. Gneisenaustr. 99/100 (Kraftwagenhof u. Wohnhäuser) 6945 qm, Wattstr. 22/24 bzw. Jasmunder Str. 2 (Kraftwagenhof u. Hauptwerkstätten) 10 108 qm, Usedomstr. 24/25 (Kraftwagenhof) 3357 qm, Frankf. Allee 306 (Wohnhaus u. Stallungen) 5089 qm, Schwedenstr. 14/15 (Wohn- haus u. Stallungen) 4193 qm, Weissensee, Belfortstr. 19/21 (Kraftwagenhof) 5674 qm, Köpenicker Str. 23 (Wohnhaus) 585 qm, Barutherstr. 13 (Wohnhaus) 638 qm, Tempelhof, Gottlieb-Dunkel- Str. (Baugrundst.) 20 248 qm, Charlottenburg, Helmholtzstr. 41 (Kraftwagenhof) 26 651 qm, Treptow, Eichenstr. 4 (Kraftwagenhof u. Wagenbauwerke) 31 344 qm; insgesamt 130 415 qm. Im Betrieb waren am 31./12. 1926: 19 Stadtlinien, 1 Eillinie u. 7 Vorortlinien. Entwicklung: Die Ges. beteiligte sich massgeblich an der Gründ. der „Wagenbauwerke“ G. m. b. H., Berlin, die am 1./5. 1920 ins Leben trat, und schloss zu gleichem Zeitpunkt ihre eig. Karosseriewerkstatt. Ausserdem richtete sie im Sept. 1920 auf einem ihrer früheren Kraft- wagenhöfe eine Ladestelle für fremde Elektrofahrzeuge ein, die inzwischen wieder aufgelöst worden ist; der betreffende Hof wird wieder als Kraftwagenhof verwendet. 1924 wurde im Einvernehmen mit den städtischen Behörden ein Programm für die Erweiterung des Betriebes aufgestellt. Mit der neu gegründeten Berliner Verkehrs-Ges. m. b. H. wurde eine grundsätzliche Verständigung erzielt, nach der die Ges. die Betriebs- führung auf deren Linien übernimmt. Dadurch umfasst das gesamte Erweiterungsprogramm 20 neue Linien. Zu seiner Durchführung wurden 200 neue Wagen in Auftrag gegeben u. in der Helmholtzstr. 41 auf einem 1925 erworbenen Grundstück mit dem Bau eines neuen grossen Betriebshofes begonnen, der am 15./11. 1926 in Betrieb genommen wurde. Zur Anlegung einer Überholungsanlage für Fahrgestelle u. Karosserien für die Wagenbauwerke G. m. b. H. erwarb die Ges. ein Gelände in Treptow, Eichenstr. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Berliner Strassenbahn-Betriebs-Ges. m. b. H. u. der Ges. für elektr. Hoch- u. Untergrundbahnen (Hochbahngesellschaft). Die G.-V. v. 28./4. 1927 genehmigte den Interessengemeinschaftsvertrag, welcher zunächst bis 31./1. 1937 läuft u. sich bei Nichtkündig. jeweils um 2 Jahre verlängert. Der Zweck des Interessen- gemeinschaktsvertrags ist die Vermneidung eines ihre Erträge gefährdenden Wettbewerbs, die bessere Förder. u. Ausnutz. der einzelnen Betriebe durch einheitliche Gestalt. des Ver- kehrs u. die gemeinsame Verwend. der Überschüsse im Interesse eines jeden Unternehmens. Diesem Zweck dient in erster Linie der am 15./3. 1927 in Kraft gesetzte Einheitstarif. Die Überschüsse, welche nach Deck. der Betriebskosten, Anleihezinsen, Abschreib. usw. ver- bleiben, werden zunächst zur Dividendenzahl. verwandt, wobei die Dividende der Hoch- bahn in Höhe von mind. 5 %, die der Aboag in Höhe von mind. 6 % gewährleistet wird. Die verbleibenden Beträge sollen zur Verbesser., Verstärk. u. Erweiter. der Verkehrs- anlagen nach einheitlichen Gesichtspunkten verwandt werden. Die Festsetz. der Div. u. die Entscheid. über die darüber hinaus verbleibenden Beträge liegt einem Gemeinschafts- ausschuss von. 17 Mitgliedern ob. Kapital: RM. 8 400 000 in 19 750 St.-Akt. zu RM. 20, 10 000 St.-Akt. zu RM. 120, 17 750 St.-Akt. zu RM. 140, 5200 St.-Akt. zu RM. 600 u. 12 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 3 000 000, von denen lt. G.-V.-B. in den Jahren 1879–1881 M. 300 000 zurückgekauft wurden. 1900 Erhöh. um M. 600 000, 1903 um 900 000, 1905 um M. 2 100 000. 1906 weitere Erhöh. um M. 6 300 000. Die G.-V. v. 19./12. 1921 beschloss Erhöh. um M. 11 400 000. Die neuen Aktien werden von einem Konsort. (Deutsche Bank u. S. Bleichröder) übern., das sie bis 18./2. 1922 den Aktion. zu 130 % so angeboten hat, dass auf nom. M. 4800 alte Aktien drei junge über je M. 1200 bezogen werden konnten. Lt. G.-V. v. 20./4. 1923 erhöht um M. 76 000 000 in 13 200 Aktien zu M. 5000 u. 10 000 zu M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1923. M. 24 000 000 neue Akt. übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, S. Bleichröder) u. den Aktion. i. V. 1:1 zu 1200 % angeboten. M. 40 000 000 sind als Schutz-Akt. an die beiden Grossaktionäre begeben worden, worauf 25 % eingez, sind. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 21./2. 1925 unter Einzieh. der M. 40 000 000 Schutz-Aktien (gegen Erstattung des Einzahl.-Wertes mit RM. 1400) mithin von M. 60 000 000 auf RM. 7 200 000 (25: 3) in 19 750 St.-Akt. zu RM. 20, 10 000 St.-Akt. zu RM. 120, 17 750 St.-Akt. zu RM. 140 u. 5200 St.-Akt. zu RM. 600. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um M. 1 200 000 in 12 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925, begeben an die beiden Gross-Aktionäre (Stadt Berlin u. Ges. für elektr. Hoch- u. Untergrundbahnen). Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. haben ein Stimmrecht von 20 St. je Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Akt. = 20 St. ――